Als ich so durch die Straßen gehe, sehe ich sie.
Das Mädchen sitzt da und weint.
Ich gehe zu ihr hin und frage sie warum sie weint.
Es ist kein lautes Weinen. Nur ein paar wenige Tränen benetzen ihr Gesicht. Es ist ein Weinen tiefster Trauer.
Sie hebt den Kopf, die Augen rot und tränenverschmiert. Ihre Wangen sind noch feucht von den Tränen.
Sie blickt mir in die Augen.
Ihre sind wunderschön.
Sie ist jung, einsam, hat schon viel gesehen und durchlebt.
Unverholen blickt sie mich an, unverfälscht, ehrlich.
Mit der linken Hand wischt sie sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln.
Ihr Gesicht wird zuerst ruhig, sie fasst sich, dann blickt sie mit einem ernsten Blick auf die Straße, ihre blauen Augen folgen den Autos.
Warum sind Menschen so grausam und unverständlich?
Warum ist die Welt so grau?
Kurz denke ich nach, dann antworte ich, langsam, bedächtig.
Die Menschen sind oft nicht grausam, sie denken nicht nach und haben aber auch manchmal einfach nur keinen Grund oder sie wissen ihn selbst nicht.
Auch die Welt ist nicht grau.
Ich meine es Ernst.
Dann male ich ihr ein buntes Bild mit Worten.
