Teil 11

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Ein Lieferdienst bringt eine halbe Stunde später das bestellte Essen und wir machen uns über die fettigen Pommes mit Currywurst her. Nach dem Essen hat Jede von uns die nächste Big-Mama-Mischung von meiner Mutter vor sich stehen und wir stoßen gemeinsam an.

Der Abend schreitet immer weiter voran und ich merke den Alkohol schon wieder mehr als deutlich, meine Stimme ist leicht kratzig durch die vielen Zigaretten die ich rauche, wenn ich trinke. Kim und Zoe haben bereits die Segel gestrichen, so dass nur noch Liz und ich übrig geblieben sind.

"Hey Ladies, ich könnte einen lucky charm gebrauchen, bevor ich noch mein letztes Geld verliere", sagt Jack auf einmal auf der Treppe und lässt sich auf der obersten Stufe nieder.

"Wir sind keine guten Glücksbringer, ich verliere selbst bei Mensch ärgere dich nicht immer, und Maggie versteht die Regeln nur wenn sie will", sagt Liz und trinkt den letzten Schluck von ihrem Wodka-Orangensaft. "Eine Runde noch, oder?", sie wedelt mit unseren leeren Gläsern vor meinem Gesicht und ich schüttele mit dem Kopf. "Och Maggie, komm schon, das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht", sie verzieht schmollend ihre Lippen, ich hebe ergeben die Hände und nicke ihr müde zu.

"Das ist aber der Letzte, ich kann wirklich nicht mehr", sage ich mit undeutlicher Stimme, denke zerknirscht an letzte Nacht und wie sie geendet ist. Liz schwankt nach drinnen, Jack kommt runter und setzt sich zu mir.

"Please Darling", bettelt mich Jack an.

"No Chance Mann", ich gucke ihn von der Seite an und sehe seine Gesichtszüge leicht verschwommen.

"Kannst du wirklich nicht pokern?", will er lässig wissen und legt einen Arm auf meiner Rückenlehne ab.

"Na ja Stripp-Poker würde ich wahrscheinlich hinbekommen", sage ich im Scherz.

"Sehr gute Idee", sagt Liz auf einmal mit zwei frischen Gläsern in der Hand und macht sofort auf dem Absatz kehrt.

"Halt! Stopp! Das war ein Scherz", rufe ich ihr entsetzt nach, stehe auf, verliere das Gleichgewicht und lande auf Jack's Schoss. Seine warme Hand legt sich in meinen unteren Rücken, die andere auf meinen Oberschenkel und plötzlich verändert sich sein Blick.

"Danke für's auffangen", flüstere ich perplex und gucke verlegen auf den Boden.

"No Problem", er steht mit mir zusammen auf und wir gucken uns einfach nur an.

"Hallo, ihr Turteltauben, ich denke wir wollen Stripp-Poker spielen?!", ruft Liz an der Tür.

"Ja wir kommen", sage ich leise und lasse Jack beim sprechen nicht aus den Augen. Er unterbricht als erster den Augenkontakt, räuspert sich und verschwindet vor mir nach drinnen. Ich gehe ihm nach, biege aber noch kurz zur Toilette ab. Als ich fertig gepinkelt habe, klatsche ich mir am Waschbecken etwas kaltes Wasser ins Gesicht um wieder einigermaßen klar zu kommen. Das was gestern mit Jan passiert ist, wird sich heute nicht mit Jack wiederholen, nur weil ich schon wieder etwas zu tief ins Glas geguckt habe.

"Hier mein Schatz", meine Mutter drückt mir ein großes Glas Wasser in die Hand, was ich mit in den hinteren Bereich der Kneipe nehme. Von den Docks sind nur noch Martin, Ole, Pit und Jack da, Liz sitzt neben Martin und schaut ihm dabei zu, wie er gerade die Karten verteilt. Ich nehme den Platz am anderen Tischende und warte bis Martin mir die Karten zugeteilt hat.

Nach zwei Stunden haben Ole, Pit und Liz keine Lust mehr, weil sie nur noch in Unterwäsche am Tisch sitzen. Martin verteilt erneut die Karten an Jack und mich, konzentriert nehme ich sie auf und stelle überrascht fest, dass es gar nicht so schlecht für mich aussieht. Jack pokert hoch und verliert. Er muss seine Jeans ausziehen und sitzt nun in Boxershort und T-Shirt am anderen Ende des Tisches.

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