Kapitel 10

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Etwas aufgeregt war ich an diesem Morgen aufgewacht, hatte mich angezogen und es geschafft eine Kleinigkeit zu frühstücken.

"Viel Spaß. Bis später", Harry drückte mir einen Kuss auf den Kopf, bevor ich mich auf mein Fahrrad schwang und versuchte den best möglichsten Eindruck zu machen.

Leicht geschwitzt schloß ich schließlich mein Fahrrad auf dem Schulhof ab und lief mit allen anderen ins Schulgebäude. Ich fand schließlich den Raum, wo ich hinmusste und betrat ihn.
Eine Lehrerin stand vorne und der Raum war schon gut gefüllt. Ich entdeckte einen freien Platz am Fenster. "Entschuldigung, ist hier noch frei?", fragte ich den Jungen, der daneben saß. "Hey, ja klar", er lächelte und ich setzte mich.

"Du kommst mir irgendwie bekannt vor", meinte er und sah mich an. Bitte nicht. Ich atmete tief durch.
"Ich glaub nicht. Bin neu hier", erwiderte ich nur.
"Ich bin übrigens Tamo", er lächelte.
"Tilly", gab ich zurück. In den Medien war ich nur als Matilda bekannt, vielleicht kam er so erst später drauf woher er mich kannte.
"Freut mich", meinte er. Er hatte dunkel braune Augen mit hellbraunen Sprenklern um die Pupillen.
Seine Haare waren ebenfalls braun und in seinem Gesicht waren etliche Sommersprosen. Sie waren wunderschön.
"Was?", lachte er.
"Hm", ich erstreckte aus meinen Gedanken.
"Hab ich was in meinem Gesicht?", fragte er.
"Achso ne, sorry. War in Gedanken", stotterte ich und sah schnell weg.

"Jetzt weiß ich woher ich dich kenne", sagte er. Fuck. Ich sah ihn flehend an.
"Was guckst du denn so? Du warst auch am Strand, Bounty ist zu dir gelaufen. Sorry nochmal", sprach er weiter und ich sah ihn verdattert an.
Wovon redete er?

Endlich erinnerte ich mich wieder. Kurz danach hatte ich erfahren, dass meine Mum gestorben war. Der Gedanke an den Moment ließ mir wieder Tränen in die Augen schießen.
"Achso, ja ich weiß wieder.", meinte ich und sah auf den Tisch. Ich musste einen komischen Eindruck auf ihn machen.

"Hey, alles gut?", fragte er mich.
Nichts war gut.
"Ja. Danke", ich versuchte gleichmäßig zu atmen.

"Hallo zusammen", unsere Blicke richteten sich auf die Lehrerin vorne.
Sie erzählte ein bisschen was, doch nichts davon hielt ich für wichtig.
Offensichtlich war ich nicht die einzige Neue und so machten wir eine Vorstellungsrunde. Ich hasste es.

Jeder erzählte wie er hieß, wie alt er war und was er gerne in seiner Freizeit machte. Ich hörte nicht wirklich zu, es interessierte mich nicht.

"Ich heiße Tilly, bin 15 und joa...in meiner Freizeit lese ich gerne", sagte ich und versuchte es möglichst kurz zu halten.
"Du liest?", fragte Tamo mich anschließend interessiert und ich nickte.
"Du auch?", ich sah in seine braunen Augen.
"Joa, ich würde gerne mehr lesen", antwortete er.

"Ich mach jetzt die Anwesenheit, einfach kurz melden, wenn ich euch aufrufe.", sagte die Lehrerin, nachdem alle sich kurz vorgestellt hatten.
Hätte die das nicht währenddessen machen können?

Erleichtert stellte ich fest, dass mich keiner aufgeregt ansah, als sie mich aufrief.
In der nächsten Stunde allerdings schon.
Wir hatten Geschichte und Tamo und ich saßen in der dritten Reihe, mal wieder am Fenster.
"Matilda Styles", rief Frau Jung, unsere Geschichtslehrerin. Sie wirkte schüchtern und machte nicht den Eindruck als würde sie sich in ihrer Position als Lehrerin wohlfühlen.

"Matilda Styles?", fragte jemand laut und zwei Mädchen in der letzten Reihe tuschelten aufgeregt. "Ja", ich hob meine Hand und Frau Jung lächelte kurz, bevor sie einen Hacken in ihrer Liste machte.
"Matilda", die Mädchen hinter uns tippten mich an und ich drehte mich fragend um.

"Die Matilda Styles?", fragten sie.
"Ich weiß nicht wer die Matilda Styles sein soll, aber ja, so heiße ich", antwortete ich.
"Naja, die von Harry Styles" schob sie nach.
"Ja", murmelte ich. "Omg", rief die braunhaarige und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Sophia", ihre Freundin sah sie böse an.
"Tut mir leid", sie sah mich freundlich an und schenkte mir ein Lächeln.
Sie hatte schwarze Haare, welche in einem Pferdeschwanz steckten und dunkle Augen. Sie trug ein weißes Top und eine helle Hose.

"Ich bin übrigens Lia", sie lächelte. "Und das ist meine Freundin Sophia. Sie kann manchmal etwas unfreundlich sein. Tut mir leid", sie deutete auf das Mädchen neben sich, welches mich inzwischen auch entschuldigend ansah.
"Sorry", sagte sie vorsichtig. Ihre braunen Haare fielen ihr über die Schulter, sie hatte grüne Augen, eine Brille und trug ebenfalls ein weißes Top und dazu eine Jeans.

"Schon gut", flüsterte ich und wand mich wieder nach vorne.
Ich sah zu Tamo, er hatte alles mitbekommen.
Trotzdem lächelte er mich genau so an, wie davor.
Ich lächelte zurück.

Matilda Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt