Kapitel 34 - Bailee's P. o. V.

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Wer die Wahrheit sucht, darf nicht erschrecken, wenn er sie findet...

Zehn Minuten später hatte Ascanio Skylar irgendetwas zur Beschäftigung gegeben und stand nun mit mir in seinem Büro. Während er seinen Laptop hochfuhr und Unterlagen rausholte, zog ich mir einen Stuhl neben seinen.

„Bist du dir wirklich sicher?", nochmals sah er mich fragend an, doch ich nickte nur.

Nachdem er tief durchgeatmet hatte und den Blick von mir abgewandt hatte, tippte er sein Passwort ein. Sofort öffneten sich mehrere Fenster auf seinem Bildschirm.

Während ich ihm über die Schulter schaute, blieb mir fast das Herz stehen. Da waren Bilder meiner Eltern. Alte Bilder. Bestimmt schon fast 20 Jahre alte Bilder. Ähnliche Bilder kannte ich aus meiner frühen Kindheit, obwohl auf den Bildern, die Ascanio hatte meine Mutter eine Brünette war und Dad schwarze Haare hatte.

Doch was mich am meisten verwunderte waren die Tafeln, die sie in den Händen hielten. Es sah fast aus, wie Fahndungsbilder oder Bilder, die vor einer Inhaftierung gemacht werden, wie man es aus Filmen kannte.

Georgia Lanchester

Henry Lanchester

Was waren das für Namen?

„Was hat das zu bedeuten?", ich merkte, wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich und Ascanio mich ansah.

„Ich habe nachgeforscht. Deine Eltern sind nicht die für die sie sich ausgeben. Beim Essen mit ihnen habe ich sie erkannt.", seine Hand legte sich auf meine, doch ich wich zurück, während ich aufstand.

„Und was bedeutet das alles?", ich begann auf und ab zu laufen, während ich mich an das Essen zurückerinnerte.

Flashback

„Weiteratmen Tesoro.", haucht meine Begleitung mir zu und seine Lippen streiften meine Schläfe. Kurz sah ich zu ihm hoch, doch schon hörte ich die Stimme meine Mutter. Während Ascanio schon in Richtung meiner Eltern blickte, sah ich ihn noch immer an. Nur deshalb sah ich etwas in seinen Augen aufblitzen. Doch genau zuordnen konnte ich es nicht.

„Bailee.", ich richtete meinen Blick in ihre Richtung. Sie saß bereits mit Dad an dem Tisch und beide hatten einen Wein vor sich stehen. Sie Weißwein, er Rotwein. Wie immer.

- Zeitsprung -

„Sehr angenehm. Wir waren in Kuba. Dort gibt es zwei, drei Immobilien, welche komplett saniert werden müssen und dann hoffentlich gewinnbringend verkauft werden können.", fing Mum an, nachdem Dad keine Anstalten machte etwas zu sagen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Ascanio nachdachte. Ich konnte dabei zusehen, wie es in seinem Kopf arbeitete.

„Das klingt doch gut.", ich lächelte und nahm noch einen Schluck Wein. Wenn der Abend so weiterging, müsste ich mir in Kürze meinen zweiten bestellen.

Flashback Ende

Erschrocken schlug ich mir gegen die Stirn. Es war direkt vor meinen Augen gewesen, doch ich hatte dem ganzen keine Bedeutung zugemessen.

„Ich wusste, dass ich etwas in deinem Gesicht gesehen habe. Du hast sie erkannt und du das nichts gesagt!", meine Stimme war lauter geworden und die Tränen des Schmerzes standen in meinen Augen.

Schuldbewusst schlug er den Blick nieder und nickte schließlich. Fahrig fuhr ich mir durch die Haare und pustete die Luft aus meiner Lunge, während mir die Tränen unaufhörlich über die Wangen liefen.

Ich wollte schreien, um mich schlagen, doch auf der anderen Seite wollte ich mich im Bett verkriechen und am liebsten nie wieder rauskommen.

„Georgia und Henry Lanchester haben Geschäfte mit meinem Vater gemacht.", Ascanios Stimme riss mich aus meinem Gefühlschaos. „Damals waren es andere Zeiten. Sie raubten Banken aus und waren immer wieder auf der Flucht. Zu der Zeit war Kokain noch sehr groß im Geschäft. Es gab keine Party ohne Schnee. Canabis war ebenfalls sehr populär. Damit hat Padre das Geld gewaschen, das sie erbeutet haben.".

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt