"Marco!" zeitgleich mit mir, steigt auch Arne aus dem Auto seines Vaters.
"Ciao Alec!" ich pfeffere die Autotüre hinter mir zu und warte bis der schwarze SUV verschwunden ist, um mich anschließend zu Arne zu bewegen.Arne's Vater grinst mir schon breit entgegen, genauso wie sein Kollege Marc, der auf dem Beifahrersitz thront.
Allerdings vergeht den beiden das Lachen, je näher ich dem Auto komme.
Robin zieht seine Augenbrauen zusammen:
"Marco, was hast du gemacht?" er deutet auf meine linke Wange, worauf ich mir automatisch mit meiner Hand darüber streiche:
"Am Wochenende war viel los.... und... Ich.. Im Club gab es eine Schlägerei und da hab ich nicht aufgepasst und.... Bin zwischen die Fronten geraten. Halb so wild!"
"Hast du deine Schwimmflügel auch eingepackt?" Marc versucht die Stimmung wieder aufzulockern, indem er mich wie immer versucht zu ärgern.
"Hahaha. Nein, ich werde heute wohl meine Zeit im Babybecken verbringen müssen. Aber dann kann ich dir ja Gesellschaft leisten. Du solltest mit deinen gebrechlichen Knochen aufpassen... Du weißt ja, ab einem gewissen Alter...." ich beiße mir fest auf meine Unterlippe, um mein Lachen irgendwie unterdrücken zu können.
"Warte nur ab mein Freundchen... Ich mach dich heute mittag fertig! Da wird dir das Lachen schon noch vergehen!" nach einem Augenzwinkern lehnt er sich in den Sitz zurück und wendet sich an Robin:
"Lass uns verschwinden. Die Jugend heutzutage ist rotzfrech...".
Robin verabschiedet sich grinsend von uns und düst in Richtung Revier davon."Was ist wirklich mit deinem Gesicht passiert?" Arne forscht wie zu erwarten nach, doch auch er wird die Warheit nicht erfahren.
Ich möchte ihm die Bürde des Wissen nicht auferlegen, da er sonst irgendwann seinem Vater gegenüber in die Zwickmühle kommen könnte.
"Ich hab mit Nikolaj geboxt. Kannst dir ja vorstellen, das ich wieder mal den kürzeren gezogen habe!" mein Schmunzeln animiert meinen Kumpel ebenfalls dazu:
"Du lernst es auch nie, oder?"
"Nein... anscheinend nicht..." etwas betrübt ziehe ich meinen Kumpel hinter mir her, um noch rechtzeitig zum Unterricht in unser Klassenzimmer zu gelangen.Die Lehrer wundern sich schon lange nicht mehr über meine ständige Abwesenheit.
Das hat allerdings auch drei Besuche meines Vaters gebraucht, um ihnen zu verdeutlichen, das es niemanden etwas angeht.
Seither werde ich nicht mehr darauf angesprochen und so behandelt, als wäre ich immer anwesend.
Natürlich komme ich kaum noch im Unterricht mit und ich schaffe die meisten Arbeiten nur, weil Arne mich abschreiben lässt, aber da ich noch Schulpflichtig bin, bleibt mir dieser gelegentliche Besuch nicht erspart.Die Stunden ziehen sich bis in die Ewigkeit und ich überlebe das Schulklingeln, dass das Ende des Schultag einleutet, nur knapp.
Die Sportstunde habe ich dank der Tablette problemlos hinter mich bringen können, doch ich vermute stark, daß die Schmerzen sich heute noch rächen werden.Sandra, Arne's Mutter, holt uns nach Schulschluss ab und serviert uns zuhause ein leckeres Menü.
Ihr Blick haftet nonstopp auf meinen Gesicht, jedoch lässt sie die Frage nach dem Warum unausgesprochen."Marco, am Sonntag feiert Robin seinen Geburtstag. Möchtest du auch kommen? Du kannst auch bei uns Übernachten, wir werden reinfeiern" Sandra's Einladung freut mich wirklich, aber zusagen kann ich nicht, da ich erst meinen Vater fragen muss.
"Danke. Ich geb dir bescheid, wenn ich weiß, ob ich darf!"
"Ist in Ordnung! So Jungs, Hausaufgaben machen. In einer Stunde kommt euch Robin abholen. Ich muss wieder los zur Arbeit. Bis später!" Arne's Mutter verräumt noch schnell ihr Geschirr in der Spülmaschine und flitzt anschließend wie von der Tarantel gestochen, durch die Türe.
"Das wäre voll cool wenn du auch kommst. Dann muss ich mir die Chaoten nicht alleine reinziehen. Da wird sicherlich wieder das halbe Revier anwesend sein." mein Kumpel verdreht belustigt seine Augen und schiebt den letzten Bissen seines Chicken-Wing in den Mund.
"Du weist, dass das nicht wirklich in meiner Hand liegt. Vielleicht hat mein Vater heute Abend auch noch so gute Laune, dann werde ich mal nachfragen!" da auch ich mit essen fertig bin, verrräumen wir ebenso unser Geschirr und begeben uns in Arne's Zimmer.
Während mein Kumpel seine Hausaufgaben macht, chille ich auf seinem Bett mein Leben und genieße es, nicht ständig in der Gefahr zu leben von irgendjemanden herumkommandiert zu werden.Kurz nachdem Arne seine Hausaufgaben abgeschlossen hat, kommt auch Robin schon nach Hause:
"Jungs? Seid ihr soweit?"
"Ja! Wir kommen!" Arne springt voller Euphorie von seinem Schreibtischstuhl auf und rennt sofort die Treppen runter.Mein Kumpel ist die größte Wasserratte die ich kenne, wesshalb er auch einen Leistungskurs in Schwimmen belegt hat und sobald die Aussicht auf Wasser besteht, nicht mehr zu bremsen ist.
"Marco, bist du festgewachsen?" hallt Robin's Stimme durch das Haus, worauf ich mich dann auch mal in Bewegung setze und langsam nach unten schlendere.
"Ihr könnt dann schonmal ins Auto, ich hole noch schnell meine Tasche" nach diesen Worten schnappen Arne und ich unsere Badesachen und begeben uns zu Robin's Auto.Nachdem wir den Eingang passiert haben, eröffnet uns Robin, das seine Kollegen schon da sind.
Da er sich vorsorglich neben mich drängt und dicht an meiner Seite läuft, gehe ich schonmal davon aus, das irgendwelche Leute vom Rettungsdienst anwesend sein werden.Eigentlich kenne ich Robin's Freunde sehr gut und die wissen auch von meinem Problem, aber ich brauche jedesmal aufs neue die Zeit, mich damit abzufinden.
"Da vorne sind die anderen!" Arne zeigt mit seinem Finger auf den besagten Haufen Menschen, die uns im selben Augenblick wahrnehmen, wie wir sie.
Okay..... Marc, Stephan, Moritz, Flo und Alex.
Geht doch Marco.
Stell dich nicht so an!Noch während meinen Versuchen, mir selbst einzureden das Alex und Flo keine Gefahr sind, werde ich immer langsamer.
Ich kann diese Angst nicht einmal bei Bekannten Menschen ablegen und das nervt mich gewaltig.
Robin's Arm trifft auf meiner Schulter ein:
"Du kennst alle! Weder Alex noch Flo werden dich in irgendeiner Weise anfassen. Okay? Einfach ganz ruhig bleiben!"
Mein Körper möchte Robin gerne zeigen, das er nicht so gerne auf andere hört und legt sofort eine Zitterparty ans Tageslicht.
"Marco! Wenn du mir hier gleich umfällst, dann kann ich Flo und Alex auf gar keinen Fall von dir fern halten... also entspann dich!"Als wir bei der Truppe eintreffen, begrüßen uns alle ganz freudig, während ich mir den weit entferntesten Platz zu den Rettungsleuten suche, damit mein Herz hoffentlich im Takt weiterschlagen kann.
"Komm schon Marco, lass uns umziehen. Wer als erstes an den Umkleiden ist!" Arne rennt schon wie ein Irrer über das Gras, als ich meine Badehose schnappe und gemütlich hinterherlaufe.
Die Wirkung der Tablette lässt leider langsam nach und ich möchte jetzt unter keinen Umständen durch so ein unnötiges rumrennen, irgendwelche Schmerzen verschlimmern.
DU LIEST GERADE
Zuki - Das ZUhälter-KInd
Fiksi PenggemarMarco, auch ZuKi genannt, lebt bei seinem Vater, einem überaus erfolgreichen Nachtclubbesitzer. Eines Tages soll er in die Fußstapfen seines Vaters treten und wird Schritt für Schritt an seine Aufgaben herangeführt. Doch je näher Marco an seine Zuku...