Kapitel 9 - Bailee's P. o. V.

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Du musst Dich nicht immer verteidigen oder Dich bei jemandem rechtfertigen für das, was Du tust. Es ist Dein Leben. Lebe es ohne Entschuldigungen.


„Und, wie wars?"; fragend sah Skylar mich an, als ich in mein Zimmer kam. Sie saß auf meinem Bett und schrieb auf ihrem MacBook eine Zusammenfassung für Biologie, wie ich anhand des Buches vor ihr erkannte.

Ich atmete geräuschvoll aus und ließ mich auf mein Bett fallen.

„Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich nun die Vorzeigefrau eines sehr wichtigen Mannes bin.", ich sah sie an und sie sah verwirrt zurück.

„Was versteht er bitte unter einer Vorzeigefrau?".

„Ich soll in der Öffentlichkeit so tun, als würde ich seine Freundin sein.", erklärte ich und zupfte an meiner Bettdecke herum.

„Und was genau springt für dich dabei raus?", ihre Augen hatten sich verengt.

„Alles was ich möchte und kaufbar ist, werde ich bekommen. Mein Leben wird nur noch aus Luxus bestehen. Er wird mir treu sein und keine anderen Frauen haben. Wir werden in den nächsten drei Monaten immer seine Mittagspause miteinander verbringen.", zählte ich auf und sie nickte verstehend.

„Und du machst es?", dieses Mal nickte ich. „Ich hoffe du weißt, was du tust.".

Vier Stunden später hatte ich mich umgezogen, eine Tasche mit dem nötigsten zusammengepackt und zog nun meine Schuhe an. Skylar und ich verabschiedeten uns voneinander und ich schlüpfte aus der Tür.

Dort stand ein schwarzer SUV mit blickundurchsichtigen Scheiben, an welchem ein kräftiger Typ lehnte. Er war ebenfalls in schwarz gekleidet.

„Miss Montgomery.", er öffnete mir die rechte hintere Tür und ich stieg ein.

Er stieg ebenfalls in den Wagen und wand sich dann zu mir um: „Ich heiße Noel Santos und bin von nun an Ihr persönlicher Bodyguard.". Ich nickte nur verstehend und sah aus dem Fenster, während er den Wagen startete und losfuhr.

Mein Herz begann schon wieder schneller zu schlagen, da ich nicht wirklich wusste, was auf mich zu kam. Doch schon allein der Gedanke, dass sich diese eine Nacht wiederholen würde, ließ Stromschläge durch meinen Körper schießen und ein Pochen zwischen meinen Beinen machte sich bemerkbar.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und checkte nochmal mein Handy. Mein Blick wanderte wieder aus dem Fenster.

Etwa eine dreiviertel Stunde später hielt der Wagen vor dem riesigen goldenen Tor und Noel sagte irgendetwas in die Gegensprechanlage. Daraufhin öffnete sich das Tor und der riesige SUV rollte die Einfahrt hinauf.

Als er hielt, fuhr ich mir nochmal durch die Haare, setzte ein Lächeln auf und schnappte mir meine Tasche. Die Tür öffnete sich und ich bemerkte überrascht, dass Ascanio sie geöffnet hatte. Grinsend ließ ich mir von ihm nach draußen helfen und er küsste mich auf die Wange.

Während sich sein Arm um meine Taille schlang und mich auf die Haustür navigierte, lehnte ich mich an ihn. Nachdem wir durch die Tür und sie hinter uns zugefallen war, ließ er mich los.

„Möchtest du dir etwas bequemes anziehen?", fragend sah er mich an und ich nickte.

Er wies auf die Treppe und ich lief nach oben. Ich fand auf Anhieb sein Schlafzimmer, stellte meine Tasche auf die Kommode und zog eine kurze Jogginghose aus dieser.

Schnell zog ich mich um und lief nach unten. Dort folgte ich einem verkohlten Geruch in die Küche. Ascanio stand vor dem Herd, welcher in einer mittigen Kochinsel eingesetzt war. In seiner rechten Hand hielt er einen Pfannenwender und wirkte hochkonzentriert, während er die Pfanne vor und zurück schwang.

„Kann ich dir helfen?", grinsend lehnte ich mich in die Tür. Erschrocken sah Ascanio zu mir.

„Ähm... ich wollte Pancakes machen. Das ist das Einzige, was ich halbwegs passabel hinbekomme, aber irgendwie funktioniert es nicht.", zerknirscht fuhr er sich durch die Haare. Ich lief lachend zu ihm und schob ihn zur Seite.

„Lass mich mal.", ich schnappte mir die Pfanne, stellte sie auf eine ausgeschaltete Herdplatte und drehte die Temperatur zurück.

Der Herd war sehr modern und hatte eine Dunstabzugshaube in der Mitte des Kochfelds. Neben diesem sah ich etwas schwarz-silbernes und ich musste lachen.

„Du hast einen Kochsensor und versemmelst Pancakes?", ich sah ihn an und musste noch mehr lachen, als ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck sah.

„Einen was?".

„Einen Kochsensor.", ich nahm das Ding in die Hand und stellte eine geeignete Temperatur ein. Danach machte ich es an der Pfanne fest.

„Und was tut das Teil jetzt?", er stellte sich halb hinter mich und beugte sich zu mir herunter. Währenddessen legte sich sein Arm um meine Hüfte und ich hielt unbewusst die Luft an.

„Ähm...", ich räusperte mich, als sein Atem meinen Hals und meine Schultern traf. „Es misst jetzt die Temperatur der Pfanne und hält diese dann optimal. Damit die Pancakes perfekt werden.".

„Achso.", ich sah ihn von der Seite an und er sah zurück. Seine Hand legte sich an mein Kinn und er entzog mit seinem Daumen meine Unterlippe zwischen meinen Zähnen. „Tu das nicht.".

Schnell wendete ich mich wieder der Pfanne zu, als das Thermometer piepste und mich somit aus der Situation rettete. Kurz schloss ich nochmal meine Augen, als ich den Teig in die Pfanne gab.

Fast hätte ich ihn geküsst. Aber auch nur fast.

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt