Take me to Church

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Content Warnung. 
Suizid Gedanken / Versuchter Suizid



Das Wasser, mit welchen die Frau ihr Schild errichtet hatte und für dessen Aufrechterhaltung ihr nun die Kraft fehlten, prasselte nun mit aller Stärke auf die beiden herunter.
Es durchnässt sie und riss alles mit einer gnadenlosen Energie mit sich und zwang die Frau dazu, auf die Knie zu sinken und ihr Schwer fallen zu lassen.
Mit Wucht krachte es über das Geländer des Daches und herunter auf die Straße, wodurch es auch auf die Frau in Weiß, die sich noch unterhalb des Gebäudes stand herunterprasselte.  

Vorsichtig hob sie ihren Kopf, um zu dem Mann herüberzuschauen, der auf dem Rücken noch immer am Boden lag und alle Gliedmaßen von sich streckte. Nathalie rieb sich ein paarmal ihre Augen, um ihn auch wirklich erkennen zu können.
Seine Transformation hatte er bereits verloren. Dafür hatte ihn die Flutwelle ebenfalls zu sehr durchnässt, wodurch sein weißes Hemd genau wie seine schwarze Mähne nun an ihm fest klebte und den Blick auf sein Gesicht verbarg. Nicht jedoch den Blick auf seine jetzt sichtbare Brust. Das Hemd war für heute wohl die falsche Wahl gewesen. 
Weiter unten schienen der Frau die schwarzen Ringe, wovon der Mann an jeder Hand jeweils 2 trug, entgegen. Also 4 insgesamt, so wie die silberne Kette, die an seiner schwarzen leicht zerrissenen Hose befestigt hatte. Abgerundet wurde der Look von dem großen Stiefel, die er trug. 
Sein Style hatte sich verändert. Kein Vergleich, zu dem, was er damals trug und woran Nathalie bei ihm gewohnt war. Aber es sah nicht schlecht aus. 'Ungewohnt, aber gut' dachte sie, während sie ihn so betrachtete. 
Die Stille wurde jedoch schnell von dem röchelndem Geräusch des Mannes gestört, welches seinen Brustkorb pulsieren ließ. Nathalie konnte ihn dabei beobachten, wie seine Hand zu seinem Gesicht wanderte und er darauf hin einmal tief ausatmete, mit dem wohl längsten und tiefsten Seufzer, welchen die Frau je gehört hatte.
Hastig schaute sie auf das Schwert, welches griffbereit neben ihr lag. 



„Gisele?", rief Celine. An ihrer Seite half sie dem noch immer leicht geschwächten Gabriel, welcher die Frau als Stütze nutze, zu laufen. Langsam kamen sie nun auf die Blonde zu.
Der Mann war endlich wieder bei Bewusstsein, jedoch hatte er noch immer einen leicht verwirrten Blick in seinen Augen. Aber es war auch viel passiert, seit er zu Boden gegangen war. Unsicher schaute er zu der Erwachsenen herüber, zu welcher Celine ihn nun zerrte.  
Diese drückte sich die letzten Tropfen Wasser aus ihrem Haar, um wenigstens behaupten zu können, etwas getan zu haben, was ihr Problem lösen würde, dass sie komplett durchnässt war.
Ihr Blick traf den von Celine, als sie ihre Haare zurückschwang und sich schnell herunterbeugte, um ihren Haarclip aufzuheben, welcher durch die Flutwelle aus ihrem Haar gerissen wurde.
 Sie hielt für eine Sekunde inne, bevor sie sich wieder aufrichtete. 
'Wow ...' schoss es der rothaarigen durch den Kopf und sie kam zum Stillstand, um einen besseren Blick auf die Frau zu erhaschen. Selbst durchnässt sah sie immer noch so unglaublich gut aus. 
Ihre rote Bluse drückte sich nun an ihre Haut, ohne jedoch mehr preiszugeben als sie wollte. Ihr blondes Haar war gerade lang genug, um ihre Schultern berühren zu können. Selbst jetzt, wo es nass war. Celine würde vieles tun für die Chance es im trockenen Zustand genau so betrachten zu können. 'Hör auf!' ermahnte sie sich schnell. Das hier war nicht die Zeit dafür.
„Was habe ich verpasst?", erkundete sich Gabriel bei der für ihn Fremden.
„Nicht viel", sagte Celine.
„Sie hat ihn mit dem Stab einen übergebraten. Als dieser Mayura angreifen wollte. Danach ist er weitestgehend auf das Dach geflüchtet." erklärte die Frau, mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und deute mit einem Nicken auf Celine, welche darauf hin leicht rot wurde. 
„Und was ist auf dem Dach passiert?", fragte sie schnell, um Gabriels starren, verwirrtem Blick ausweichen. Gisele drehte sich darauf hin halb herum, damit sie zu Nathalie und dem Mann heraufschauen konnte. 
„Sie hat ihn mit dem Stab auch erneut eins übergebraten. Mehr konnte ich von hier auch nicht sehen. Wir sollten etwas zurückgehen. Das wird uns einen besseren Einblick gewähren." schlug die Frau vor. 
Verunsichert schaute die Rothaarige nach oben und trat vorsichtig ein paar Schritte zurück. Gabriels Blick folgte.
„Mayura?", rief sie nach oben, als sie die Frau auf dem Dach erblicken konnte.  


Konzentriert starrte die Frau weiter zu dem Mann, der sich aufgerichtet und seinen Kopf in den von Ringen geschmückten Händen vergraben hatte. Ihre Finger zuckten bei jeder leichten Bewegung, bereit, das Schwert neben ihr zu ergreifen und es ihm an die Kehle zu halten. 
Sie ignorierte dabei die Rufe ihrer Schwester. Ihr Ohren dröhnten ohne hin schon durch das konstante schnelle Pochen ihres Herzens in ihrer Brust.
Das Miraculous sollte ihr Kräfte verleihen. Doch gerade schien es das Einzige zu sein, was zwischen ihr und einem Zusammenbruch stand. Ihr Körper schmerzte. Sie müsste das hier zu Ende bringen. 
„Mayura!", schrie ihre Schwester ein weiteres Mal, jedoch noch lauter, um es unmöglich zu machen, dass die Frau sie ignorieren könnte.  
„Was!?", rief Nathalie zurück. 
„Wie sieht es aus?"
„Klasse. Wir haben uns gerade Tee gemacht und reden jetzt über den Klatsch der letzten Woche!" 
Ein leichtes, tiefes Lachen ließ den Kopf der Frau zurückschwingen. Sie konnte den Mann dabei beobachten, wie eine seiner Hände langsam von seinem Gesicht zu seinem Knie wanderte, die er an seinen Körper gelehnt hatte und wie seine andere Hand durch sein Haar wanderte, bis sein Blick endlich auf den der Frau traf. „... Der war gut." gab er leise zu.
Wie gefesselt starte die Frau in die ihr so bekannten dunkelbraunen Augen, welche sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte. 
„Aber dafür müsste ich mich an den Klatsch der letzten Woche erinnern können ...", fügte Tyler noch hinzu.
„... Du kannst dich an nichts erinnern?" 
„nicht an alles ..." 
Der Mann schwieg und deutete mit seinem Blick auf das Schwert, welches die Frau in ihrer Hand umklammerte „Das wirst du nicht benötigen. Ich tue dir nichts mehr ..."
„Sicher ... nach all dem, was du getan hast, glaube ich dir das sofort ..."
„Ich habe keinen Grund mehr, dir weh zu tun ..."
„Und ich habe keinen Grund, dir zu vertrauen!" 
Ihr Verstand war verschwommen. Ihr Körper fühlte sich schwer an. Sie wünschte, sie könnten irgendwem eines ihrer Miraculouse zu werfen, damit diese sich um diesen Mann kümmern würden. Aber Gabriel war geschwächt, die Blonde kannte sie nicht. Und bevor die Hölle nicht zu friert, würde sie ihre Schwester nie wieder dieser Gefahr aussetzen. 'So ein verdammter Mist ...' 
„... Dann zieh wenigstens das andere Miraculous aus. Zwei kosten mehr Energie." 
„Du wirst es ja wissen ..."
„Tue ich. Also hör auf mich!"
„... Daran erinnerst du dich also! an den Mist, den du abgezogen hast." zischte die Frau ihn mit scharfer Stimme an und stütze sich dabei auf das Schwert in ihrer Hand, um sich aufrichten zu können. 
Tyler schwieg. Wendete den Kopf ab, als er hörte, wie die Frau langsam auf ihn zukam. 
Ihre Schritte kamen jedoch zu einem abrupten Stillstand, als Nathalie versuchte ihr Gleichgewicht zu halten und dann doch zurück auf ihre Knie sank. 
„... das Miraculous-" murmelte der Mann 
„Halt die Klappe!" 
Ein rotes Licht überkam die Frau, woraufhin die Drachenkräfte so wie das Schwert sie unfreiwillig verließen und an deren Stelle Longg wieder erschien. 
Nathalie beobachtete das Wesen dabei, wie es sich aus einem rot Schimmern zurück in ein Kwami verwandelt. Sie schaute ihm kurz in seine kleinen gelben Äuglein und wendete sich dann ab. 
„Da. Bist du jetzt zufrieden." 
„... Du trägst noch immer zu viele Miraculouse ..." sprach der Mann kleinlich und schnell 
„Deine Fürsorge ist reizend" sprach die Frau und griff nach ihrem Stab, der ihr nun als einzige Waffe übrig geblieben war. 
Von ihrer Wut gepeitscht stampfte sie auf den Mann zu, um ihn an den Schultern zugreifen und festzuhalten. Mit ihrem Stab, den sie nun unter seinem Kinn platzierte, zwang sie ihn erneut in ihre Augen zu sehen „Wo war dieses Mitleid, als du all die Menschen in Gefahr gebracht hast! oder mein Miraculous beschädigt hast. Dreckskerl!?" zischt sie. 
Der Mann schwieg.
„Sag es mir!", forderte sie ihn erneut auf. 
„... Das war ich nicht ... Dein Miraculous ... ich habe es nicht kaputt gemacht ..." 
„Ach? Du hattest also einen Partner, der dir geholfen hat?" 
„... Nicht in dieser Hinsicht ... ich kenne sie kaum. Aber es war eine Frau, die dein Miraculous beschädigt hat ..." 
„Und das soll ich dir glauben? Hältst du mich für bescheuert?" 
Erneut überkam den Mann das Schweigen. Er versuchte, den Blick abzuwenden, doch ließ die Frau das nicht zu. Mit festem Griff hielt sie ihn davon ab.
„Ich erwarte Antworten!", ermahnte sie ihn noch ein weiteres Mal, woraufhin der Mann die Zähne zusammen biss. 

'Sie hat recht ...' ertönte eine Stimme in seinem Kopf, neben den Erinnerungen an seine Taten und die Leute, welcher er so schamlos ausgenutzt und verletzt hatte. 
Es waren Bruchstücke, die wie der Regen immer weiter auf ihn niederprasselten. Er musste nur aufschauen, um zu sehen, was er angerichtet hatte. Die Art und Weise wie die Frau ihn ansah und mit ihm umging. Er hatte so viel zerstört. Wie konnte er nur für einen Moment denken, das alles wiedergutmachen zu können?
Nein, es gab nur eine Sache, die er tun könnte. Er müsste es zu Ende bringen. Alles würde heute hier für ihn enden. 
Beflügelt von diesem Gedanken schlug er die Hand der Frau und diese von sich, bevor er sich aufrappelte. 'Das wird ein würdiges Ende sein. Würdig für einen schamlosen Bösewicht, wie du einer bist. Immerhin sterben im Märchen die Bösen auch immer ...'
„Du willst antworten. Dann gebe ich dir antworten." zischt er sie in dem bedrohlichen Ton an, mit welchem die Frau schon die letzten Male Bekanntschaft machen konnte. 
Der Mann grinste einmal leicht und strich sich erneut durchs Haar, bevor er die Frau anstarrte. „Du hast so recht! Wer sollte mir schon helfen wollen?" er hielt einen Sekunde inne 'Ich muss einfach nur das Gegenteil von dem sagen, was ich meine' „Ich dachte, ich könnte dich verarschen. Aber du bist doch schlauer, als ich dachte, meine Gute~" 
„... Du hast es also beschädigt. Warum?" 
„Weil es Spaß gemacht hat~" grinste er weiter.  'Immer und immer weiter. Eine Lüge nach der anderen' „Ich wusste doch, dass du deine kleine Freundin zurück haben wollen würdest. Indem ich sie beschädigt habe, hatte ich einen entscheidenden Vorteil über dich. Deine Liebe zu ihr hat dich geschwächt, oder etwa nicht?"
„Du hast trotzdem verloren. Sieh dich um. Was glaubst du jetzt noch machen zu können?"
„Ich habe noch so viel mehr Miraculouse, die ich nutzen kann. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was dich alles noch erwartet." 
Bei diesen Worten konnte die Frau nicht anders, als ihre Augen ein Stück weit aufzureißen. „... Ist das hier alles nur ein Spiel für dich!? Ein Witz?!" schrie die Frau aufgebracht.
'So ist gut. Verachte mich.' dachte er und ging langsam ein paar Schritte zurück, bis zum Rand des Daches. Dort angekommen, drehte er sich wieder zu ihr. „Sollte es das nicht sein? Ich bitte dich. Nicht einmal du kannst so naiv sein und glauben, dass es nichts weiter für mich war als ein kleiner Zeitvertreib. Warum sonst, denkst du, habe ich ausgerechnet euch ausgesucht, um ein Miraculous zu bekommen? Was an euch denkt, ihr ist so besonders, dass ihr ein Miraculous verdient? Nein. Es war alles nur ein Mittel gegen meine Langweile." 
„.... Du.... Du bist ja krank!" 
„Tu doch nicht so, als hätte es dir nicht gefallen", sprach er leicht höhnisch, „Du konntest eine Heldin sein. Und sogar deine Liebsten retten. Jetzt wird er ewig in deiner Schuld sein~"
„Du hast alle, die ich liebe, in Gefahr gebracht! Ich wollte nie die Heldin sein, die ich durch dich sein musste. Wenn überhaupt, verabscheue ich dich! Du Monster!"
'Monster. Ja das passt. Ein würdiger Titel' bestätige er mit einem leichten Lächeln.
Langsam legte er seine Hand auf die Brust, um sich vor der Frau zu verneigen, bevor er beide von sich streckte. 
Sein Blick hatte sich verändert. Wo zuvor Zuversicht und Selbstsicherheit waren, so zeigten seine Augen nun Verzweiflung und Leere. Er hatte abgeschlossen. Mit sich. Mit der Tatsache, ein schlechter Mensch zu sein. Was blieb ihm nun noch? 
Er konnte seine Maske endlich fallen lassen und ihr aufrichtig seine letzten Worte entgegenbringen. 
Mit trauriger und gebrochener Stimme, die vom Regen fast verschluckt wurde, sprach er
„Au Revoir, Lady du coeur"
Tyler schloss seine Augen. Der Wind wehte in seinem Haar, als er mit dem Rücken voran vom Dach fiel. 

"TYLER!", schrie Nathalie auf und sprang zurück auf ihre Beine. In dem Bruchteil einer Sekunde war sie ebenfalls am Ende des Daches angekommen. Hastig streckte sie die Hand aus und ergriff die des Mannes. Gerade noch so hatte sie es geschafft, seinen Sturz zu verhindern. Verzweifelt klammerte sie sich mit ihrer freien Hand an der Dachrinne fest, um nicht selbst zu fallen „Nimm meine Hand!" forderte sie ihn auf. 
Doch so wie er auf das panische Geschrei der Schaulustigen ignorierte, so sah er auch sie nicht an. 
„... warum ... warum lässt du mich nicht einfach fallen?", sprach er, „Ich habe deinen Liebsten weh getan! Ich habe DIR wehgetan!"
„Du hast viele schlimme Dinge getan! Dinge, die ich nicht verzeihen kann! Aber was wäre ich denn für ein Mensch, nein. Was wäre ich denn für ein Held, wenn ich einfach wegschauen würde, wenn jemand in Not ist? Greif meine Hand, damit ich dich hochziehen kann!" 
„Du willst diese Hand ergreifen ... diese blutverschmierten Hände? Bist du noch ganz bei Sinnen?.. Ich habe mit diesen Händen nicht nur meine Geliebte umgebracht, sondern auch dich in dein Verderben gestoßen!"
„Du sollst nicht reden, sondern meine Hand ergreifen!" ermahnte die Frau ihn ein weiteres Mal „Das Leben hat für dich gerade nichts als Leid und Verzweiflung bereit für dich. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass es neben dem Haufen Scheiße auch eine Menge gute Sachen im Leben gibt! Du darfst dein Leben nicht einfach so wegschmeißen!" 
„Ha ...", lachte der Mann leise und traurig, als er den Kopf hob „Ich danke dir für diese Worte ... Aber du weißt genauso gut wie ich, dass ich nichts mehr im Leben habe, für das es sich lohnt weiterzumachen." sprach Tyler und holte aus, um die Hand der Frau von sich zu schlagen, die nun Stück für Stück kleiner für ihn wurde. 'Es ist besser so ... glaub mir ...' fügte er in seinen Gedanken noch hinzu. 
Nathalie blieb sprachlos auf dem Dach zurück. „Du ... Du verdammt Sturkopf!!", rief sie und stütze sich ab, um ihm hinterher zu springen. 
Mit weit aufgerissen Augen starrte der Mann die Frau an, welche ihn nun mit zittrigen Händen in seine Arme zog. Sie klammerte sich an den Mann und sprach „Ich lasse nicht zu, dass du stirbst ... niemals! Ich habe es ihm versprochen ... und ich halte meine Versprechen. Bis zum bitteren Ende!" 
„....." Langsam schloss der Mann seine Augen. Ein Gefühl, das er seit langen nicht mehr gespürt hatte, brach sich in ihm breit.
Bereit, dieses Schicksal zu akzeptieren, schluckte er einmal, bevor er sprach. „... wie du wünschst...." murmelte er leise.
Nathalie griff hastig nach ihrem silbernen Stab.
Im Bruchteil einer Sekunde hatte sie diesen ausgefahren und klammerte sie an diesem fest, um den Sturz abzubremsen. Sie verloren an Geschwindigkeit, jedoch auch an Balance, was daran lag, dass ihr mit einer Hand und Zusatzgewicht der Ausgleich fehlte. Und dazu kam noch Nathalies schwindende Kräfte, die in den letzten Metern dafür sorgten, dass die Frau den Stab losließ.
So war es nun Tyler, der seine Hand auf den Kopf der Frau lag und sich leicht drehte. Dadurch landete er mit dem Rücken voran auf dem harten Asphalt, auf welchem er ein paar Meter rutschte, bevor sie dann zum Stillstand kamen. Sein Rücken brannte, doch wenigstens waren sie mit dem Schrecken davongekommen. 

Aufgebracht schubste Celine den Mann nun in die Arme der Blonden, welche genauso wie der Mann noch immer perplex nach vorn starrte. Beide waren noch dabei zu verarbeiten, was gerade passiert war, als Celine schon bei Nathalie und Tyler angekommen war.
„Nathalie!!", schrie sie verängstigt und griff nach der Hand ihrer Schwester, woraufhin der Mann die Frau in seinen Armen losließ. 
Das Adrenalin, welches die Frau bis eben an gepeitscht hatte, klang mit dem Klang ihres Herzens langsam ab und machte ihr Stück für Stück bewusst, wie erledigt sie war. „... Ich bin okay ..." flüsterte sie leise. Sie konnte fühlen, wie Celine sie in ihre Arme zog. Wie sanft sie war. Und wie schnell ihr Herz schlug. Nathalie würde sich entschuldigen müssen für all das hier. Sie hatte bestimmt schreckliche Angst. 
So waren ihre Gedanken bei ihrer kleinen Schwester, als ihr schwarz vor Augen wurde. 


 
                                                                  ~*~*~*~*~*~


„... Nathalie ... NATHALIE!!" rief Celine in einem panischen schrillen Ton, während sie anfing, die Frau, welche regungslos in ihren Armen lag, zu schütteln. 
Hastig griff Tyler nach der Hand der Frau und riss das Miraculous von ihrem Finger, wodurch auch dieses seine Kräfte verlor und das grüne Licht sie zurück in eine normale Frau verwandelte. 
Passend dazu, dass nun auch Gisele und Gabriel bei ihr angekommen waren. 
„Nathalie!", rief Gabriel und schubste Tyler von ihr, um seinen Platz einzunehmen. 
Gisele selbst stand noch immer sprachlos hinter den beiden. Die ganze Situation schien sie zu überfordern. Oder sie ... zu freuen? 
Für den Bruchteil einer Sekunde konnte Tyler den Hauch eines Lächelns auf ihren Lippen sehen, welches jedoch sofort wieder verschwand, als sich ihre Blicke trafen. Hatte er sich das nur eingebildet?
Unsicher schaute er zur Seite. Ihr stechender Blick ließ in ihm ein Gefühl aufkommen, für welches er nicht bereit war. 
„Sie muss ins Krankenhaus zurück!", rief Gabriel. Celine nickte schnell und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.
„Ich rufe da ...-"
„Ich mache das schon" sprach Gisele und legte ihr dabei eine Hand auf die Schultern. „Bleib bei ihr", mit diesen Worten drehte sie sich um, zückte ihr Handy und ging ein paar Metern von der Gruppe weg. 
„... Was machen wir mit ihm, jetzt? ..." brummte der Mann und deutete dabei auf den noch immer Schweigenden ein paar Meter neben sich. 
Celine zuckte mit den Schultern und strich ihrer Schwester die Strähne aus dem Gesicht.
Als ein Akt der Versöhnung legte Gabriel vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter „... Es wird alles wieder gut. Wir bringen sie zurück ins Krankenhaus und sie wird sich ausruhen können. „
„Ich weiß ...", stammelte die Frau leise und drückte die Frau fester an sich „Ich ... sie ist nur alles, was ich habe ..." gab sie leise zu. 

Gisele stand mit dem Rücken von ihnen weg. Vorsichtig schaute sie über diese, um festzustellen, wie diese ihr keinerlei Beachtung schenkten. Sie konnte sie nicht ein mal hören. 
schnell beendete sie das Gespräch und wählte die Kurzwahltaste. 
Es dauerte keine 3 Sekunden, bis sich eine Frau auf der anderen Leitung meldete. 
„Ich bins. Ich habe gute Neuigkeiten." sprach Gisele leise und kramte dabei den Miraculous in Form eines nun dunkelgrauen Helix aus ihrer Tasche. „Ich habe endlich, was wir haben wollten." 

Hedgehogs DilemmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt