- 18 -

207 20 2
                                    

"Bist du dir sicher, dass du auch alles hast?", belustigt blickte Robert Annalena dabei zu, wie sie hektisch durch ihre Wohnung lief.

"Mach du dich nur lustig. Du hast mich gestern abgelenkt und deswegen muss ich jetzt noch packen, während du auf dem Sofa sitzen kannst.", erwiderte sie gereizt, woraufhin er sich erhob und auf die junge Frau zuging.

"Aber du hast mich ja auch in deine Wohnung gelassen.", schlang Robert seine Arme um ihren Körper, weswegen Annalena stehenblieb und ihm in die Augen blickte. "Außerdem sehe ich dich jetzt eine Woche nicht. Da musste ich den Abend sinnvoll nutzen.", zwinkerte er ihr zu und entlockte ihr damit ein peinlich berührtes Lächeln.

Seit etwas mehr als einem Monat war Robert nun schon Teil von Annalenas Leben und brachte sie immer wieder aus dem Konzept. Robert hatte sein Versprechen wahrgemacht und Annalena auf ein Date eingeladen. Bei einem gemütlichen Essen in einem schicken Restaurant ging den beiden nie der Gesprächsstoff aus und so war es auch nicht verwunderlich, dass Robert Annalena mit einem gemeinsamen Spaziergang nach Hause begleitete. Vor ihrer Haustür angekommen wollte Annalenas gesamter Körper noch nicht, dass der Abend endete, aber ihr Verstand gewann den inneren Konflikt, sodass sie Robert noch einmal zu sich zog und in einen sinnlichen Kuss verwickelte, ehe sie sich von ihm verabschiedete und in den Hausflur verschwand. Robert konnte Annalenas Vorgehen nachvollziehen, wollte auch er diese Zeit nicht überstürzen. Er hatte sich vorgenommen, drei Dates mit ihr zu haben, bis sie wieder miteinander ins Bett steigen würden. Und zu seiner eigenen Überraschung schaffte er das auch. Dafür war dieses dritte Date aber auf einer neuen Gefühlsebene, die die beiden miteinander teilten. In der Schule waren sie lediglich Kolleg*innen, die sich gut verstanden und Robert integrierte sich immer besser in seine neue Arbeitsstätte.

Mittlerweile war es Frühling geworden und Ostern stand vor der Tür. Annalena hatte sich dazu entschieden, mal wieder ein paar Tage mit ihrer Mutter zu verreisen und mit ihr Zeit zu verbringen. Das bedeutete, dass sie sich für diese Zeit von Robert trennen musste. Sie hatten noch nicht über ihre Situation gesprochen und ob sie nun wirklich fest zusammen waren oder sich nur dateten. Dementsprechend würde Annalena ihrer Mutter noch nichts oder nur wenig von Robert erzählen, war diese doch eine sehr neugierige Person und würde dann für den Rest des Urlaubs nicht mehr aufhören, Fragen zu stellen.

"Wann musst du denn los?", fragte Robert und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Annalena warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und löste sich abrupt aus Roberts Armen.

"Ich habe nur noch eine halbe Stunde, scheiße.", stürmte sie gehetzt in ihr Schlafzimmer und ließ einen verdutzten Robert in ihrem Wohnzimmer stehen.

Aber Robert wollte ihr helfen, weswegen er einen Blick durch den Raum schweifen ließ und das benutzte Geschirr in die Küche brachte und ein wenig Ordnung schaffte. Schließlich wusch er das Geschirr und trocknete es ab und räumte auch noch Annalenas Spülmaschine aus und wischte abschließend über die Arbeitsplatte.

"Hast du etwa aufgeräumt?", betrat Annalena verwirrt einige Minuten später ebenfalls die Küche, nachdem sie eigentlich das Geschirr aus dem Wohnzimmer holen wollte.

"Na klar, ich kann mich doch nützlich machen und will nicht nur rumsitzen.", grinste er sie an, woraufhin sie ihren Weg in seine Arme fand.

"Dankeschön.", flüsterte sie verlegen und suchte den Blickkontakt mit ihm. "Ich meine wirklich danke. Das musst du doch nicht machen, immerhin ist das doch meine Wohnung und ich muss dich ja auch gleich rausschmeißen.", kicherte sie am Ende, aber Robert konnte ihr ansehen, dass sie ihm wirklich dankbar war.

"Quatsch, außerdem habe ich die Sachen ja auch benutzt und du musstest ja noch deine Sachen packen. Hast du denn nun alles?", fragte er liebevoll, worauf Annalena nur nickte und sanft ihre Hände an Roberts Wange legte.

Verboten gutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt