Aragorn, Sohn von Arathorn

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Als Legolas Linnod am nächsten Morgen sattelte und den Waldläufern, die nach Norden aufbrachen, folgte, hielt ihn Streicher nicht davon ab

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Als Legolas Linnod am nächsten Morgen sattelte und den Waldläufern, die nach Norden aufbrachen, folgte, hielt ihn Streicher nicht davon ab. Aber er sprach auch sonst nicht zu ihm und ritt mit Ruinith voraus, während Legolas sich zwischen den Zwillingen eingeklemmt sah, die ohne Unterbrechung mit ihm redeten.

Elrohir, der Stillere von beiden, war wenigstens höflich. Elladans laut gestellte Fragen grenzten an Unverschämtheit.

»Man sagt, die Waldelben von Eryn Galen wären gefährlicher als ihre Verwandten im Westen, wenn auch weniger weise. Ist das wahr?«, »Sind König Thranduils Feste wirklich so legendär, wie man sagt? Trinkt ihr viel Wein dort?«, und am schlimmsten: »Reitet er immer noch diesen ... du weißt schon«, wobei er sich die gespreizten Finger an die Schläfen hielt, als wären es Geweihe, und schalkhaft grinste.

Selbst Elrohir musste auf den Spaß seines Bruders hin lachen, aber Legolas presste die Lippen aufeinander.

»Der Hirsch ist tot«, sagte er schließlich, in der Hoffnung, das würde die beiden zum Schweigen bringen. Dass sein Vater sich längst ein neues geweihtragendes Reittier beschafft hatte, verschwieg er lieber.

Falls er gedacht hatte, diese Nachricht würde Eindruck auf die Peredhil-Zwillinge machen, hatte er sich getäuscht.

»Mein Beileid«, sagte Elladan und lachte. »Oh, Entschuldigung. Das war wohl nicht die richtige ... Reh-aktion.«

Legolas schwieg. Selbst wenn er den Witz lustig gefunden hätte – was er nicht tat – wäre es ihm verboten gewesen zu lachen. Die Halbelben schien das sehr zu verärgern.

»Ihr Sindar versteht keinen Spaß«, schnaubte Elladan.

»Ihr seid auch zum Teil Sindar«, setzte Legolas beleidigt an.

Elrohir rollte mit den Augen. »Ja, aber nur zu einem Bruchteil. Wir sind auch Noldor.«

»Und Maiar.«

»Und Menschen.« Er zuckte mit den Schultern. »Alles irgendwie. Hast du unsere Schwester einmal gesehen? Ihr sieht man den Maia-Teil an, sie erscheint einem wie Lúthien.«

»Würdet ihr drei nun bitte eure Stimmen senken?«, erschallte Streichers genervter Ton von vorne und obwohl er sie nicht anblickte, erahnten die Elben auch so, dass er einen missbilligenden Gesichtsausdruck tragen musste. Die Brüder verstummten und Legolas senkte betreten den Kopf, trotz seiner Unschuld an den lauten Gesprächen der Zwillinge.

»Danke«, sagte Streicher. »Hier könnten jeden Moment Orks auftauchen und ich würde nur ungern in einen Hinterhalt geraten, weil sie uns von Meilen kommen hören.«

Elladan räusperte sich und statt still zu sein, sprach er flüsternd weiter. »Was für eine Schande, dass Estel bei wichtigen Missionen immer so ernst wird. Zu Hause ist er viel lustiger.«

Da war er wieder, der Name, bei dem Elladan und Elrohir den Stammesführer der Dúnedain stets nannten. Konnte Estel womöglich sein echter Name sein, wenn er nicht als Streicher durch den Wald lief? Oder war es ebenfalls nur ein Spitzname? Sein Vater hatte gesagt, er müsste Streichers wahren Namen selbst herausfinden. Vielleicht war dies die perfekte Gelegenheit dafür.

Edennil (Herr der Ringe/Silmarillion Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt