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Zusammen bereiteten Annalena und Robert ihr Frühstück zu, obwohl es von der Uhrzeit her näher am Mittagessen lag. Das störte die beiden aber nicht und so stellten sie alles Notwendige auf Roberts kleinen Esstisch. Während Robert noch den Kaffee in eine Thermoskanne goss, setzte sich Annalena schon an den gedeckten Tisch und wartete auf ihren Kollegen, der sich wenige Augenblicke später zu ihr begab.

Sie wünschten sich einen Guten Appetit und begannen dann stillschweigend zu essen. Genüsslich biss Annalena in ihr belegtes Brötchen und entlockte Robert ein wissendes Grinsen, was sie nur mit einem tadelnden Blick erwiderte. Ein paar Minuten hielt die Stille zwischen ihnen noch an und als Annalena ihr Brötchen aufgegessen hatte, schnappte sie sich ihre Kaffeetasse, lehnte sich in den Stuhl zurück und winkelte ihre Beine an.

"Pass auf, dass du mir nicht zu viel zeigst.", murmelte Robert, aber Annalena verstand es trotzdem. Die Röte schoss ihr direkt ins Gesicht und sie stellte die Tasse wieder auf dem Tisch ab, damit sie sich mit ihren Händen einmal durch die Haare fahren konnte. Schließlich stand sie aber auf und ging zu Robert, nur um kurz vor seinem Ohr halt zu machen.

"Keine Angst, ich habe einen Slip an. Oder wirst du so schnell schwach?", hauchte sie ihm zu, zog einmal kurz die Augenbrauen hoch und konnte ganz genau sehen, wie er schlucken musste. Schnell schlang er seine Arme um ihre Taille und zog sie auf seinen Schoß. Ihr Gesicht befand sich nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt.

"Oh Baby, bei dir werde ich immer schwach.", knurrte er, aber Annalena zog verdutzt den Kopf zurück.

"Baby? Wirklich?", fragte sie verwirrt, von ihrem flirtenden Unterton keine Spur mehr. Auch Robert schien wieder aus seiner Trance erwacht und grinste sie nun schelmisch an.

"Also eigentlich nicht, aber anscheinend stellst du Sachen mit mir an, die mich nicht mehr klar denken lassen.", sprach er lachend und ihm entging dabei nicht, wie sich wieder ein rötlicher Schimmer auf ihren Wangen bildete. Vorsichtig reckte er seinen Kopf wieder näher in ihre Richtung und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Wange.

"Robert", fing sie nur an, aber wusste sie eigentlich gar nicht, was sie ihm sagen wollte. Eigentlich wusste sie es schon, aber sie wollte ihn nicht überrumpeln oder verunsichern, immerhin könnte er ja noch immer nur körperlich an ihr interessiert sein.

Nachdem sie auch in den folgenden Momenten keine weiteren Sätze zustande gebracht hatte - schließlich pochte ihr das schnell schlagende Herz bis in den Ohren - senkte sie schüchtern ihren Kopf, konnte ihm einfach nicht länger in die Augen sehen. Zaghaft legte Robert seinen Finger unter ihr Kinn, sodass sie zwangsläufig wieder aufschauen musste.

"Ich weiß.", flüsterte Robert nur, während er ihr tief in die Augen blickte. "Mir geht es genau so.", fügte er hinzu und wollte sich gar nicht von ihr lösen, aber hatte er das Bedürfnis, ihr seine Gefühle auch beweisen zu können.

Behutsam legte er ihr seine Hand an die Wange und strich einmal zärtlich mit seinen Finger darüber, was Annalena ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. Langsam kam er ihrem Gesicht immer näher und sein Puls beschleunigte sich immer mehr, ehe er sanft seine Lippen auf ihre legte. Mit seinen gesamten Emotionen vertiefte er den Kuss und festigte seinen Griff um ihre Taille, damit sie nicht von seinem Schoß fallen würde. Auch Annalena ließ sich komplett in den Kuss fallen und schlang ihre Arme um Roberts Hals, um noch mehr Halt zu bekommen.

Durch das Klingeln an der Tür wurden die beiden unsanft aus ihrer eigenen Welt gerissen. Aus dem Schock heraus war Annalena von Roberts Schoß aufgesprungen und stand nun mit etwas Abstand zum Stuhl. Robert musste schmunzeln, als er sich wieder beruhigt hatte und stand dann schließlich auf, um zu sehen, wer sie gestört hatte.

"Paket für Meyer.", ertönte die Stimme des Postboten aus der Gegensprechanlage und Robert seufzte leise.

"Stellen Sie es in den Hausflur.", gab er möglichst freundlich zurück - immerhin konnte der Mann nichts dafür, dass er in einem denkbar unpassenden Moment geklingelt hatte - und drückte dann auf den Türöffner.

Verboten gutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt