Eine kleine Geste

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Da die Outfits schnell fertig waren, mussten wir das "Traumpaar" nicht zu oft sehen. Zum Glück...
Das machte die Arbeit etwas entspannter.
Nach einem Monat waren auch die meisten Sturmschäden beseitigt und wir richteten nach und nach wieder die Firma ein.
Vielleicht schob ich es oft auf die Arbeit, doch gemeldet hatte ich mich bei den Anderen kaum noch. Vor allem Jimin fragte immer wieder nach mir und schickte mir viele Bilder aber die meiste Zeit klickte ich es einfach nur weg. Es wirkt etwas kalt und abweisend, doch ich konnte ihnen gerade nicht schreiben. Meine Freundschaft zu ihnen sollte nicht mehr durch das Chaos belastet werden.

Sumi: "Morgen kannst du endlich wieder in deine Wohnung. Freust du dich schon?"

Y/n: "Und wie! Das Hotel ist schön aber ich vermisse meine Wohnung soo sehr! Kommt morgen dein Mann mit den Kindern wieder her?"

Wir waren auf dem Weg zum Auto, um ein paar Kartons in den Wagen zu stellen, der zur Firma fahren sollte.

Sumi: "Ne sie kommen erst nächste Woche. Er möchte noch ein bisschen bei seinen Eltern bleiben. Sie fliegen bald in den Urlaub und er soll ihnen noch bei so vielen Sachen helfen."

Sie verdrehte dabei die Augen leicht. Man merkte ihr an, wie sehr sie ihren Mann und ihre Kinder vermisste und ich beneidete sie ein wenig dafür.

Nach dem Tag hatte ich wieder ein paar Nachrichten auf meinem Handy, die ich einfach nur weg wischte und mich dabei erschöpft aufs Bett legte.
Seoul war hell erleuchtet und das war mein absoluter Lieblingsmoment.
Die Lichter hatten etwas magisches an sich, was man nicht in Worten fassen konnte.
Auch ohne JK oder dem Rest von BTS, hätte ich mich vielleicht wieder dazu entschieden her zu ziehen. Mein Herz bebte vor Aufregung, sobald ich diese Stadt betrat und das tat es jedes Mal wieder.

Der nächste Morgen brach relativ früh an, denn ich musste noch viele Sachen einpacken. Immerhin schaffte ich es, all meine Sachen in zwei Koffer zu stopfen. Mit den Koffern machte ich mich auf den Weg zur Firma und stellte sie ab, nur um dann weiter zu einem anderen Unternehmen zu fahren.
Eine Werbeargentur wollte speziell angefertigte Outfits für einen kleine Werbeauftritt in der Öffentlichkeit. Für was sie eigentlich warben? Gute Frage... kennt ihr die Parfümwerbungen, in denen nie klar war, um was es überhaupt ging? So war es dort auch, weswegen der Chef ein wenig... besonders war.
Wir verbrachten den ganzen Tag damit Outfits zu nähen, zerschneiden, wieder anderes zusammen zu nähen, um sie am Ende komplett zu verwerfen. Meine Stimmung war nicht die Beste und selbst Sumi hatte es schwer noch zu Lächeln.

Werbechef (k): "Perfekt! Das hatte ich die ganze Zeit vor meinem Auge! Das brauche ich bis Freitag!"

Na endlich! Es war um ein Uhr nachts, als wir endlich zusammen packen und gehen konnten.

Y/n: "Also wenn er noch ein paar Mal seine Meninung ändert, wird Freitag knapp."

Sumi: "Noch eine Stunde länger und ich wäre durchgedreht... aaaaber heute geht's nach Hause wieder. Genieß dein Bett und die Ruhe!"

Y/n: "Werde ich. Zuerst muss ich noch zur Firma. Wir sehen uns morgen."

Wir verarbschiedeten uns mit einer Umarmung und ich machte mich auf den Weg zur Firma um meine Koffer zu holen.
Mit meinen Koffern ging es weiter zu meiner Wohnung und in die Gegend, die zu letzt unter Wasser stand. Immer noch konnte man einzelne Schäden erkennen aber das Meiste war beseitigt worden. Mit der Musik in meinen Ohren und den Koffern, die ich hinter mir herzog, ging ich durch die Straßen, bis ich schließlich vor dem Haus stand.
Erinnerungen kamen zurück, die ich die ganze Zeit unterdrückt hatte und doch holten sie mich wieder ein.
Ich nahm einen tiefen Atemzug von der eisigen Luft und gab den Türcode an der Haustüre ein, um das Haus zu betreten.

Vor meiner Wohnung angekommen, gab ich auch hier meinen Code ein und öffnete die Türe. Nach dem Eintreten, legte ich Alles ab, zog meine Schuhe, Jacke und meinen Schal aus, um erst ein Mal anzukommen. Meine Koffer lies ich vorerst im Eingangsbereich stehen und schaltete das Licht im Wohnzimmer an.
Als ich mich im Raum umsah, fing ich an zu weinen.
Im Wohnzimmer hing eine Girlande mit "Willkommen zurück" auf koreanisch und überall waren Luftballons. Auf dem Tisch stand ein Kuchen, der wie ein Herz geformt und worauf das erste Gruppenbild, welches wir damals gemacht hatten, aufgedruckt war. Das gleiche Bild stand daneben in einem Bilderrahmen.
Ich hatte sie die ganze Zeit ignoriert und sie überraschen mich mit so etwas. Ein schlechtes Gefühl, hatte mich fast von innen zerfressen.

An Mochi 🐥 (k):
Danke... ich liebe euch so sehr...

Das war Alles was mir in dem Moment einfiel, denn noch nie hatte ich Menschen wie sie getroffen.
Das Bild hängte ich gleich an die Wand neben den Fernseher und fing an etwas vom Kuchen zu Essen. Nebnbei bekam ich eine Antwort von Jimin.

Mochi 🐥(k): Wir hoffen der Kuchen schmeckt dir. Bald ist Erdbeerzeit, dann machen wir dir wieder einen Kuchen. Vielleicht können wir uns bald wieder sehen.

Mit Tränen in den Augen aß ich den Kuchen, obwohl ich kaum etwas essen konnte. Ich wusste nicht ob ich überhaupt bereit war, sie zur Zeit wieder zu sehen. Mein Leben war immer noch ein Chaos und das brachte auch ihres durcheinander, was die Situation mit dem Klavierspieler, dessen Namen nicht mehr genannt werden durfte, bereuts gezeigt hatte. Was wenn es schief gegenagen wäre? Dann hätte Kookie wegen mir eine Menge Ärger... das wollte ich ihnen nicht antun, denn die Sieben mussten schon genug Hass abbekommen, den sie nicht ein Mal annähernd verdient hatten...
Außerdem hatte ich Angst, sie dann nie wieder sehen zu dürfen.

Eine Stadt zum Vergessen {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt