Kapitel 16

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Tom hatte gerade das Haus verlassen und ich ging zum bestimmt siebten Mal heute in die Küche, als mein Handy klingelte. Es war Faye.

"Na du", ich nahm ab und legte das Handy auf den Küchenblock, während ich den Kühlschrank aufmachte und mich schließlich für eine Schale mit Obst entschied und diese hinausnahm.

"Wie geht's dir?", fragte sie.
"Naja, wie solls mir schon gehen?", gab ich zurück und schloss die Kühlschranktür.
"Tut mir leid, doofe Frage", sagte sie.
"Ist zumindest besser geworden", meinte ich und steckte mir eine Hand Blaubeeren in den Mund.
"Du, was hältst du davon wenn wir alle 5 mal wieder was zusammen machen?", fragte sie.
Mit wir alle 5 waren Zoe, Alea, Olivia und wir beide gemeint.

Wir kannten uns alle über One direction, die Band in der sowohl Harry, als auch Niall, Zayn, Louis und Liam gespielt hatten.

Zoe war die Tochter von Zayns Cousine. Zayn hatte sie als sie noch klein war adoptiert, da ihre Eltern sich nicht um sie gekümmert hatten und sie hatte keinen wirklichen Kontakt mehr zu ihnen.
Sie hatte relativ lange schwarze Haare und blaue Augen. Ich denke andere würden sie wahrscheinlich als "that girl" bezeichnen: sie ernährte sich gesund, lernte viel für die Schule, machte jeden Tag Sport und ihr Zimmer sah aus, als wäre es gerade aus Pinterest entsprungen.

Alea war die Tochter von Louis.
Sie hatte einen braunen long Bob, dunkle Augen und war relativ klein, besonders im Gegensatz zu mir, die eh schon immer die meisten Leute in meinem Alter überragt hatte. Seit ich mich erinnern konnte skatete sie schon und spielte Fußball.
Man musste Alea einfach für ihre trockene Art (von Humor) lieben. Schon früher waren ihr immer die verrücktesten Ideen gekommen und ich glaube Louis hatte es auch nicht immer einfach mit ihr gehabt. Ich musste lachen als ich daran dachte wie wir früher die Treppe bei uns auf einer Matratze, mit einer nicht grade niedrigen Geschwindigkeit, nach unten gesaust waren und Mum unten kopfschüttelnd gestanden und gelacht hatte.

Olivia war die Tochter von Liams älteren Schwester Ruth, welche zusammen im selben Haus wohnten.
Sie wurde von den meisten Liv genannt und war was was man unter Surfergirl verstand. Sie reiste viel und spielte Beachvolleyball. Es kam selten vor das man diese Frohnatur traurig erlebte. Wo es etwas zu feiern gab, konnte man sich sicher sein, dass Liv auch zu finden sein würde. Sie war offen und für jeden Spaß zu haben, außerdem flirtete sie gerne, weshalb man oft nur langsam voran kam wenn man mit ihr unterwegs war. Am besten hatte man deswegen keinen Plan, wenn man mit ihr unterwegs war, denn ihr Motto lautete ganz klar: spontan!

Dadurch, dass Zayn, Louis, Liam, Niall und Harry zusammen in einer Band gespielt hatten waren wir seit unserer Kindheit befreundet und hatten schon so das ein oder andere zusammen erlebt.

"Wir könnten ja mal wieder n Wochenende zusammen weg", schlug ich vor.
"Find ich gut", stimmte mir Faye zu.
Nachdem wir ne gute Stunde über alles mögliche gequatscht hatten legten wir auf und ich ging hoch in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett fallen ließ.

Ich musste an meine Mum denken. Was wäre gewesen wenn ich mit einkaufen gefahren wäre? Wäre ich nun auch tot oder meine Mum noch am leben?
Mit ihr war alles so einfach gewesen und nun schossen mir jeden Tag pausenlos solche Gedanken durch den Kopf.

Es brachte nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen was gewesen wäre wenn, denn es änderte eh nichts. Ich wusste das und trotzdem konnte ich die Gedanken nicht einfach abstellen.

Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, welche leider ihren Weg aus meinem Auge geschafft hatte, als mein Handy vibrierte.
Tamo hatte mir geantwortet, nachdem ich ihn eben gefragt hatte ob es ihm besser ging und offensichtlich tat es das.
Ich musste lächeln und schrieb ihm schnell zurück, bevor der grüne Punkt bei seinem Profilbild wieder verschwinden würde.

Matilda Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt