Kapitel 27 - Bailee's P. o. V.

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Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.

Müde drehte ich mich auf die andere Seite und kuschelte mich mehr in die Decke. Ascanio und ich hatten gestern nicht mehr viel miteinander gesprochen.

Er war in sein Arbeitszimmer gegangen und nicht wieder gekommen. Keine Ahnung, was er da tat und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, wollte ich es auch gar nicht wissen.

Irgendwann hatte ich mich ins Bett gelegt und hatte mit Nanouk gekuschelt und war schließlich eingeschlafen.

Langsam öffnete ich die Augen und sah weder Ascanio noch Nanouk. Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und zog mir die Decke bis zur Nasenspitze, während ich meine Augen wieder schloss.

Es sah nicht so aus, als hätte Ascanio hier geschlafen.

Tausend Gedanken rasten durch meinen Kopf und doch war mein Kopf wie leergefegt. Ich wusste alles und doch nichts.

Seufzend dachte ich an heute Abend. Um 18 Uhr würden wir uns mit meinen Eltern treffen. Widerwillig öffnete ich wieder die Augen und sah auf den Wecker, welcher auf dem Nachttisch stand. Es war bereits 15:00 Uhr. Ich hatte wohl sehr dringend Schlaf gebraucht.

Dieses ganze Gefühlschaos machte mich fertig.

Meine Eifersucht brannte in meinem Magen, während mein Verstand mir sagte, dass wir kein richtiges Paar waren und wir beide eigentlich machen konnten, was wir wollten.

Ein Winseln riss mich aus meinen Gedanken.

Nanouk stand in der Tür. Hinter ihm Skylar. Sie sah mich mitfühlend an und kam zu mir. Ohne zu zögern legte sie sich auf Ascanios Seite und sah mich an.

„Ascanio sieht genau so aus, wie du.", murmelte sie und strich mir eine lose Strähne hinter mein Ohr. „Ich denke, dass er ebenfalls leidet. Ihr solltet dringend reden.".

Erschöpft schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Ich wollte nur noch Schlafen und nicht mehr aufwachen. Nicht mehr in dieser komplizierten Welt leben.

Nanouk hatte sich wohl zwischen Skylar und mich gelegt, denn ich spürte seine kalte Nase an meiner Hand. Langsam hob ich meine Hand und sofort schlüpfte seine Schnauze zwischen meine Hand und das Bett.

„Worüber denn?", zögernd öffnete ich die Augen und sah sie an.

„Über euch. Ihr bedeutet einander sehr viel.", sie strich mir über den Arm und ich sah sie zweifelnd an. „Wenn du ihm nichts bedeuten würdest, würde er sich nicht so verhalten. Wollt ihr euch wirklich alles kaputt machen lassen, nur weil Fynn einen dummen Scherz gemacht hat?".

„Was, wenn es kein Scherz war?", ich spürte schon wieder, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln wollten.

„Jetzt hörst du mir mal genau zu, Bailee.", Skylar sah mich ernst an. „Es ist gerade mal Zeit erwachsen zu werden und das alles klar zu sehen. Dieser Mann fährt mit dir in den Urlaub, erfüllt dir jeden Wunsch und beschützt dich vor allem. Wenn du ihm egal wärst und er andere Frauen haben wollen würde, dann würde er nicht das alles für dich tun.".

Verstehend nickte ich. Irgendwie hatte sie auch recht...

„So... und jetzt stehst du auf und wir machen dich fertig.", entschieden stand sie auf und stand nun mit verschränkten Armen vor dem Bett.

Nachdem ich Nanouk nochmal über den Kopf gestreichelt hatte, erhob ich mich langsam aus dem Bett und versuchte mir das Selbstmitleid abzuschütteln.

Während Skylar das Wasser in der Dusche anstellte und mir aus meinen Klamotten half, da meine Gliedmaßen schwer wie Beton waren, rollten mir Tränen über die Wangen. Stumme Tränen, die einfach nur ausdrückten, wie leer ich mich fühlte. Nicht ein Schluchzen kam über meine Lippen.

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt