Sichtlich nervös schob ich eine Locke aus meinem Gesicht. »Aber sie wohnt bei dir« und winkte ab. Ich wollte nicht mehr über sie reden, denn es irgendwie tat es weh, wenn ich daran dachte, er könnte mit ihr etwas am Laufen haben oder sich in jemanden verlieben. Jedoch begannen meine Beine zu beben. Es war die Nervosität, aber auch das Ganze mit ihm. Auf der Stelle setzte ich mich zu ihm auf das Bett und legte meine Hände in den Schoß, damit er nicht bemerkte, wie sehr ich zitterte. Zugleich umschlang ich diese allerdings mit meinen Schenkeln, denn auch sei konnte ich nicht mehr stillhalten. Ich hatte Angst auf seine Äußerungen und was nun kam. Nicht nur das; eigentlich wollte ich doch so viel mehr; sogar ihm sagen, dass ich mich in seiner Nähe wohl fühlte, auch wenn wir uns nicht kannten, aber das war nicht richtig.
Das konnte ich Luke einfach nicht erzählen. »Ich habe ihr vor ein paar Tagen gesagt, dass sie eine noch eine Woche Zeit hat, um zu verschwinden.« Ich wusste er rechtfertigte sich. Wenn es bei mir und John doch auch nur so einfach wäre. Ich würde ihm auch gern einen Korb geben, aber meine Eltern drohten mir damals, mich in ein Internat zu stecken und das vermied ich damit, dass ich einfach das tat, was sie wollten, aber langsam wurde ich älter und mein Kopf dachte viel nach; dass es Schwachsinn war, das alles. Die Zeit war herangeschritten. Endlich musste ich mich wehren.
»Wie lange bist du mit ihm schon zusammen?«, fragte Luke mich nun unverhofft. »Fünf Jahre sind es jetzt mit John.« Ich sah sofort, wie er schwer schluckte. »Und du willst mir sagen, dass du ihn nie geliebt hast?« Ich schüttelte mit dem Schopf und antwortete: »Niemals.« Es entsprach der Tatsache. »Das ist krass«, gab er zurück. »Das könnte ich nicht; also eine Beziehung führen nur weil das jemand bestimmt.« Dachte ich auch nicht, aber es war einfacher wie angenommen. »Er hat mich auch nur, weil unsere Eltern sich zusammengetan haben. Er bekommt die Firma seines Vaters nur dann, wenn er die Tochter eines Reichen heiratet und das bin nun einmal ich. Sie haben es schon ziemlich zeitig beschlossen. Deswegen... Für meine Eltern fällt sicher auch Einiges ab.« So genau wollte ich gar nicht darüber nachdenken, denn auch, wenn ich es nicht anders kannte, wusste ich: Es ist falsch.
»Und du hast nur mit ihm...«, stellte Luke fest. Ich nickte eilig. »Ja. Nur mit ihm war ich bisher zusammen.« Aus diesem Grund nagte wahrscheinlich erst recht an mir die Neugier mit Luke mehr zu erfahren, ihn näher zu kommen. »Und geküsst? Also ich meine... Da waren doch noch andere, oder?«, wollte er schlichtweg wissen. »Er und du jetzt«, antwortete ich wahrheitsgemäß. Auf der Stelle spürte ich schon wieder, wie meine Ohren heiß wurden. Sicherlich sah auch mein Gesicht wieder einmal komplett rot aus. »Du weißt, dass ein richtiger Kuss anders aussieht.« Leider machte ich bisher noch nicht die Erfahrung damit, obwohl ich keine sechzehn mehr war.
»Ja. Ja. Natürlich. Ich habe es schon in Filmen gesehen«, platzte es aus mir heraus und ich biss mir hart auf die Unterlippe. Ich musste lernen meinen Mund zu halten. In diesem Moment klang ich eher wie vierzehn, doch er lächelte nur: »Ich wollte dich nicht verlegen machen.« Machte er aber schon irgendwie. Immerhin kannte ich es nicht, dass man so etwas in meinem Alter noch nicht machte, doch John lenkte immer bei meinen Versuchen am Anfang ein und irgendwann bat ich ihn gar nicht mehr darum. Es war mir egal.
»Schon gut«, winkte ich ab und wollte wieder vom Bett aufstehen, aber Luke hielt mich unverhofft an meinem Handgelenk fest, sah mich eindringlich an und hatte sichtlich nicht vor mich gehenzulassen. Das sah ich in seinem Gesicht. »Wenn dieser John dich nicht liebt, wie kannst du dir da so sicher sein, dass du die Einzige für ihn bist, wie er für dich... Eigentlich...« Allerdings war ich zwar blond, aber nicht blöd. »Gar nicht«, unterbrach ich ihn, da ich es schon längst wusste. Er geht nicht um sonst weg und lässt mich nicht mitkommen. Sicher lief da was mit anderen Frauen. Zumindest nahm ich das an, aber durfte ich es deswegen auch tun? Also jemand anderen küssen oder gar mehr? Mit Luke?
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Stupid Mistake I - Für immer Dein
RomanceHopes Leben könnte perfekter nicht sein. Sie hat gerade das Studium beendet, ihre Eltern haben Kohle ohne Ende und ihr langjähriger Freund John will sie heiraten. Eigentlich wäre doch alles wie im Märchen, oder? Nicht zu vergessen ist aber, dass si...