Kapitel 10

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Ich saß schon etwa zehn Minuten am Strand und lies meinen Gedanken freien Lauf. Plötzlich spürte ich einen warmen Atem auf meinen Nacken und dann schrie jemand in mein Ohr: "Aufstehen, Frau Yilmaz!"
Ich verzog mein Gesicht und hielt mein Ohr fest. "Musst du so schreien?", fragte ich und drehte mich zu ihm.
Er grinste und reichte mir die Hand: "Na los, du bist die einzige die nicht im Wasser ist."
"Ich habe auch keine Lust dazu, Emir."
"Hey du wirkst so niedergeschlagen. Was ist los?"
"Nichts!", murmelte ich leise.

"Emir?", schrie plötzlich eine männliche Stimme. Oh nein! Ich hörte Schritte und zum Glück blieb er genau hinter mir stehen.
"Anstatt das wir gehen wollten sitzt du hier und flirtest wieder mal mit einem Mädchen!", seufzte er genervt.
"Es ist nicht nur ein Mädchen, Demir."

Jetzt blickte ich verwirrt zu ihm. Was meinte er damit?
"Es ist Zahra."
Stille.
"Zahra bleib kurz hier. Ich komme gleich oke?", sagte Emir.
Er stand auf und lies mich mit ihm alleine. Plötzlich setzte sich Demir neben mich nieder. Niemand sprach. Bis er das Schweigen nach einer kurzen Weile brach.

"Es tut mir leid. Ich sollte mich nicht in dein Leben einmischen."
Ich blieb still.
"Willst du ins Wasser?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Eine Erfischung wird dir gut tun. Es ist nämlich verdammt heiß hier."
Ja das war es. Aber nicht nur wegen dem Wetter. Demir war verdammt gut gebaut. Oh gott was rede ich da?

Plötzlich stand er auf und machte etwas unerwartetes. Er hob mich hoch und ging direkt zum Wasser.
"Demir, lass mich runter! Sofort!", sagte ich panisch und zappelte wie ein Fisch.
"Oh Madame spricht mit mir."
"Das ist nicht witzig, Demir. Lass mich runter!"

Das Wasser ging ihm schon über die Knie. Ich klammerte mich noch fester an ihm. Als das Wasser mir bis zum Hals ging, lies er mich los. Ich hielt ihn trotzdem fest. Würde ich loslassen, würde ich vor seinen Augen ertrinken.

"Hey du Klammeräffchen!", lachte er mich aus.
"Das ist nicht witzig, hör auf zu lachen!"
"Du benimmst dich ja so, als könntest du nicht schwimmen!", lachte er weiter.
Ich senkte meinen Kopf und blieb still. Demir hörte auf zu lachen und packte mich an der Taille. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Unsere Gesichter waren ziemlich nah, sodass nicht einmal eine Hand dazwischen passen würde.

"Es tut mir leid, schon wieder handel ich unüberlegt."
Er flüsterte und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Und ob ich überhaupt was sagen sollte. Wir sagten nichts mehr, wir sahen uns einfach in die Augen. Bis es bei mir Klick machte.
"Würdest du bitte ein paar Schritte Richtung Strand gehen? Uns würde sonst noch jemand sehen."

Er tat mir den Gefallen und ging so lange, bis ich den Boden unter meinen Füßen spüren konnte. Dann lies ich ihn dort stehen und ging zurück zum Strand. Ich sah mich um, niemand hatte uns gesehen. Ich packte meine Sachen zusammen und ging Richtung Hotel zurück. Meine Stimmung war im Keller.

...

"Hier steckst du also! Man, du warst einfach verschwunden!", sagte Ela aufgebracht als sie das Zimmer betrat.
"Draußen war es mir viel zu warm."
"Naja egal, wir veranstalten eine Art Party unten. Es müssen alle dabei sein. Du auch!"
"Ich habe keine Lust, Ela."
"Leyla wird auch dabei sein, du willst mich doch nicht mit ihr alleine lassen."
"Off, Ela. Dann geh nicht hin."
"Aber..ehm..er ist dort."

Jetzt wurde ich hellhörig. Ich setzte mich in Sekundenschnelle auf und fragte neugierig: "Wer? Wen hast du kennen gelernt?"
"Er heißt Taylan und geht auf dieselbe Schule. Wir haben uns am Strand getroffen und ja."
Sie wurde richtig rot im Gesicht und ich beschloss ihr den Gefallen zu tun. Also zog ich meine Schuhe an und begleitete sie nach draußen. Die 'Party' fand in der Lobby statt. Keine Ahnung, wie sie es genehmigt hatten. Dort saßen schon sehr viele und auch er war dort und redete mit Emir. Sein Blick fiel plötzlich auf mich.

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