Kapitel 37

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Die ganzen Minuten nach dem Mark wieder weg war, dachte ich ununterbrochen an Luke. Das war schon krank. Ich bekam diesen Mann einfach nicht aus dem Kopf. Ich sollte ihn vielleicht anrufen damit er sich keine Sorgen machte, aber ich hatte mein Handy im Auto liegen gelassen und außerdem war es aus. Ich trank eine weitere Tasse Kaffee, aber es brachte nichts. Ich zitterte immer mehr. Der mangelnde Schlaf machte mich fertig. Tränen traten in meine Augen. Ich wusste nicht einmal wo ich nun hin sollte. Ich konnte Luke nicht fragen, nicht nachdem wir uns stritten. Dabei wollte ich das doch gar nicht.

Erneut dachte ich an die drei Worte. Noch nie zuvor hatte ich es jemandem gesagt und es war, wie eine Befreiung, aber Luke stellte alles in Frage. Was ist nur mit ihm los? Ich war nicht so wie Olivia, die mit ihm spielte. Er bedeutete mir wirklich etwas und das schmerzte tief in meiner Seele, wenn er mir unterstellte, dass alles nicht echt war und wollte bloß, dass er mir glaubte. Nicht ganz mädchenhaft rieb ich mir über die Nase und knöpfte meine Bluse zu, obwohl es kaum etwas brachte. Die Schminke die an meinem Handrücken zurückblieb, wischte ich einfach an meinem Rock ab. Es sah sowieso niemand, weil dieser ebenso schwarz war.

Traurig biss ich mir auf die Lippe und sah gerade nach oben, als mir ein bekanntes Gesicht gegenübertrat. Erneut rieb ich mir die letzten Tränen weg und keuchte: »Luke!« Sofort binnen weniger Schritte war er bei mir angekommen, glitt neben mich auf die Lederbank und zog mich ohne irgendetwas zu sagen, in seine Arme. Er war so verdammt groß und warm. Frierend umschlang ich ihn und kuschelte mich etwas mehr an seinen Oberkörper, sodass mir etwas weniger kalt war. »Ich habe dich überall gesucht.« Seine Stimme war hart, wurde aber immer weicher, als er im Anschluss begann: »Mark hat mir erzählt, wo du bist. Du hast dein Handy aus. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht« und er rieb mir über den Rücken, denn er bemerkte wie meine Glieder bebten

Im Anschluss nahm er meine kalten Hände in seine und rieb sie ebenso etwas. »Ich will mich nicht streiten. Es tut mir so wahnsinnig leid, Hope. Ich war dumm. Ich habe halt Angst. Ich weiß, dass du nicht wie meine Ex bist, aber ich machte mir trotzdem Gedanken«, flüsterte er unverhofft. Müde schloss ich die Lider und sog seinen Duft in meine Nase. »Du bist mir wichtig, warum sollte ich dich dann verlassen?«, bebte meine Stimme. Ich versuchte nicht zu schluchzten, aber versagte dabei kläglich. Zugleich hielt er mich fester, bis er mich etwas von sich schob. Ich wehrte mich, wie eine Verrückte, weil ich nicht wollte, dass er mein verheultes Gesicht sah, aber er war einfach zu stark.

Er versuchte mich anzusehen, doch ich konnte es nicht. Ich sah scheiße aus. Die Schminke überall in meinem Gesicht; nur nicht mehr dort, wo sie sein sollte. »Sieh mich an«, flüsterte Luke und ich hob zögerlich dann doch den Kopf. Kurz blitzte etwas in seinen Augen auf, aber sofort spürte ich seine Lippen auf meinen. Nur ein wenig später bewegte er sie langsam, aber für mich, war es viel zu schnell vorbei und ich seufzte auf, als er mich auf meine wackeligen Beine zog. Mit müden Gliedern schritt ich entkräftet aus dem Café und ließ mich mit zu Lukes Wagen ziehen. »Ich kann mein Auto nicht hierlassen«, sprach ich nüchtern. »Wo willst du überhaupt hin?«, fragte ich hinterher.

»Wir sollte wohin gehen, wo wir allein sind«, gab er mir zu verstehen. »Aber ich würde dich ungern fahren lassen.« Ich verstand ihn, aber ich war okay. »Ich fühle mich aber dazu im Stande«, erklärte ich leise. »Weißt du noch als du wie eine Verrückte vom College losgefahren bist? Du hättest dich fast um einen Baum gewickelt« und ich nickte. »Klar weiß ich das noch, aber das war etwas anderes«, versuchte ich mich zu rechtfertigen. »Du bist müde, Hope. Und ziemlich blass. Ich will, dass du dich ausruhst.« Sein Blick huschte über meinen Körper und er sah mich mitleidig an. Ich wusste, dass ich scheiße aussah, aber so sehr?

»Ich frage Lila, ob sie deinen Wagen mit Ryan holen kann, okay?«, murmelte Luke und ich nickte abwesend. Ich fühlte mich so wahnsinnig schlapp und mir war gerade wirklich nicht gut. Schwindel legte sich um meinen Kopf und ich schwankte leicht. »Hope?«, hörte ich wie in Trance. »Hm?«, machte ich bloß. »Sieh mich an«, forderte Luke mich auf, aber es war so verdammt schwer. »Hm?«, kam erneut aus meinem Mund. Mir war auf einmal so verdammt schlecht. Der viele Kaffee war nicht gut für meinen Magen; eindeutig... und der Alkohol zuvor war auch nicht gerade wenig gewesen. Zumindest die Flasche Wein zum Schluss noch, gab mir den Genickbruch.

Stupid Mistake I - Für immer DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt