Taifunnacht

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Wir trafen uns wieder auf dem Sofa und sahen auf den Fernseher. Man hörte gefühlt stündlich wie der Sturm stärker wurde und immer mehr Regen vom Himmel fiel. Da ich sehr oft besorgt zum Fenster sah, versuchte mich Kookie irgendwie abzulenken und schaltete schließlich die neue Run BTS Episode an.
Doch wirklich ablenken konnte es mich kaum, denn ich hatte Angst.

Am späten Nachmittag war der Taifun da und die Scheiben fingen an zu vibrieren, sobald der Wind vorbeizog. Anfangs vermisste ich es keinen Balkon bei der Wohnung zu haben, doch mittlerweile war ich froh darum, denn der Sturm riss vieles mit sich.
Ich wurde immer verspannter und verkroch mich mehr. Auf den Fernseher konnte ich mich kaum konzentrieren.

JK: "Wenn du willst kannst du auch her kommen."

Er breitete seinen Arm aus, doch ich blieb stur auf Abstand. Was ihn wieder ein Mal zum Grinsen brachte. Doch mitten in der Episode hörten wir Schreie und Dinge die umher flogen. Es klang nach schweren Gegenständen. Kurz darauf ein lautes Klirren in der Wohnung unter uns. Vor Schreck sprang ich auf und mit einem großen Knall verabschiedete sich der komplette Strom.

Y/n: "What the... Jungkook ich hab Angst!"

JK: "Wir sollten auch nicht hier bleiben. Du hast gesagt du hast im Schlafzimmer Rollläden... lass uns da hin gehen. Sie schützen uns."

Y/n: "Ok... warte du musst mir noch helfen. Der Kühlschrank ist aus und am Ende gehen die noch kaputt."

Ich ging zum Kühlschrank holte seine geliebte Bananenmilch und drückte es ihm in die Hand. Dazu holte ich noch das Eis aus dem Tiefkühler und zwei Löffel.
Im Schlafzimmer zündete ich meine Kerzen an und schaltete die Lichterketten ein.
Jungkook zog zwei Ebenen meines Bettes auf den Boden und wir setzten uns darauf. Es war ein bisschen wie ein kleines Lager. Als wären wir zwei Kinder auf Abenteuerreise.

Y/n: "Ja ja da musst du einen Taifun beschwören, nur um meine Bananenmilch leer trinken zu können."

JK: "Du meinst meine!"

Ironisch lachend drückte ich ihm einen Löffel in die Hand und wir aßen das Eis leer. Dabei wollte ich Milchshakes damit machen. Lecker war es trotzdem.

Y/n: "Ich hoffe meinen Nachbarn geht es gut..."

JK: "Bestimmt! Mach dir keinen Kopf und lenk' dich ab."

Y/n: "Witzig... und wie? Wir haben nicht ein Mal mehr Strom. Zum Glück hab ich so viele Kerzen hier."

JK: "Ich wüsste wie... aber das würde dir nicht gefallen. Rede mit mir über das, worüber du nicht reden willst."

Y/n: "Oder... oder wir sprechen das nicht weiter an. Wir können auch etwas Spielen so wie: Ich sehe was, das du nicht siehst. oder..."

JK: "Wahrheit oder Pflicht?"

Y/n: "Netter Versuch."

Da die Eispackung mittlerweile leer war, stellte ich sie auf meinen Schminktisch. Damit wir beide unsere Hände ab putzen konnten, legte ich eine Packung Abschminktücher hin. Immerhin etwas.
Mit einer Bananenmilch in der Hand setzte ich mich neben ihn und wir lehnten beide mit dem Rücken am Bett an.

Y/n: "Ok, jeder von uns darf dem Anderen eine Frage stellen, die er ehrlich beantworten muss. Jetzt kannst du wenigstens nicht abhauen."

JK: "Na gut! Ladies First!"

Y/n: "Okay... B... Bist du glücklich mit ihr?"

JK: "Du kannst mich alles fragen, was du willst und alles was dich interessiert ist ob ich glücklich bin?"

Y/n: "Bist du es oder nicht?"

JK: "So glücklich wie ich mit dir war? Nein. Doch wirklich unglücklich bin ich auch nicht. Es ist okay... denke ich."

Die Antwort war nicht wirklich eine Antwort und machte mich traurig.

JK: "Das war nicht was du erwartet hast aber ich kann dir nichts anderes sagen."

Langsam spürte ich eine einzelne Träne, die über meine Wange rollte.

Y/n: "Hast Recht. War eine doofe Idee. Vielleicht hat mein Laptop genug Akku und wir können etwas anschau-"

JK: "Ich hab noch eine Frage frei."

Y/n: "O-okay... stell deine Frage."

JK: "Was vermisst du am Meisten an mir?"

Y/n: "Was?! Wer sagt, dass ich dich überhaupt vermisse? Was ist das denn für eine dumme Frage?"

Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und ich verdrehte die Augen, gefolgt von einem Seufzen.

Y/n: " Deine Nähe..."

Ich flüsterte es schon fast, doch er hatte es verstanden und lächelte schüchtern. Wobei es schon eher ein Grinsen war. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken.
Was mich aus dieser Situation rettete war der Taifun, der irgendetwas gegen die Fenster schleuderte. Wieder quietschte ich vor Schreck und zuckte zusammen. Das Problem war, dass ich nun eingerollt in Jungkooks Armen lag.

JK: "So sehr vermisst du also meine Nähe?"

Seine Stimme war etwas tiefer als sonst und lies mich rot anlaufen. Panisch fuhr ich hoch und saß neben ihm, während er noch einen Arm um mich hatte.

Y/n: "Bild dir bloß nichts ein! Ich hab mich nur erschreckt!"

Seine Augen musterten mein Gesicht und mir kam es vor, als würde er mir mit Absicht nicht zu hören wollen. Sanft streifte er mir durch die Haare.
Seine Blicke raubten mir den Atem und ich wusste nicht was ich tun sollte. Wieder kam er mir mit seinem perfekten Gesicht näher oder war ich Diejenige, die ihm näher kam?
Nein ich bewegte mich keinen Millimeter. Ich konnte mich auch nicht bewegen, da ich wie gelähmt war.
Seine Lippen waren kurz davor meine zu berühren und sein Atem lag auf meiner Haut.

JK: "Meinst du die Nähe?"

Er sprach ziemlich leise und es war eher ein verführerisches flüstern, was mich komplett durcheinander brachte.

Y/n: "A-auch... ja..."

Ein letztes Grinsen lag auf seinen Lippen, bevor er schließlich auch die minimale Lücke zwischen unseren Mündern schloss. Wieder küssten wir uns und dieses Mal war ich mir sicher, dass es von ihm aus ging.
Jeder Zweifel wurde verworfen, vor allem als er mich mehr an sich ran zog. Mein Oberkörper lag fest an seinen gedrückt und ich kniete über seinen Beinen.
In mir war ein Chaos der Gefühle. Zum einen genoss ich es aber auf der anderen Seite hatte ich Angst es wäre nur ein Traum. Doch seine Berührungen fühlten sich so real an.
Zärtlich fuhr er mit seiner Hand unter mein Oberteil und streichelte meine nackte Haut. Es kam mir so vor als würde er so viel Nähe wie nur möglich zwischen uns aufbauen wollen.
Mittendrin unterbrach er und drückte mich fester an sich. Er legte seinen Kopf in meinem Nacken ab und küsste mich am Hals, bevor er mir etwas ins Ohr flüsterte.

JK (k): "Wenn du willst, kann ich dir heute ganz nah sein."

Es dauerte kurz, bis ich verstand was er da sagte, doch als ich es wusste stützte ich mich kurz ab um ihn ansehen zu können.
Er sah dabei ernst aus und ich wusste es wäre an sich ein Fehler, doch war es möglich, dass er diese Nacht nur mir gehören könnte?
Egal wie nett oder anständig ich war, gegen mein Verlangen und seinem Körper war ich machtlos...

Eine Stadt zum Vergessen {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt