Willkommen und Abschied - Teil 2

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Sie verließen die königlichen Hallen und Mablung stellte ihm einen seiner besten Jäger zur Seite

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Sie verließen die königlichen Hallen und Mablung stellte ihm einen seiner besten Jäger zur Seite.

»Das ist Thranduil Oropherion«, erklärte er und deutete auf den jungen Sinda, den er soeben aus dem Weinkeller gefischt hatte. »Er zählt nicht viele Monde, doch kennt er den Wald fast besser als ich.«

Thranduil sollte ihn an die Stelle führen, an der Saeros durch den Wald gejagt wurde und in den Fluss gestürzt war. Man sah dem jungen Elben seine Aufgeregtheit an; nicht jedem fiel die Ehre zu, dem besten Bogenschützen aller Elbenreiche behilflich zu sein. Obwohl Thranduil versuchte, seine Nervosität zu verstecken und sich möglichst edel und würdevoll zu halten, durchschaute Beleg ihn sofort.

»Der Wein des Königs schmeckt wirklich ausgezeichnet. Mir ist selten ein junger Elb begegnet, der seine Finger davon lassen konnte«, neckte er ihn.

Thranduils spitze Ohren wurden rot bis unter sein goldenes Haar. »Ich habe nicht... Also ich wollte nicht...« Die Stimme versagte ihm.

Beleg lächelte, froh darüber, seinen Humor über die schmerzvolle Nachricht noch nicht verloren zu haben. »Keine Angst, ich urteile nicht. Dein Vater ist genauso und ich nehme an, auch deine Nachkommen werden es noch sein.«

Thranduil lächelte ebenfalls, wenn auch zaghaft, und führte Beleg durch den dichten Buchenwald. Der junge Elb sprang rasch von Wurzel zu Wurzel, nicht darauf achtend, ob Beleg mithalten konnte. Er spürte Thranduils ungebändigte Energie und die Euphorie, die davon herrührte, unter dem grünen Blätterdach zu sein. Ja, er war ihm gar nicht so unähnlich. Vielleicht liebte er den Wald sogar noch mehr als Beleg.

Als Thranduil wahrnahm, dass Beleg ihm nur langsam folgte, passte er sein Tempo an und lief neben ihm her. Immer wieder warf er ihm verstohlene Blicke zu, die Beleg, in Gedanken versunken, nicht erwiderte.

Unfähig, seine Neugier zurückzuhalten, sprach er ihn schließlich an. »Diese Stelle, an der Saeros verstarb – was wollt Ihr überhaupt dort?«

Beleg holte tief Luft. »Glaubst du, dass es wirklich Túrins Schuld war?«

Thranduil kniff die Augen zusammen, jede Scheu verloren. »Er hat Saeros zu Tode gejagt, ich habe es gesehen.«

»Aber aus welchem Grund hat er das getan?«, fragte Beleg und kämpfte gegen den Drang an, Túrin allzu stark zu verteidigen.

Abschätzig schnaubend nahm Thranduil eine stolze Haltung an. »Es schert mich nicht, was die Sterblichen als Gründe für ihr Handeln sehen. Sie bringen nur Schaden. Thingol hätte sie niemals ins Reich lassen sollen, genau wie die Zwerge.«

Beleg beäugte ihn verwundert. »Du sprichst, als wüsstest du mehr als Elu Thingol selbst, dabei bist du noch so jung. Túrin ist kein böser Mensch, das weiß ich. Urteile nicht so rasch über ihn und sein Geschlecht, wenn du ihn nicht kennst.«

Die stolze Haltung von Thranduil sackte ein wenig in sich zusammen, als er so harsch belehrt wurde und er entschuldigte sich bei ihm. »Vergebt mir. Ich sprach ohne Überlegung.«

Edennil (Herr der Ringe/Silmarillion Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt