Kapitel 32 - Bailee's P. o. V.

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Eifersucht kann beides zugleich sein: Sinnvoll und sinnlos.

Gutgelaunt zog ich meine Sonnenbrille von meinem Kopf und setzte sie mir auf. Anschließend stieg ich in ein weißes Lexus Cabrio und startete den Motor, nachdem ich mich angeschnallt hatte.

Meine Handtasche war im Beifahrerfußraum gelandet und mein Handy stellte ich in die Mittelkonsole, nachdem ich das Display gesperrt hatte.

Das Bild von Nanouk und Ascanio war ein unbemerkter Moment gewesen, in dem die Beiden gespielt hatten. Ascanio lag auf der Seite auf dem Boden und Nanouk stand vor ihm. Seine Pfote hatte er spielerisch gehoben und Ascanio hatte seine Hand so gehalten, dass es wirkte, als würden sie gleich einschlagen.

*

Ich stand mit meiner Handtasche und einer Packung Cupcakes im Fahrstuhl der Bennet Company. Als sich die Türen öffneten, stellte ich fest, dass Elise nicht auf ihrem Platz saß. Verwirrt lief ich auf Ascanios Büro zu, doch hielt kurz vor der Tür inne. Vom Inneren waren gedämpfte Schreie und Stöhnen zu hören.

Irritiert blinzelte ich und hielt die Luft an. Die Erkenntnis, was sich gerade in diesem Büro abspielte, sickerte in mein Hirn. Von dort aus verbreitete sie sich langsam und kalt. Schließlich gefror sie in meinem Magen zu einem Eisklumpen.

Die Luft, welche ich angehalten hatte, stieß ich schmerzhaft aus meiner Lunge aus und legte die Hand auf die Türklinke.

„Ascanio!", hörte ich eine viel zu hohe Stimme laut stöhnen. Mit einem Ruck riss ich die Tür auf und erstarrte augenblicklich zu einer Salzsäule. Mein Mund stand offen und ich bemerkte, wie sich meine Pupillen weiteten.

Elisa hatte sich mit ihrem Oberkörper über den Schreibtisch gebeugt. Hinter ihr stand Ascanio und hielt ihre Hüfte fest, während er in sie stieß. Ihr Rock war hochgeschoben, ihre Bluse aufgeknöpft, soweit ich es erkennen konnte. Ascanio hatte wohl einfach nur seine Erektion aus dem Hosenschlitz seiner Anzugshose geholt.

In mir wuchs ein Schrei und als Elise mich triumphierend ansah, schrie ich. Ich schrie so laut ich konnte. Ascanio hielt in seiner Bewegung inne.

„Tesoro?", doch ich schrie einfach nur weiter.

„Tesoro!".

„Bailee!".

*

Ich schlug die Augen auf und sah mich panisch um. Nur ein Traum. Es war alles nur ein Traum gewesen. Ascanio schüttelte meine Schultern noch immer und sah mich panisch an.

„Ich bin wach!", krächzte ich hervor und er schloss mich in eine erdrückende Umarmung.

„Was ist passiert?", seine Stimme war rau und seine Hand strich über meinen Rücken.

Erst jetzt merkte ich, dass mein Herz noch immer raste und mir Tränen in den Augen standen. Ich kämpfte die Tränen zurück und erwiderte seine Umarmung. Allerdings wesentlich sanfter.

„Ich hatte einen Albtraum.", flüsterte ich kaum hörbar. Sanft drückte ich ihn von mir weg und sah ihm in die Augen.

„Willst du darüber sprechen?", doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte ihm nicht erklären, warum mein Unterbewusstsein sich solch einen Unsinn zusammenreimte.

Mein Blick glitt zu der Uhr auf dem Kaminsims. 5:38 Uhr. Seufzend schmiegte ich mich an ihn und wir ließen uns wieder in die Kissen fallen. Ich schloss meine Augen und versuchte nochmals zu schlafen.

Gerade, als ich wieder dabei war einzuschlafen hörte ich einen Schrei. Ascanio und ich saßen plötzlich beide nebeneinander im Bett. Erschrocken sahen wir uns an. Wieder ein Schrei.

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt