Min Jun

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Am Morgen kam Sumi in mein Büro geschlichen und stellte mir einen Tee auf den Tisch.

Sumi: "Guten Morgen und danke noch mal für gestern."

Y/n: "Hmh... Danke für den Tee."

Sumi: "Was ist los? Du siehst total fertig aus."

Nicht mal die BB Creme konnte meine Augenringe und verquollene Augen überdecken. Die ganze Nacht machte mir das Treffen mit Jungkook zu schaffen und ich weinte heimlich ziemlich viel.

Y/n: "Ach nichts... ich konnte nur nicht gut schlafen..."

Hätte ich es Sumi erzählt, dann würde ihr schlechtes Gewissen sie auffressen. Also sagte ich nichts und tat es als Aufregung für die neue Wohnung ab. Doch auch im Laufe des Tages hatte ich immer wieder "Stay Alive" in meinem Kopf und dazu die eleganten Bewegungen von dem jenigen, der immer noch mein Herz besaß.
Dadurch war ich ziemlich abgelenkt und sehr tollpatschig... tollpatschiger als sonst.

Am Abend wollte ich am liebsten nach Hause, doch Jungkook und die Anderen waren bei Suga, weshalb ich mir die Zeit in der Stadt vertrieb.
Es war immer wieder regnerisch und ab und an sogar Taifun Warnungen. Davor hatte ich jedes Mal respekt, doch zum Glück traf uns bis jetzt kein schwerer.
Auch an diesem Abend war es sehr windig und ich suchte in einer Bar Schutz. Als ich an der Bar Platz nahm, dauerte es nicht lange bis sich jemand zu mir setzte.

Fremder (e): "Hi wie gehts dir? Woher kommst du und wie ist dein Name?"

Y/n (e): "Hi... aus Deutschland und du? Mein Name ist Y/n und deiner?"

Fremder: "Ah aus Deutschland also? Mein Großvater kommt aus Österreich, weshalb ich netterweise mehrsprachig aufgewachsen bin. Mein Name ist Min Jun. Also sag mal Y/n, was macht jemand wie du alleine hier und sieht dabei noch so traurig aus?"

Er sah wirklich ziemlich gut aus und war sehr charmant. Während er mich fragte, bestellte er gleich ein Getränk für mich mit und sah mich erwartungsvoll an.

Y/n: "Na ja ich wohne hier... also nicht genau hier aber in Seoul. Bin beruflich hier hergezogen und ja..."

Min Jun: "Verstehe... und was arbeitet jemand aus Deutschland hier in Seoul?"

Y/n: "Also für einen Koreaner bist du ziemlich offen und gar nicht so höflich wie sonst alle."

Das brachte mich zum Lachen, da es sehr ungewohnt war, wenn jemand so direkt war.

Min Jun: "Ja das höre ich oft aber wir scheinen im gleichen Alter zu sein also lassen wir das formelle Getue mal weg und du sagst mir was du auf dem Herzen hast."

Y/n: "Ich arbeite bei einer Modefirma und mir geht es gut. Ich bin nur etwas kaputt, schätze ich und was machst du, wenn du nicht gerade fremde Frauen in einer Bar belästigst?"

Zum Glück verstand er meinen Humor und war mir nicht böse wegen der Aussage. Dank meiner Witze wurde ich oft falsch verstanden aber er war recht locker.

Min Jun: "Ich bin Pianist und DJ. Das Belästigen der Frauen ist eher so ein Nebengeschäft, da ich meist in Bars oder Clubs arbeite. Es sitzen recht oft junge, traurige Damen hier herum und warten nur darauf, dass ein Held wie ich sie rettet."

Y/n: "Es ist schön, dass du gar nicht eingebildet bist... und was spielst du auf dem Klavier? Eher so die Klassiker?"

Min Jun: "Zu Schade, dass hier kein Klavier steht... aber nein ich spiele eher moderne Lieder. Du kennst bestimmt BTS oder Black Pink. Von ihren Liedern spiele ich meine eigenen Versionen. Damit kann man sogar recht viel Geld verdienen, sobald ich mit meinem Studium fertig bin."

Vielleicht war es der Alkohol, die Einsamkeit oder er selbst aber er beeindruckte mich und ich fühlte mich wirklich wohl bei ihm. Sogar so wohl, dass ich ihm meine Nummer gab. Könnte er meine Chance sein, Jung Kook zu vergessen und nach vorne zu sehen? Immerhin hatte er mir gezeigt, dass auch andere Männer sich für mich interessierten und ich konnte JK sogar für ein paar Stunden vergessen.
Die Zeit verlor ich nach einigen Stunden komplett aus den Augen und ich wusste nicht wie lange wir einfach nur dort saßen und uns unterhielten. Es war zumindest Mitten in der Nacht, als ich mich auf den Heimweg machen wollte.

Min Jun: "Warte ich begleite dich. Du solltest so spät nicht mehr alleine draußen herum laufen."

Nach einiger Zeit standen wir am Haupteingang und am liebsten hätte er mich noch zur Wohnung gebracht, doch ich lehnte ab und wir verabschiedeten uns.
In der Wohnung angekommen war es dunkel und ruhig. Yoongi schlief bereits schon und ich wollte mich auch einfach nur noch hinlegen.
Gerade als ich mich auf das Sofa fallen lassen wollte, bemerkte ich auf meinem Platz etwas und leuchtete mit meiner Handy Taschenlampe dort hin. Hatte ich gesagt ich hätte JK vergessen können? Tja als ich sah was da lag, kam alles wieder hoch. Es lag tatsächlich das Kissen dort, welches er mir geschenkt hatte.
Ich hatte es in der Wohnung zurück gelassen, damit es die nächsten Mieter haben können, doch anscheinend hatte er es geholt nachdem ich weg war.
Dazu lag noch ein Zettel:

Wenn du denkst es hatte mir nichts bedeutet, dann liegst du falsch.

Sofort schossen mir die Tränen in die Augen und ich sackte auf dem Sofa zusammen. Damit ich Yoongi nicht weckte vergrub ich mein Gesicht in der Decke und weinte, bis ich schließlich einschlief.
Warum schrieb er mir das? Warum genau jetzt? Wollte er mich immer wieder daran erinnern?
Die wichtigste Frage aber war: Warum hatte ich dabei so eine Gänsehaut? Immer noch löste er diese Gefühle in mir aus und ich konnte nichts dagegen tun, egal wie gerne ich sie einfach abgestellt hätte.

Am morgen weckte mich der Geruch von Essen und leise Stimmen, die herumschlichen.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blinzelte mehrmals, bis das Bild um herum scharf wurde.
In der Küche standen Jin und Yoongi, die wieder ein Mal essen machten und es roch wirklich unglaublich gut.

Jin (k): "Ah Guten Morgen Schlafmütze!"

Yoongi (k): "Du solltest schnell den Rest einpacken. Die anderen kommen bald her und nach dem Frühstück geht's in deine neue Wohnung."

Oh verdammt schon so spät?
Schnell sprang ich auf, zog mich um und packte die restlichen Sachen in meinen Koffer. Den Zettel stopfte ich in meine Hosentasche und das Kissen legte ich auf das Sofa. Ich wollte und konnte es nicht mit nehmen. Es tat mir zu sehr weh.

Als die anderen Vier kamen, war das Frühstück punkt genau fertig und wir frühstückten zusammen.

Eine Stadt zum Vergessen {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt