Chapter 17

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⚠️ TW - Essstörung ⚠️

Zu Hause angekommen stiegen wir aus. Sloane und Fei gingen schonmal ins Haus, während Ben und ich noch die Leichen wegschafften.

Wir gingen anschließend auch ins Haus. Ich ging erstmal schnell in mein Zimmer und zog mir etwas gemütliches an: Eine Jogginghose und ein Top. Als ich gerade meine Haare machte, klopfte es an meiner Tür und Ben kam rein.

Er setzte sich auf mein Bett und lächelte mich an, bis er anfing zu reden.

„Und sie haben dir wirklich nichts getan? Sie haben nichtmal was gegen die Adern gesagt?"

Ich schaute ihn durch den Spiegel an und lächelte.

„Nein. Wirklich nicht. Sie waren sogar ganz nett. Fünf ist der netteste von allen. Er hat mich bei meinem Nervenzusammenbruch beruhigt und konnte mich auch sonst immer beruhigen, wenn ich sauer auf Sloane war und meine Augen und Adern wieder verrückt gespielt haben."

„Du hattest einen Nervenzusammenbruch?!"

„Ja. Als ich wach geworden bin, war ich total überfordert. Ich wusste nicht, was passiert war und ich hatte extreme Angst in dem Moment, weil du nicht da warst."

„Und... dieser Fünf? Er hat dich beruhigt?"

„Ja das hat er. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte bei ihm direkt das Gefühl, dass er mir nichts tun will und das ich ihm vertrauen kann."

„Wie hat er dich denn beruhigt? Du lässt ja bei Nervenzusammenbrüchen niemanden an dich ran."

„Naja er saß halt erst nur vor mir aber irgendwann hat mir einfach die Kraft gefehlt und ich war komplett am Ende. Ich saß da in der Ecke und hatte verdammt Angst. Er hat dann versucht mit mir zu reden, hat mich dann vorsichtig auf die Beine gezogen und hat mich einfach umarmt. Er erinnert mich sehr an dich..."

Ben musste wieder lächeln, als ich das sagte.

„Ich hab dich sehr vermisst. Ich war so verzweifelt, als Fei mich einfach da raus gezogen hat."

„Ich hab dich auch vermisst. Die ganze Zeit hab ich mich gefragt, wann ich wieder zu dir kann."

Ich schaffte es endlich, mir den Zopf zu machen. Im nächsten Moment machte sich mein Bauch bemerkbar.

„Seit wann hast du nichts mehr gegessen?"

„Uhm... seitdem ich das letzte mal hier was gegessen habe..."

„Seit zwei Tagen nicht mehr?!"

Er stand auf und zog mich an meiner Hand in das Esszimmer. Dort stand schon das Abendessen auf dem Tisch. Er setzte mich hin und setzte sich dann neben mich.

Im nächsten Moment kamen dann auch schon Sloane, Fei und Christopher und wir begannen zu essen. Ich würdigte Sloane während des Essens keinen Blick, was Ben bemerkte.

Er würde mich deswegen bestimmt bald auch fragen, jetzt waren wir aber nur froh, das wir uns beide erstmal wieder hatten.

Essen fällt mir schon immer etwas schwerer. Mit 10 wurde bei mir eine Essstörung diagnostiziert, wovon aber auch nur Dad, Mom, Pogo und Ben wussten. Wenn ich das Essen angucke, wird mir meistens übel und ich habe dann keinen Hunger mehr.

Alles zwei bis drei Tage würge ich mir aber trotzdem was runter, da man ja Essen immer noch braucht.

„War Marcus eigentlich irgendwo dort?"

„Sie haben ihn nicht. Allison hatte das nur erzählt, damit sie diesen Koffer bekommen."

Fei schüttelte den Kopf, da sie enttäuscht von Allison war.

Wir waren mit dem Essen fertig. Ich ging zusammen mit Ben in sein Zimmer.

Wir schliefen oft bei einem zusammen im Zimmer, vor allem wenn es einem nicht so gut ging. Jetzt taten wir das allerdings, weil wir uns um den anderen Sorgen gemacht haben und uns gegenseitig vermisst haben.

In seinem Zimmer kuschelte ich mich an ihn. Er hielt mich fest in seinem Arm, während wir einen Film schauten. Es war ein Horrorfilm. Wir beide liebten Horrorfilme und hatten da auch schon ein paar Favoriten.

Diesmal war es ganz klassisch ‚Es'. Ich hatte zwar eine Clownphobie, aber diesen Film konnte ich mir tatsächlich anschauen. Doch ich konnte mich nicht wirklich auf den Film konzentrieren.

Meine Gedanken schweiften die ganze Zeit zu Fünf. Ich vermisste ihn irgendwie. Er war mir wirklich wichtig und ich weiß nicht wieso. War es das Helfen? War es das Verständnis? Was war es nur?

Ich fühlte mich sicher und wohl, wenn er bei mir war oder mich im Arm hatte. Ich hatte direkt Vertrauen zu ihm, obwohl ich absolut keine Ahnung habe, woher das kam. Er konnte mich in wütenden und traurigen Momenten beruhigen, was nicht viele schafften.

Er respektierte mich, so wie ich war. Mein Gemüt, meine Emotionen, aber vor allem... meine Adern. Er respektierte mich einfach so, wie ich war. Genau wie Ben. Aber wieso nur? Wieso tat er das? Normalerweise haben Menschen Angst vor mir, wenn sie meine Augen sehen und wie sich ihre Farbe verändert.

Wieso ist Fünf nur so nett zu mir? Und wieso hatte ich keine Hemmungen, ihn zu umarmen und ihm zu Vertrauen?

———————
Hmmm 🤔
Was ist da wohl mit unserer lieben Leah los?

Number X | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt