Verboten gut

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"Na, Annalena, was machst du am Wochenende?", setzte sich Claudia neben die junge Frau und holte ihre Brotdose heraus.

"Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Vielleicht ein bisschen entspannen, mal eine Runde raus. Das Wetter wird ja richtig schön.", blickte Annalena verträumt aus dem Fenster, durch das die Sonne in das Lehrkräftezimmer schien.

"Bist du dann nicht ein bisschen allein?", hakte ihre Kollegin nachdenklich nach. Sie wollte Annalena keineswegs unter Druck setzen, aber wollte sie auf der anderen Seite auch, dass es ihrem Schützling gut ging und sie glücklich war.

"Ach Claudia, das ist doch nicht schlimm. Ich habe hier die ganze Woche Trubel, da habe ich am Wochenende auch gerne mal meine Ruhe.", lächelte sie sie aufmunternd an.

Annalena behielt für sich, dass sie sich am Freitag mit Robert treffen würde. Und dass es ein Date war.

Zwar waren sie mittlerweile in einer festen Beziehung, aber sie hatten für sich entschieden, dass sie das Ganze noch für sich behalten würden. Die beiden mussten sich erst mit der neuen Situation - auch wenn sie sich kaum von ihrer Dating-Phase unterschied - auseinandersetzen und ihre Beziehung festigen, da konnten sie auf Blicke, Kommentare oder Getuschel ihrer Kolleg*innen verzichten. Außerdem hatte sich Robert im Kollegium nie zu seinem Beziehungsstatus geäußert, weswegen es auch bei diesem Thema schon Gerede und Gerüchte gab. Robert war das ziemlich egal, schließlich handelte es sich nur um seinen Arbeitsplatz, aber er wollte das mit Annalena so privat wie möglich halten und so versuchten sie bestmöglich ihre Arbeit und das Privatleben voneinander zu trennen.

"Naja, wenn du so glücklich bist.", resignierte Claudia und seufzte einmal auf, "Ich würde mich aber natürlich immer für dich freuen, wenn du dich verlieben würdest.", ergänzte die ältere Frau und grinste ihre Kollegin verschwörerisch an.

"Weiß ich doch.", grinste Annalena zurück, ehe sie nochmal von ihrer Brotscheibe abbiss.

Sie aßen noch ihr Mittagessen und unterhielten sich über belanglose Themen, ehe das Klingeln das Ende der Pause ankündigte, sie ihre Sachen zusammenpackten und in ihre Unterrichtsräume gingen.

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"Oh, Annalena, hast du heute noch was vor?", schaute Claudia überrascht auf, als Annalena wieder den Aufenthaltsraum betrat. Sie hatte gerade ihre letzte Stunde für diese Woche beendet und war auf der Toilette gewesen, um ihr leichtes Make-Up aufzufrischen und ihre Haare etwas zu richten. Zudem hatte sie sich ein frisches Oberteil angezogen, denn das andere war durch den Tag schon ein wenig durchgeschwitzt und sie wollte sich in ihrer Kleidung wohlfühlen.

"Ich bin gleich noch verabredet.", stellte sie ihre Tasche verlegen auf einem der Stühle ab. Eigentlich hatte sie nicht gewollt, dass jemand mitbekam, dass sie noch ein Treffen hatte und dachte, dass sie vielleicht die letzte im Gebäude sein könnte.

"Uii, ist es denn jemand besonderes?", klinkte sich nun auch Katrin in das Gespräch ein, die zuvor ihre Tasse in der kleinen Küche abgewaschen hatte.

"Ihr seid viel zu neugierig.", ließ Annalena die Aussage unkommentiert, weswegen sich Claudia und Katrin einen verschwörerischen Blick zuwarfen.

"Du hattest beim Essen nur gestern nichts gesagt, da war ich gerade ein bisschen verwundert.", wollte Claudia ihre Kollegin wieder besänftigen, damit sie auch in Zukunft über ihr Privatleben informiert werden würde. "Ist es denn ein Date?", fragte sie dennoch, um wenigstens für den Moment mehr Informationen zu erhalten.

"Claudia, bitte. Ich muss jetzt auch wirklich los. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.", ging Annalena nicht weiter auf Claudias Frage ein, schulterte ihre Tasche und verabschiedete sich von den beiden.