Kapitel 41 - Bailee's P. o. V.

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Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, dann wähle ich den Schmerz.


Drei Tage später saßen wir wieder in dem riesigen Privatjet. Meine Eltern saßen ebenfalls mit uns hier drin und schienen glücklich, dass sie bald wieder zuhause waren. Nach all der Aufregung hatten wir doch noch einige schöne Tage auf dem riesigen Anwesen und waren auch etwas in Palermo direkt shoppen.

Zufrieden mit allem lehnte ich mich an Ascanio, welcher schon die ganze Zeit einen Arm um mich gelegt hatte. Skylar und Fynn saßen uns gegenüber und wirkten auch ziemlich zufrieden und ausgeglichen.

In wenigen Minuten würde der Pilot zum Landeanflug ansetzen. Seufzend sah ich aus dem Fenster und musste gähnen. Gestern war es wohl etwas zu spät geworden. Lange hatten wir noch mit unseren Eltern auf der Südterrasse gesessen und hatten gegessen, getrunken und gescherzt. Es war, als wäre es schon immer so gewesen.

*

Erschöpft stand ich mit meinen Eltern vor unserem Haus, das mir schon fast fremd war. So oft war ich in den letzten Wochen bei Ascanio gewesen. Auch Dad wirkte ziemlich müde, doch Mum war das pure Leben. Es war schön zu sehen, wie gut es ihr getan hatte mit ihren Freunden wieder vereint zu sein.

Ohne große Umschweife lief ich mit meinem Koffer im Schlepptau in mein Zimmer und begann auszupacken. Glücklich spielte ich am Anhänger meiner Kette, als ich schließlich alles erledigt hatte und mich auf dem Bett niederließ.

Ascanio war mit Fynn gemeinsam zum Firmengebäude gefahren. Irgendwas war da los, doch was genau wollte mir keiner sagen. War vermutlich auch besser so. Seufzend rutschte ich etwas mehr aufs Bett und träumte ein wenig mit geschlossenen Augen vor mich hin.

Von Nanouk, von Ascanio und davon, wie schön die letzten Tage gewesen waren.

*

Ein paar Stunden später wurde ich langsam wieder wacher. Nach einem Blick auf mein Handy stellte ich fest, dass sich mein Freund nicht gemeldet hatte. Etwas enttäuscht stand ich auf und zog mich um. Dank des Jetlags war ich hellwach und konnte nun wirklich nicht mehr schlafen.

Irgendwie beschlich mich ein ungutes Gefühl. Es war seltsam, dass er sich nicht gemeldet hatte. Sonst war er in letzter Zeit sehr anhänglich gewesen und hatte alles dafür getan, dass ich mich umsorgt fühlte.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch watschelte ich die Treppe nach unten und begegnete meinen Eltern im Wohnzimmer. Aufmerksam sahen sie mich an und ich versuchte zu lächeln. So ganz kauften sie es mir allerdings nicht ab.

„Was ist denn los, Kleine?", fragte Mum und sah mich besorgt an. Ich zuckte nur mit den Schultern und fuhr mir durch die Haare.

„Ich habe keine Ahnung. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl.", versuchte ich zu erklären. Verstehend nickte meine Mum.

„Kann ich was tun?", erkundigte sie sich sogleich, doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Ich werde einfach mal zu ihm fahren. Einfach nur um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.".

„Es ist bestimmt alles in Ordnung.", versicherte Dad mir und nun nickte ich.

*

Das mulmige Gefühl verschwand auch nicht, als ich den weißen Lexus in der Tiefgarage parkte. Direkt neben einem der großen SUVs von Ascanio. Mit großen Schritten lief ich in Richtung des Aufzugs.

Der Knopf für die oberste Etage war schnell gedrückt und als ich endlich ankam, war das Gefühl fast nicht mehr zum Aushalten. Ein fröhliches Bellen begrüßte mich und schon stieg ich aus dem Aufzug und ging in die Knie, um Nanouk zu begrüßen.

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt