Als Hände meinen Oberkörper abtasten und der Schmerz sofort mein gesamtes Nervensystem durchströmt, öffne ich blitzschnell meine Augen.
"Zuki...Wie siehst du denn aus? Mist...Ich trage dich hoch!" Nikolaj lässt wieder seine einfühlsame Ader raushängen, auf die ich aber ab jetzt nicht mehr reinfallen werde.Ich will nochmal einen Blick auf die Frau werfen, bevor wir den Raum verlassen, doch der Platz an dem sie gelegen ist, ist leer.
"Wo...."
"Keine Fragen, okay! Wir müssen dich auf Vordermann bringen. Deine Mutter kommt in zwei Stunden!" Nikolaj rennt schon fast mit mir durch den Gang und erst vor unserer Wohnungstüre bleibt er stehen.
Kaum hat er mit der Schuhspitze gegen die Türe gehämmert, öffnet sich diese wie von Zauberhand.Ich fühle mich fast wie betrunken.
Wird wohl an meinem schmerzenden Körper und dem Schlafmangel liegen.
Ab heute mittag kann ich seelenruhig schlafen.
Ich muss nur noch zwei Stunden durchhalten."Um himmelswillen Marco! Wie siehst du denn aus? Und auch noch direkt drei fette Kratzer im Gesicht!" Maxim, der urplötzlich vor uns steht, zieht meinen Kopf vorsichtig in seine Richtung und mustert alles ganz genau.
Ich schaue ihn nur ausdruckslos an und warte darauf, daß er seine Begutachtung beendet.
Als seine Blicke über meinen Oberkörper und anschließend zu meinen Knie übergehen, verzieht er leicht das Gesicht.
"Warum habt ihr Idioten ihn so lange dort drin gelassen?"
"Er hat halt nicht geklopft!" verteidigt sich Nikolaj und kassiert darauf eine knallharte Nackenschelle.
"Mein Junge hätte da drin sterben können und ihr hättet es nicht mal mitbekommen... Weil er nicht geklopft hat.... Ich bin auch nur von Idioten umgeben!" wütend zieht mein Erzeuger von dannen, während der Gorilla mich in mein Zimmer trägt.
"Geh duschen. Ich hole Salbe!" gerade als er loslaufen will, zische ich ihm zu, daß er wegbleiben soll und ich die Wunden selbst eincremen kann.
Ohne ein weiteren Ton knallt die Türe zu, worauf ich mich in mein Bett lege und endlich meine Hose von den Füßen strample.
Ich denke gar nicht daran mich unter der Dusche diesem Ganzkörperschmerz auszusetzen und gönne mir lieber noch eine runde schlaf.
Das dabei mein komplettes Bett schmutzig wird, da der ganze Dreck von dem Kellerboden an mir haftet, ist mir herzlich egal."MARCO!!!" Maxim steht neben meinem Bett und schnauzt mich dermaßen an, das ich zwar wach werde, aber auch fast einen Herzinfarkt bekomme.
"Du solltest duschen gehen und deine Wunden versorgen. Was hast du gemacht? Nichts... Deine Mutter parkt schon vor dem Haus. Jetzt zieh dich an! Zeig ihr nichts von deinem Körper, verstanden? Die Kratzer in deinem Gesicht stammen von einem Mädchen deiner Schule. Ihr habt euch gestern gezankt. Kapiert?" die Lügenvorlage kommt mir gerade recht, desshalb nicke ich sofort drauf los und beeile mich in frische Klamotten zu schlüpfen.
Duschen werde ich bei Mama irgendwann.
Darauf ist jetzt geschissen.Gerade als der Hoodie an Ort und Stelle rutscht und in aller luftigkeit meinen Oberkörper bedeckt, kommt meine Mutter herein gestürmt:
"Marco! Dein Vater hat... ooooh... was war denn das für ein Biest?"
Ihre Finger streichen vorsichtig über die Wunden in meinem Gesicht.
"Nicht. Das tut noch ziemlich weh!" ich schiebe sanft ihre Hand zur Seite, was meine Mutter schon kritisch dreinblicken lässt.
Normalerweise hätte ich losgefaucht und ihr die Hand weggeschlagen, aber seit der heutigen Nacht....
Vielleicht sollte ich nicht so scheiße mit meiner Mutter umgehen.
Wer weiß was sie unter den Fuchteln meines Vaters erleiden musste."Wir können sofort los. Ich pack nur noch schnell mein Handy und mein Laptop ein!" während ich mein Zeug im Rucksack verstaue, steht meine Mutter total überfordert im Raum.
Erschreckend, wie man sich doch an gewissen Umgangsformen gewöhnen kann.
Als sie doch wieder zu sich kommt, erinnert sie mich an meinen Schulranzen, den ich nur wiederwillig in die Hand nehme und neben mich herschleppe.Ohne ein Wort der Verabschiedung verlasse ich die Wohnung, renne schon fast die Treppen hinunter und warte letztendlich vor dem Auto meiner Mutter auf deren Erscheinung.
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Zuki - Das ZUhälter-KInd
Fiksi PenggemarMarco, auch ZuKi genannt, lebt bei seinem Vater, einem überaus erfolgreichen Nachtclubbesitzer. Eines Tages soll er in die Fußstapfen seines Vaters treten und wird Schritt für Schritt an seine Aufgaben herangeführt. Doch je näher Marco an seine Zuku...