Kapitel 18

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"Hallo", rief ich nach oben, als ich das Haus betrat, ließ meine Schuhe samt Jacke im Flur stehen und steuerte, zu erst, wie gewöhnlich, den Kühlschrank an.

"Hallo", Harry sah lächelnd auf. Er saß am Tisch und  ließ seine Finger über die Tastatur seines Laptops gleiten.
"Wie war's?", fragte er, während ich mich fürs erste für einen Apfel entschied und gegenüber von ihm Platz nahm.
"Sehr gut, hat Spaß gemacht", gab ich als Antwort und biss anschließend genüsslich in den Apfel in meiner Hand.
"Das freut mich", sagte er, klappte seinen Laptop zu und trank einen Schluck Wasser aus dem Glas, welches rechts von ihm stand.

Nachdem ich zu Mittag gegessen und mich währenddessen mit Harry unterhalten hatte, kam Tamo und wir gingen zusammen in den Garten, wo wir mal wieder Platz am Fuße unseres Baumes nahmen.

Ich hatte meinen Kopf auf seine Schulter gelegt, während er laut vorlaß und der Wind das Laub um uns herum rascheln ließ.
Für jeden Moment, wie diesen, war ich dankbar. Am liebsten würde ich die Zeit anhalten und für immer so verharen.

Der Tod meiner Mum war schrecklich gewesen, keine Frage. Doch trotzdem schätzte ich seitdem jeden Moment viel mehr wert. Nichts war selbstverständlich, nichtmal, dass wir jeden Morgen aufwachten.
Und so konnte ich sagen, dass auch der Tod meiner Mum eine kleine positive Seite hatte,durch das was mir nun bewusst geworden war.

"Ich liebe dich", flüsterte ich, woraufhin Tamo aufhörte zu lesen und mich ansah.
"Ich liebe dich auch, Tilda", er drückte mir einen Kuss auf den Kopf, ohne zu wissen, dass diese Geste mir viel mehr bedeutete als es irgendein Kuss auf den Mund je tun würde. Es war ein Versprechen, einen Kuss auf den Kopf hatte ich nur von den wichtigsten Menschen in meinem Leben bekommen und hoffte, dass ich keinen weiteren von ihnen verlieren würde.
Ich musste lächeln als ich daran zurück dachte wie Mum es am Ende nicht mehr, oder nur noch mit Mühe, geschafft hatte mir einen Kuss auf den Kopf zu geben.

Tamo war außerdem der einzige, der mich Tilda nannte. Ich mochte es, es war ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn er den Namen Tilda sagte wusste ich, dass ich sicher und Zuhause war.

Tamo fing an weiter zu lesen und ich hörte ihm lächelnd zu.

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