"Super, Robert, jetzt ist das Bett wieder zerknittert.", kicherte Annalena nach einigen Minuten und auch Robert entlockte sie damit ein kurzes Lachen.
Schließlich ließ er sich wieder neben sie fallen und legte ihr seinen Arm um die Schulter, damit sie sich leichter an ihn kuscheln konnte. Nachdem Annalena ihren Körper wieder dicht an seinen geschmiegt hatte, hauchte er ihr einen zarten Kuss auf den Scheitel. So legte sich wieder eine Stille über den Raum, in der beide einfach nur ihren Gedanken hinterherhingen.
"Ich will das mit dir echt nicht verkacken.", durchbrach Robert irgendwann die Ruhe und Annalena drehte ihren Kopf, der bis dahin in seiner Halsbeuge geruht hatte, in die Richtung seines Gesichts. "Du bist mir in dieser kurzen Zeit so unglaublich wichtig geworden und ich habe das Gefühl, dass ich dir alles erzählen und mich über alles aufregen kann. Ich will einfach nicht, dass ich wieder scheiße baue und dann nicht nur dich an meiner Seite, sondern auch gleichzeitig eine fantastische Kollegin verliere.", fügte er hinzu und musste einmal kräftig schlucken.
Nachdem Annalena seine Worte einigermaßen verarbeitet hatte und ihr Herz noch schneller schlug, richtete sie sich auf und stützte sich auf ihrem Unterarm ab, um ihn weiterhin ansehen zu können.
"Ich weiß, wir sind da wirklich in eine Situation geraten, die alles nicht einfacher macht. Aber irgendwie vermittelst du mir immer - ohne Worte - das Gefühl, dass wir das hinbekommen. Und egal, was jetzt als nächstes passiert, ich möchte den Weg mit dir gehen.", hauchte Annalena ihm entgegen und atmete noch einmal tief durch. "Mir ging es in den letzten Tagen so beschissen, ich konnte kaum schlafen und mein Gedankenkarussell lief ununterbrochen und ich wusste einfach nicht, woran es lag. Obwohl das nicht ganz stimmt: ich wollte mir wahrscheinlich auch nicht eingestehen, dass ich mehr für dich empfinde und hatte natürlich auch Angst, weil ich noch nie Gefühle für einen Kollegen entwickelt habe. Aber heute Nacht, als ich in deinen Armen eingeschlafen bin, da hat sich alles so richtig angefühlt und ich konnte endlich wieder ohne Gedanken durchschlafen.", flüsterte Annalena am Ende nur noch und ein paar Tränen waren ihr über die Wange gerollt, immerhin konnte sie den Stress der letzten Tage endlich loswerden.
Vorsichtig wischte Robert ihr die Tränen weg und zog sie, als sie wieder ein bisschen lächeln konnte, in eine liebevolle Umarmung. Er wollte nicht, dass es Annalena wegen ihm schlecht ging und er machte sich Vorwürfe, dass ihm in den letzten Tagen nicht aufgefallen war, dass es ihr nicht gut ging.
"Wir machen jetzt ein paar Schritte zurück und fangen nochmal an. Als erstes werde ich dich auf ein Date einladen.", schmunzelte Robert und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf.
"Ist das jetzt schon die Einladung? Oder schreibst du mir noch eine Nachricht?", kicherte Annalena und rutschte mit ihrem Körper wieder etwas höher, um mit Robert auf einer Höhe zu sein.
"Ich überlege mir was.", lächelte er sie an und konnte es nicht vermeiden, dass er sich wieder in ihren Augen verlor. "Ich weiß, wir waren gestern erst in einem Restaurant, aber wir könnten ja morgen Nachmittag zusammen einen Kaffee trinken gehen und wenn es gut läuft vielleicht noch was Essen?", fügte er hinzu und das Lächeln in Annalenas Gesicht wurde noch etwas breiter.
"Das klingt nach einer guten Idee. Aber wenn du mich dann morgen auch noch den halben Tag in Beschlag nimmst, dann würde ich bald nach Hause fahren. Schließlich muss ich noch ein paar Sachen für nächste Woche vorbereiten.", antwortete sie Robert und das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Natürlich wusste sie, dass sie nicht die gesamte Zeit aufeinander hocken sollten, aber wäre sie am liebsten noch länger in seinen Armen verweilt. "Aber ich würde gerne noch bei dir duschen.", war sie wieder näher an ihn gerutscht und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Wange.
"Selbstverständlich. Warte, dann gebe ich dir noch ein Handtuch.", stand er bereits auf, drehte sich dann mit einem verwegenen Grinsen nochmal zu ihr, "Ich kann ja in der Zeit deine Klamotten in der Wohnung aufsammeln."
Annalena errötete und schüttelte einmal kurz mit dem Kopf, ehe sie aufstand und ohne ein weiteres Wort in Richtung Badezimmer ging. Kurz darauf folgte Robert ihr, bepackt mit einem kleinen und großen Handtuch und wollte gerade die Tür hinter sich schließen, als Annalena sich erneut an ihn wandte.
"Ich war kurz davor dir vorzuschlagen, mit mir zu duschen, aber wenn du meine Sachen suchst, ist das ja auch nützlich.", zwinkerte sie ihm zu und Robert erstarrte für einen Moment. Das konnte sie doch nicht ernst meinen.
"So viel zum Thema 'wir lassen es langsam angehen', Frau Baerbock.", schüttelte er den Kopf und verließ ohne einen weiteren Blick das Badezimmer.
Als er sich schließlich in seiner Küche wiederfand, wo der Abwasch noch auf ihn wartete, hörte er das Wasser der Dusche rauschen und auch mit der stärksten Konzentration gelang es ihm nicht, die Vorstellung zu unterdrücken, wie Annalena sich gerade unter seiner Dusche befand und er nicht bei ihr war. So ging er ins Wohnzimmer, um noch die Weingläser aus der vergangenen Nacht abzuwaschen und anschließend den Raum wieder herzurichten. Sorgsam legte Robert Annalenas gefundene Sachen auf seinem Sessel ab.
Ein paar Minuten später stellte Annalena das Wasser ab und stieg erfrischt aus der Dusche. Sie kuschelte sich in das große Handtuch und atmete den Duft von Roberts Waschmittel tief ein. Kurz überlegte sie, sich in sein Schlafzimmer zu schleichen und eines seiner T-Shirts mitgehen zu lassen, aber verwarf sie diesen Gedanken schnell wieder. Sie war kein gefühlsduseliger Teenager, der nicht mal eine Nacht ohne den ersten Freund ertragen könnte. Sie war eine gestandene Frau und kam auch die letzte Zeit gut allein klar - Robert würde es nur zusätzlich besser machen.
Schließlich trocknete Annalena sich ab und schlang dann das Handtuch um ihren Körper, um auf die Suche nach Robert und ihren Anziehsachen zu gehen. Im Wohnzimmer sah sie ihre Sachen ordentlich auf dem Sessel zusammengelegt und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Natürlich würde Robert ihre Klamotten sorgsam aufbereiten, auch wenn er manchmal ein bisschen verpeilt war. So ging sie in die Küche, wo sie den Wasserhahn laufen hörte und fand dort auch den Mann am Spülbecken stehen.
"Na, hat alles funktioniert in der Dusche?", drehte sich Robert zu ihr, während er sich die Hände abtrocknete.
"Klar, so schwer ist das ja nicht.", lachte Annalena und verschränkte die Arme vor der Brust. Robert trat wieder näher an sie heran und blieb dann nur wenige Zentimeter vor ihr stehen.
"Ich habe auch nicht an dir gezweifelt. In den letzten Tagen hatte ich aber ein paar Probleme mit dem Wasserdruck und wollte nur wissen, ob das wieder ok war.", lächelte Robert die junge Frau an und schloss sie kurz darauf in eine liebevolle Umarmung.
"Ist alles ok?", nuschelte Annalena in Roberts T-Shirt, als er auf einmal den Griff um sie festigte.
"Hmm, ja", gab er nur emotionslos zurück, weswegen Annalena sich etwas von ihm löste und ihn kritisch anblickte. "Ich hätte wahrscheinlich einfach wirklich mit dir duschen sollen.", grinste er sie an und Annalena schlug ihm empört auf die Brust.
"Also wirklich Robert, ich dachte schon, es ist was wichtiges.", lachte Annalena nun auch und Robert hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. So schmiegte sie sich wieder an ihn und sog unauffällig seinen Duft ein. Ein paar Minuten standen die beiden eng umschlungen in der Küche, ehe sich auf Annalenas Schulter eine Gänsehaut bildete.
"Ich glaube, du solltest dir mal was anziehen. Nicht, dass du noch krank wirst.", sagte Robert besorgt und löste sich ein Stück von ihr. Als Antwort erhielt er nur ein kleines Nicken, weswegen Robert ihr einen zarten Kuss auf die Lippen drückte. "Deine Sachen habe ich auf dem Sessel abgelegt, aber ob du die Strumpfhose wann anders nochmal anziehen kannst, wage ich zu bezweifeln.", lachte er Annalena an, woraufhin sie errötete.
"Bis nach Hause werde ich es schon noch schaffen.", kicherte sie und löste sich schließlich von dem Mann, um ihre Sachen aus dem Wohnzimmer zu holen. "Ach das geht schon, zuhause werfe ich die dann aber weg.", lachte Annalena und hielt Robert die Strumpfhose entgegen, der ihr in den Raum gefolgt war.
"Du kannst dich gerne im Schlafzimmer umziehen, da störe ich dich nicht.", sagte Robert in ihre Richtung und Annalena nickte nur, klemmte sich ihre Klamotten unter den Arm und ehe sie an Robert vorbeigegangen war, drückte sie ihm einen zarten Kuss auf die Wange.
"Mache ich. Danke, dass ich hier schnell duschen durfte.", flüsterte sie und strich ihm einmal kurz über den Arm.
"Das ist doch selbstverständlich.", hauchte er zurück und verband ihre Lippen erneut zu einem liebevollen Kuss.
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Verboten gut
RomanceNach ihrer Trennung war Annalena seit einer Weile nicht mehr aus, sodass sie sich auf eine einfache Sache einlässt, doch dass diese nicht nur von kurzfristiger Dauer sein wird, war beiden nicht bewusst. - Annalena und Robert sind in dieser Geschich...