Teil 22

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Ich parke neben Raúl's Maschine, nehme meinen Helm ab, Jack hält mir helfend seine Hand hin und zieht mich dicht an seine Brust. Leise schleichen wir ins Haus und in unser Zimmer, als die Tür hinter uns zufällt, schnappt mich Jack und legt mich auf dem Himmelbett ab, die weißen Vorhänge bewegen sich im leichten Wind, der durch das große Fenster herein weht.

Mit ein paar geschickten Handgriffen liegen wir Sekundenschnell nackt im Bett. Jack will vermutlich nach einem Kondom in seiner Hose gucken, doch ich halte ihn zurück. Lege meine Hände auf seine breiten Schultern und beuge mich dicht an sein rechtes Ohr. "Ich bin seit zwei Jahren sterilisiert, also wenn du noch Kinder willst, musst du dir leider eine Andere suchen. Jack, ich, ich bin, Herrgott Maggie, reiß dich zusammen. Also, ich steige nicht mit Jedem ins Bett, falls dir das einer erzählt hat, ist es gelogen. Du bist der Erste, dem ich diesen Vertrauensbeweis entgegen bringen möchte, denn ich glaube", puh, ich hole tief Luft, "ich habe mich auch in dich verliebt", sage ich schnell.

Jack lässt seine Jeans fallen, dreht sich um und legt mich auf den Rücken. Seine Augen strahlen eine Wärme aus, die ich noch nie bei Jemanden gesehen habe. "Maggie, du bist das Beste, was mir gerade seit Langem passiert", er schiebt sich in einer geschmeidigen Bewegung zwischen meine Beine und dringt wie von selbst in mich ein. Wir stöhnen gleichzeitig auf, das Gefühl kein Kondom zwischen uns zu haben, ist unbeschreiblich und dann fängt er an sich zu bewegen. Er liebt mich mit jedem einzelnen tiefen Stoß und ich schließe meine Füße in seinem unteren Rücken. Sein Kopf ruht neben meinem Gesicht und er spielt mit mir, als ob er ein Instrument bis an seine Grenze bringen würde und schickt uns schließlich gemeinsam in den siebten Orgasmushimmel.

Schwitzend rollt er sich von mir runter und zieht die Decke vom Fußende nach oben.

"Come", flüstert er und deutet mit dem Kopf an, wo ich mich hinlegen soll. Ich liebe es wenn er Englisch spricht, Jack zieht mich auf seine Brust und deckt uns beide zu. Mein Blick geht raus in den Sternenklaren Himmel und ich lausche den Atemzügen von Jack die immer gleichmäßiger werden. Ich kann noch nicht schlafen, mir gehen so viele Dinge im Kopf herum, was wird Phil zu uns sagen? Was sagen die Mädels? Was sagen die anderen Jungs? Aber eigentlich sollte es mir Scheißegal sein, was die Anderen sagen, denn ich bin seit siebzehn Jahren endlich richtig verliebt.

Ich muss wohl doch irgendwann eingeschlafen sein, denn ich werde wach, weil mir auf einmal total heiß ist. Draußen geht langsam die Sonne auf und ich blicke zu Jack. Erschrocken setze ich mich auf, sein ganzer Körper glänzt vom Schweiß und er atmet abgehackt. Ich fasse zu seiner Stirn, er glüht wie ein Heizlüfter, der auf Hochtouren läuft.

"Scheiße Jack", ich versuche ihn mit leichten rütteln an der Schulter wach zu bekommen. Plötzlich fällt mein Blick fällt auf das weiße Laken, womit wir zugedeckt sind, ein riesiger Blutfleck befindet sich in Jack's Bauchnähe, ich reiße es weg und sehe, das die Stichwunde stark angeschwollen ist, das Pflaster nur noch an einer Ecke festgeklebt ist und eine Mischung aus Blut und Wundflüssigkeit an seiner rechten Hüfte nach unten auf das Bett läuft.

"Scheiße, Scheiße", ich springe aus dem Bett, schalte die Nachttischlampe an, suche seine Boxershort, ziehe sie ihm schnell an, danach hüpfe ich in meinen Slip und streife mir im laufen das Tanktop über. Renne raus auf den Flur und dann zur Tür von Raúl und Ole, hämmere kurz dagegen und gehe dann einfach rein. Raúl hebt total verpennt den Kopf, an meinem panischen Gesicht muss er wohl sehen das etwas nicht stimmt.

"Was ist passiert Maggie?", will er sofort hellwach wissen.

"Schnell, irgendetwas stimmt mit Jack nicht", sage ich mit ängstlicher Stimme und Raúl springt auch nur in Shorts aus dem Bett.

"Ey Ole! Aufwachen!", reißt Raúl ihn aus dem Tiefschlaf.

"Seid ihr bescheuert, es ist noch nicht mal hell", knurrt er und will sich wieder umdrehen. Doch Raúl greift nach seiner Decke und zieht sie ihm einfach weg.

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