Chapter 27

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Sloane nahm nun einen Korb hervor und ging einmal rum. Sie gab jedem ein kleines Gläschen mit Süßigkeiten und einer süßen kleinen Schleife dran.

Ich würde mich ja wirklich gerne für sie freuen, aber ich konnte es nicht. Es ging einfach nicht. Lila hingegen freute sich total. Sie war richtig entzückt von dem kleinen Geschenk.

Ich hörte von unten schon die ganze Zeit Stimmen, was mich sehr verwirrte. Fünf sah nach ein paar Minuten zu mir. Ich hielt mir die Ohren zu, weil die Stimmen einfach viel zu laut wurden.

Er nahm meine Hände langsam von den Ohren und sah mir in die Augen. Ich saß mittlerweile schon so nah wie es nur ging an ihm, da ich irgendwie Angst bekam.

„Hey, was ist los?"

„Ich- Ich weiß es nicht. Ich höre die ganze Zeit irgendwelche Stimmen und sie werden immer lauter."

Fünf sah besorgt zu mir. Ich schaute nur relativ ängstlich durch die Gegend und fragte mich, was hier gerade passierte.

Plötzlich kamen Dad und Klaus um die Ecke. Ich war extrem froh, dass es ihnen gut ging, blieb aber auf meinem Platz sitzen. Merkwürdigerweise hörten die Stimmen auf einmal auf.

Klaus redete auf einmal irgendwas von Unsterblichkeit, doch das machte nicht wirklich Sinn für mich. Klang ziemlich kompliziert um ehrlich zu sein.

Doch plötzlich sagte Dad etwas, was mir das Blut in den Adern gefrieren lies. Er nahm seine Medikamente nicht mehr. Und auch Sloane schaute nun geschockt zu den beiden.

Dad brauchte diese Medikamente, um psychisch nicht verrückt zu werden. Ja, er war etwas verrückt und diese Medikamente lassen ihn klar denken. Sie helfen ihm, nicht verrückt zu werden.

„Wie...? Du nimmst deine Medikamente nicht mehr?"

Dad schaute zu mir. Ich saß bereits kerzengerade auf der Couch und spannte mich extrem an. Er lächelte mich nur an.

„Jap! Und ich habe mich noch nie so gut gefühlt."

Sloane, Ben und ich tauschten geschockte und überforderte Blicke aus. Wir wussten nicht genau, was wir jetzt tun sollten, da Dad sie wirklich brauchte, um bei klarem Verstand zu bleiben.

Und im nächsten Moment kam es. Der Unsinn, den Dad immer aus seinem Mund brachte, wenn er seine Tabletten nicht nahm.

Er wollte uns trainieren, beziehungsweise hatte er einen ‚Plan', wie wir die Welt retten können. Ben vergaß anscheinend den Verlust der Tabletten und stimmte dem Ganzen sofort zu.

„Lass mich raten. Mission Obsidian? Ich habe alles von Pogo gehört."

Fünf spannte sich jetzt auch an und sah wütend zu Dad. Dieser schaute auf den Boden und sprach anscheinend seine Gedanken aus versehen laut aus.

„Den Namen habe ich lange nicht mehr gehört..."

Fünf schien sehr sauer zu sein. Plötzlich saß er nicht mehr neben mir, sondern stand vor Dad und schaute ihn wütend an. Jetzt war ich mir sicher. Er konnte sich teleportieren.
Doch plötzlich kam Luther hervor und schaute sauer zu Dad.

„Niemand will dich hier Dad."

„Hey! Da sprichst du nicht für alle!"

„Du kannst gerne mit ihm gehen Ben."

Die beiden gaben sich gegenseitig einen Todesblick. Was passierte hier bitte gerade? Eigentlich sollten wir gerade jetzt zusammen halten. Nun schaute Ben auffordernd zu mir.

„Leah? Was hältst du davon?"

Und das war der Moment, in dem ich gehofft hatte, einfach nicht zu existieren. Ich mochte Dad wirklich, aber ich konnte dem Ganzen nicht zustimmen, da ich wusste, dass das alles nur passierte, weil Dad seine Tabletten nicht nahm.

„Eh- Ich-... Ben. Er hat seine Tabletten nicht genommen. Er hat keine Ahnung von dem, was er da gerade sagt."

Ben schaute mich leicht überfordert an, da er definitiv nicht mit dieser Antwort gerechnet hatte. Er sah zwischen Dad und mir hin und her und war gerade komplett planlos.

Klaus versuchte noch, sich irgendwie rauszureden und schob Dad anschließend aus dem Raum. Wir sahen ihnen noch hinterher. Alle tauschten Blicke aus.

Im nächsten Moment stand einer nach dem anderen auf und verließ den Raum. Nur noch Luther, Viktor, Ben, Fünf und ich saßen und standen in dem Raum.

Fünf schien kurz zu überlegen, kam dann aber zu mir, legte seine Hand auf der Schulter und schon waren wir in einem der Zimmer. Ich musste mich erstmal an der Wand festhalten.

„Also da dran muss ich mich noch gewöhnen glaub ich."

Fünf musste daraufhin lachen. Er ließ sich auf das Bett fallen und schaute an die Decke.

„Du gehst aber zu dem Junggesellenabschied oder?"

„Ich weiß nicht. Eigentlich habe ich keine Lust."

„Oh doch! Du gehst. Er ist immer noch dein Bruder."

Fünf schaute daraufhin gequält zu mir, legte seinen Kopf dann aber wieder auf die Matratze.

„Wenn es sein muss. Was war das eigentlich eben mit den Stimmen?"

Ich schaute auf den Boden und musste kurz nachdenken. Ich atmete einmal tief durch und setzte mich dann neben ihn auf die Bettkante. Ich hatte eine Ahnung. Da Fünf ja eh schon fast alles über mich wusste, erzählte ich es ihm einfach.

„Keine Ahnung. Ich kann mir nur gut vorstellen, dass mein Schatten es jetzt eben mit Sensibilität auf meinen Ohren oder so versucht..."

Er hörte mir aufmerksam zu. Als ich fertig mit reden war, sah ich wieder zu Fünf. Er schaute mich nachdenklich an, lächelte dann und öffnete seine Arme.

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und legte mich dann zu ihm in seine Arme.

(Also ungefähr so)

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(Also ungefähr so)

Wir beide schliefen nicht ein. Wir lagen einfach nur da und genossen den Moment. Wir waren dennoch extrem müde, da wir lange Zeit nicht mehr geschlafen hatten.

Ich schloss meine Augen und atmete seinen angenehmen und vertrauten Geruch ein. Das beruhigte mich auf wundersame Weise sehr.
Und wieder fühlte ich mich sicher und geborgen.

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Number X | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt