Verboten gut

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Durch den vollen Stundenplan und das Kontrollieren von Tests und Klausuren hatte Annalena kaum einen freien Gedanken, um an etwas anderes als an ihre Arbeit zu denken. Zwar schrieb sie abends immer noch ein wenig mit Hannah, die von ihrem Urlaubsflirt schwärmte, aber sonst verschwendete sie keine weiteren Fragen an ihr eigenes Privatleben. 

So war sie auch ein wenig froh, als der Mittwoch kam, denn durch die längere Sitzung brach sie aus ihrem abendlichen Trott heraus und konnte noch ein wenig länger mit ihren Kolleg*innen erzählen. Dementsprechend verdrehte sie nur kurz die Augen, als ein ihr schon altbekanntes Thema wieder Anlass für Diskussionen wurde. Allerdings lehnte sie sich nur auf ihrem Stuhl zurück und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. 

Bei Robert angekommen, der ihr fast genau gegenübersaß, traf sie auf ein verdutzt dreinschauendes Gesicht. Sie schenkte ihm nur ein mitleidiges Lächeln, schließlich war für ihn das Ganze noch totales Neuland. Jedoch gab er ihr daraufhin ein kleines Schmunzeln zurück, was nur sie beide teilten, da die anderen viel zu vertieft in die Konferenz waren. Sie merkte wie ihr Herz bei seinem Lächeln ein klein wenig schneller schlug und ihr warm wurde, doch schob sie es auf die verschiedenen Menschen im Raum und die hitzige Diskussion. 

So wandte Annalena sich wieder von ihm ab und versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren, welches vorangeschritten war und sie hoffte, dass der offizielle Teil der Sitzung bald überstanden sein würde. 

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Eine gewisse Zeit später waren endlich die Themen auf der Agenda abgehakt und alle packten ihre Unterlagen in ihre Taschen. Robert war dabei in ein Gespräch mit Anton verwickelt wurden, der wissen wollte, wie er sich so in der neuen Umgebung eingelebt hatte und Annalena wurde von Katrin noch nach dem einen Apfelkuchenrezept gefragt. 

Mit der Zeit verabschiedeten sich die ersten Kolleg*innen und nur noch ein kleinerer Kern blieb in dem Lehrkräftezimmer zurück. Im Gespräch mit Katrin merkte sie dann irgendwann eine weitere Person neben sich und ein Blick nach links verriet ihr auch, um wen es sich dabei handelte. 

"Hey Annalena, ich wollte nicht stören, aber ich habe hier noch das Buch, über das wir Freitag geredet hatten. Ich hatte es die ganze Woche nicht geschafft dir zu geben.", sprach er zu ihr und drückte ihr den Roman in die Hand, den sie mit einem Lächeln entgegennahm.

"Danke dir! Ich dachte langsam schon, du willst es mir doch nicht ausleihen.", scherzte Annalena und er stieg direkt in ihr Lachen mit ein. 

"Du, Anna, ich mache mich auch mal los. Denk dran, wir sehen uns erst Montag, denn morgen ist Feiertag und Freitag frei! Bis dann, Robert!", verabschiedete sich Katrin mit einem Zwinkern und einer kleinen Umarmung von den beiden und verschwand durch die Tür. Einen Blick durch den Raum werfend sah Annalena, dass sie fast die letzten waren. 

"Auf jeden Fall freue ich mich darauf, mich mit dem Buch mal auf die Couch zu kuscheln, mit einer flauschigen Decke und einer schönen heißen Tasse Tee. Aber heute wird das wohl nichts mehr.", resignierte sie und warf einen Blick auf die Uhr, "Und um die Uhrzeit fährt auch nichts mehr, also muss ich noch ein paar Schritte mehr gehen – ist ja gut für die Figur. Aber dann sollte ich mich langsam mal auf den Weg machen. Wir sehen uns Montag!", verabschiedete sich Annalena schon von Robert und zog ihre Jacke an, jedoch ging auch er zu dem Kleiderständer und tat es ihr gleich, weswegen sie ihm einen verdutzten Gesichtsausdruck zuwarf. 

"Also um die Uhrzeit lasse ich eine so schöne Frau nicht mehr allein durch die Dunkelheit laufen. Ich begleite dich einfach nach Hause, damit dir nichts passiert – auch wenn mir bewusst ist, dass du dich sicher zu verteidigen weißt. Aber ein richtiger Gentleman macht das so!", erklärte Robert sein Handeln und entlockte der jungen Lehrerin damit ein kleines Lachen.