Kapitel 13 - Ascanio's P. o. V.

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Denke an all die Dinge, die richtig gelaufen sein müssen, damit Du heute deine Lieblingsmenschen in Deinem Leben hast!

Seufzend sah ich auf den Bildschirm der Überwachungsanlage. Gerade waren Bailee, Skylar und Noel in die Tiefgarage gekommen.

Ich konnte nicht anders als zu Grinsen. Noel trug brav die Tüten der Beiden und verstaute sie schließlich in dem weißen Lexus.

Bailee und Skylar lachten gerade über etwas, was Letztgenannte gesagt hatte und Noel schloss den Kofferraum. Danach drehte er sich zu den Beiden und ich vermutete, dass er etwas sagte, denn Bailee nickte lächelnd.

Die jungen Frauen stiegen in den weißen Wagen, während Noel zu dem schwarzen SUV ging und ebenfalls einstieg. Seine Aufgabe war es, Bailee zu beschützen. Wenn es sein müsste, mit seinem Leben.

Dabei war ich so in Gedanken versunken gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass Fynn in mein Büro gekommen war. Er räusperte sich und ich schreckte auf.

„Was gibt's?", fragend sah ich ihn an. Erst jetzt bemerkte ich hinter ihm Madox und Raffael.

„Ich denke, dass wir ein verdammt großes Problem haben, Ascanio.", Fynn sah ernst aus und zog sich den Stuhl vor meinem Schreibtisch zurück, um sich darauf fallen zu lassen.

„Macht Samuel schon wieder Ärger?", mit Samuel hatten wir in letzter Zeit häufiger Probleme.

Früher hatte er für uns gearbeitet doch seit einem Vierteljahr hatte er sich selbstständig in unserem Business gemacht. Er hatte wenige von unseren Leuten umgedreht und als Informanten benutzt. Doch diese waren leicht zu enttarnen und unschädlich zu machen.

„Ja, aber größeren, als du glaubst.", Fynn sah mich immer noch ernst an.

„Spuk es aus, Fynn!", knurrte ich und mein Bruder schluckte kaum merklich.

„Er hat dich...", mein Bruder machte eine Pause und sah mich an. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. „...und alle die dir nahestehen bedroht. Diesmal macht er ernst.".

Madox trat vor und legte einen Umschlag auf meinen Tisch. Ohne zu Zögern nahm ich diesen und öffnete ihn. Während ich den Inhalt auf meinen Schreibtisch leerte, erkannte ich schon die Person auf diesen Bildern.

Bailee...

Bailee, wie sie bei sich zuhause in meinen SUV stieg. Wie sie mit Skylar shoppen war. Wie sie vor dem Eingang unseres Firmengebäudes stand. Wie sie mit mir und Nanouk im Hundepark war. Wie sie mit mir aus dem 1Oak kam.

Die Informationen sickerten nur langsam in mein Hirn und ich fühlte mich, als wäre ich in Watte gepackt worden. Als ich wieder hochsah, erkannte ich die Angespanntheit in den Blicken der Anderen.

Nachdem ich nochmal tief durchgeatmet hatte, stand ich auf und sah mit festem Blick zu meinem Bruder. Er wusste genauso, wie ich was nun zu tun war.

„Madox, Raffael!", Beide sahen mich aufmerksam an. „Sorgt dafür, dass heute Abend mein Anwesen dreifach bewacht wird. Bailee wird dort mit Skylar sein. Ich will nicht, dass Unbeteiligte verletzt werden!".

Fynn zückte schon sein Handy und verschwand aus dem Raum. Ich hoffte, dass er eine gute Erklärung fand, warum Skylar nun auch zu mir sollte.

Meine Bodyguards sahen mich an und ich wusste genau, dass ich nun nicht kopflos handeln durfte.

„Wir trommeln alle verfügbaren Kräfte zusammen. Wenn Samuel Krieg will, bekommt er diesen.", mit großen Schritten durchquerte ich den Raum, schob ein Bild zur Seite und öffnete den Tresor, welcher sich dahinter verbarg. Daraus nahm ich mir meine Waffe und ein Geschenk.

In dem Geschenk verbarg sich eine Tiffanykette, welche ich für Bailee anfertigen ließ. In dem Anhänger war ein kleiner Peilsender in Form eines Diamanten eingearbeitet worden.

„Schickt noch Steward und Lex hinter Noel her. Die Frauen brauchen Schutz.", während ich meine Waffe lud, versuchte ich meine Gedanken zu ordnen. „Sie sollen Nanouk mitnehmen und dafür sorgen, dass Bailee das Geschenk erhält. Die Kette soll sie sofort anziehen!".

In solchen Situationen wie gerade funktionierte ich, wie ferngesteuert. Fynn und ich waren von klein auf daran gewöhnt, in solchen Situationen ruhig zu bleiben. Wir waren darauf trainiert jederzeit das zu schützen, was wir liebten.

Madox und Raffael flankierten mich und Nanouk lief aufmerksam neben mir her. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl in die unterste Tiefgarage, die man nur mittels des Fingerabdrucksensors erreichte.

Dort herrschte schon reges Treiben. Waffen wurden verladen, Schutzwesten angezogen und Raffael übergab Lex das Geschenk. Die Beiden redeten noch kurz, dann stiegen Lex und Steward in einen Wagen, nachdem Lex sich noch Nanouk geschnappt hatte und fuhren los.

Damit hatte ich schon mal eine Sorge weniger. Fynn kam zu mir und zusammen liefen wir zu Ben, welcher unser Planer war. Wir grüßten uns mit einem Handschlag und ich merkte, dass meine Nerven zum Zerreißen gespannt waren.

„Also, wir sollten den Überraschungseffekt nutzen.", Ben lief zu einer riesigen Karte, welche New York und Umgebung zeigte. „Hier ist das Versteck von Samuel. Wir werden diese Straße nehme und dann zu dieser Seite fahren. Dort grenzt ein kleiner Wald an. Da haben wir eine gute Deckung.".

Fynn und ich folgten seinen Erklärungen und ich schaffte es sogar fast, dass Bailee aus meinen Gedanken verschwand. Doch auch nur fast...

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt