Kapitel 28 - Bailee's P. o. V.

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Kannst Du Dich erinnern, wer Du warst, bevor dir die Welt gesagt hat, wie Du sein sollst?

Mit klopfendem Herzen und zitternden Händen saß ich neben Ascanio in dem teuren SUV. Gott sei Dank hatte er diesmal auf eine Limousine verzichtet und fuhr selbst.

„Das wird alles schon gut werden.", er drückte meine Hand und sah kurz zu mir. Unsicher nickte ich ihm zu.

Vermutlich war ich noch nie in meinem Leben so aufgeregt gewesen, wie in diesem Moment. Ascanio hielt vor dem Restaurant und schon wurde mir vom Carservice die Tür geöffnet.

Nachdem ich nochmal tief durchgeatmet hatte, stieg ich entschlossen aus dem Auto. Ascanio stand direkt neben mir, legte einen Arm um meine Taille und drückte dem Angestellten den Autoschlüssel in die Hand.

Während er mich zum Eingang schob, merkte ich schon, wie angespannt ich war. Ich zitterte und machte unsichere Schritte auf die Tür zu. Schon verstärkte sich Ascanios Druck um meine Taille und stützte mich somit.

Die Dame am Empfangstresen lächelte uns freundlich an und bat uns direkt ihr zu folgen. Je näher wir dem Nebenzimmer kamen, in dem wir schon das letzte Mal mit den anderen gesessen hatten, desto schneller klopfte mein Herz.

„Weiteratmen Tesoro.", haucht meine Begleitung mir zu und seine Lippen streiften meine Schläfe. Kurz sah ich zu ihm hoch, doch schon hörte ich die Stimme meine Mutter. Während Ascanio schon in Richtung meiner Eltern blickte, sah ich ihn noch immer an. Nur deshalb sah ich etwas in seinen Augen aufblitzen. Doch genau zuordnen konnte ich es nicht.

„Bailee.", ich richtete meinen Blick in ihre Richtung. Sie saß bereits mit Dad an dem Tisch und beide hatten einen Wein vor sich stehen. Sie Weißwein, er Rotwein. Wie immer.

Meine Mum hatte ihre blonden Haare zu einem kunstvollen Knoten im Nacken gebunden. Sie trug eine weiße Bluse mit marinefarbenen Applikationen. Dazu eine Hose in derselben Farbe und weiße Highheels. Ihre Augen strahlten uns an und ihr Gesicht zierte ein zartes Lächeln.

Dad trug ein weißes Hemd. Dazu eine marinefarbene Hose und cognacfarbene Lederschuhe. Sein Gesichtsausdruck war alles andere als freundlich. Man sah ihm deutlich an, dass Mum ihn ordentlich dazu überreden musste, hier zu sein.

„Mum.", wir gingen auf die beiden zu und meine Mum erhob sich sofort, um mich in die Arme zu schließen. Anschließend wand sie sich Ascanio zu.

„Olivia Montgomery.", sie hielt ihm ihre Hand hin und er ergriff sie sanft.

„Freut mich, Sie kennenzulernen, Misses Montgomery. Ascanio Bennet.", er senkte kurz den Blick und meine Mum musterte ihn. Ihr Blick blieb kurz an seinen Tattoos hängen.

„Sag doch Olivia.", sie lächelte ihn an und er erwiderte es.

Endlich hatte Dad sich auch dazu entschieden aufzustehen. Er nahm mich fast schon gefühlslos in die Arme und dann traf sein Todesblick Ascanio. Doch dieser ließ sich davon absolut nicht aus der Fassung bringen.

Mein Fake-Freund reichte meinem Dad die Hand und sah ihn ernst an.

„Ascanio Bennet, Sir.", Dad sah von seiner Hand zu seinem Gesicht und wieder zurück.

„Richard Montgomery.", er ergriff die ihm angebotene Hand und ich sah deutlich, wie stark sein Händedruck war. Doch Ascanio ließ sich davon nicht beirren. Er verzog nicht eine Miene und ich rechnete es ihm hoch an.

„Freut mich Sie kennenzulernen, Mister Montgomery.", Dad blieb stumm und Ascanio wand sich von ihm ab.

„Wir sollten uns setzen.", unterbrach ich die unangenehme Situation.

Alibifrau des mächtigsten Manns New YorksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt