MIA
Sherin verstärkte den Griff in Mias Rücken und stieß sie durch die Eingangstür. „Hallo, Cousin..." flötete sie, als der große Mann die Tür hinter ihr ins Schloss warf. Mit einem schmalen Lächeln neigte der riesige Alpha den Kopf und gab ihr ein leichten Kuss auf die Wange. „Cousinchen," murmelte er, dann richtete er seinen Blick auf Mia, die aus riesigen, Panik erfüllten Augen in seine Richtung starrte. „Hallo, Mia," sagte er leise. „Wie gut, dass du mich nicht vergessen hast!" Mia schluckte mühsam und dann flüsterte sie heiser: „Wie könnte ich dich jemals vergessen... Henning!" Der Alpha Sohn des Hamburger Rudels grinste: „Schön, dass ich einen bleibenden Eindruck auf dich gemacht habe, Kleines. Mich wundert allerdings, dich in Menschengestalt zu finden... Ich habe dir nie erlaubt, deine Wolfsform zu verlassen!"
Mia straffte die Schultern, ballte die kleinen Hände zu Fäusten und reckte angriffslustig das Kinn: „Nein, das hast du nicht! Aber als ich die Rudelgrenzen verlassen habe, hat es deinen Alpha Befehl aufgehoben..." Der Alpha hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. „Interessant. Daran habe ich in der Tat nicht gedacht. Gut zu wissen.. fürs nächste Mal. Aber nun was anderes: wir haben dein Abschiedsgeschenk - die Leiche der Luna - gefunden. Mein Vater ist außer sich vor Wut.. ich sollte das als treuliebender Sohn auch sein, aber ich habe diese Mistschlampe gehasst wie die Pest! Insofern sollte ich dir vielleicht sogar dankbar sein." „Du könntest ja deine Dankbarkeit zeigen, indem du mich gehen lässt," zischte Mia wütend. Henning warf lachend den Kopf in den Nacken. „Wer hätte das gedacht... Ich hätte niemals angenommen, dass das kleine, verängstigte Ding aus meinem hübschen Spaßkeller ein so loses Mundwerk hat!"
„Hallo, Mialein ..." Ein zweiter Mann betrat den Flur und der jungen Frau stockte der Herzschlag. Doch mit aller Macht drängte sie die nackte Angst zurück, die nun wie flüssiges Eis durch ihre Adern strömte und warf den Beta das Hamburger Rudels einen kalten Blick zu. „Cole... Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich einen von euch jemals wiedersehen müsste!"Cole lächelte, hob die Hand und strich ihr eine dunkle Haarsträhne aus den Augen. „Hast du uns vermisst, kleine Mia? Nein? Nun, ich muss zugeben... ich habe dich vermisst! Ich habe deine Schreie vermisst, mich mit Gewalt in deine süße kleine Muschi zu rammen, das Gefühl von deinem Hals unter meinen Händen wenn ich zugedrückt habe, das Brechen deiner Knochen, wenn ich zugetreten habe... Ja, ich habe dich sehr vermisst, meine Kleine!"
Sherin verdrehte die Augen. „Cole! Hör auf, ich will gar nicht wissen was für Perversionen ihr so drauf habt. Ich werde jetzt zurückfahren, bevor die Volldeppen noch auf den Trichter kommen, dass ich das kleine Miststück rausgeschafft habe. Nein, nein... Kein Dank nötig! Seht einfach nur zu, dass ich ihre Göttin verdammte Omega-Visage nie wieder im Sauerland sehen muss!" Die Delta Wölfin sah noch einmal verachtend auf Mia herab und tätschelte ihre Wange. „Ich wette, du wünschst dir jetzt bei den Blackfords geblieben zu sein... Tja, für Reue ist es nun wohl zu spät. Rafael und Gabriel gehören mir! Das Sauerland gehört mir und damit auch Hamburg. Und mein Cousin und sein bester Freund werden dir jetzt die Rechnung für dein Verbrechen gegenüber unserem Heimatrudel präsentieren.... Viel Spaß, Jungs!"
Mit diesen Worten drehte sich Sherin um und verließ das Haus. Nur wenig später zeigte das Motorengeräusch des wegfahrenden Wagens an, dass Mia jetzt vollkommen allein ihren ärgsten Feinden gegenüber stand.Der Beta lehnte lässig am Türholm und musterte mit schräg geneigtem Kopf die junge Omega. Henning machte derweil einen Schritt auf Mia zu, packte sie blitzartig am Nacken und stieß sie an Cole vorbei in das Wohnzimmer des kleinen Hauses. Die junge Frau prallte mit voller Wucht gegen das Sofa und fiel dann durch den Schwung in den gläsernen Couchtisch. „Langsam, Jungs... Ihr wollt doch nicht, dass sich meine zukünftige Gefährtin aus Versehen die Pulsadern aufschlitzt. Versteht mich nicht falsch ... was ihr mit ihr gemacht habt, als sie noch Teil eures Rudels war, ist mir völlig egal. Aber jetzt, jetzt gehört sie mir. Das war der Deal, den wir hatten! Dafür, dass ich mich in den Krieg einmische, den ihr mit dem Rheinland und den Blackford aus dem Ruhrgebiet habt."
Ächzend stemmte Mia sich vom Boden hoch. Aus den Schnitten, welche das zerbrochene Glas des Couchtisches an ihren Händen hinterlassen hatte quoll Blut. Ein großer, dunkelhaariger Mann trat auf sie zu, griff mit eigentümlich sanfter Berührung nach ihrer Hand und sah sich die Verletzungen an. Mit einem leichten, fast schon verächtlichen Lächeln sagte er: „Keine Sorge, du wirst nicht verbluten." Mia sah auf. Der Mann hätte schön sein können.. über seine eine Gesichtshälfte liefen vier Narben, das Auge schien von der Verletzung betroffen worden zu sein und war hinter einer Augenklappe verborgen, das andere Auge war dunkelgrau, eiskalt und völlig emotionslos. „Verzeih, ich bin unhöflich. Mein Name ist Clayton Manning. Ich bin der Alpha des Eiffel Rudels und habe noch ein, zwei oder eine besser gleich noch ganze Legebatterie Hühner mit den Blackford zu rupfen. Speziell mit ihrer Luna, Alia. Dem kleinen Miststück verdanke ich das hier." Er deutete auf sein verletztes Auge.Mia machte sich in Gedanken eine Notiz, Alia einen sehr, sehr, sehr langen Brief zu schreiben, um ihr für diese Aktion ein Glückwunsch auszusprechen. Ihre Wölfin schnaubte zustimmend, sie mochte den Kerl nicht! Und es lag nicht an den vier Kratzern in seinem Gesicht, dass er hässlich war. Es war seine Ausstrahlung. Diese kalte, gnadenlose Grausamkeit, die bar jedweder Emotionen in dem einen verbliebenen Auge glühte. Nein, das Seelentier mochte den Kerl absolut nicht.... Halt! Moment! Hatte dieser Schwachmaat tatsächlich gesagt, sie würde seine Gefährtin werden? Oh, Göttin. Mit Sicherheit nicht! Eher würde sie sich selbst die Kehle durchbeißen. Eine Aktion, die interessant zu bewerkstelligen sein würde, aber sie würde es schon irgendwie hinbekommen! Ihre Wölfin hatte bereits jetzt das dringende Bedürfnis, sich vor Ekel die Eingeweide aus dem Leib zu reihern!
Henning betrat den Raum und sagte: „Relax! Ist doch noch alles dran. Und außerdem kriegst du sie erst, nachdem wir uns Emma geschnappt haben." Mias Kopf ruckte hoch. „Was wollt ihr mit Emma?" knurrte sie. Der Hamburger Alpha ging vor ihr in die Hocke, und wischte ein Blutstropfen von ihrer Hand. Nachdenklich betrachtete er die rote Flüssigkeit, steckte sich den Finger dann in den Mund und schmeckte genüsslich das Aroma. „Hmhmmm...Oh, Mia, ich hab fast vergessen, wie gut du schmeckst. Aber um dich nicht im Dunkeln zu lassen... wir werden uns mit deiner lieben Freundin in Verbindung setzen. Wenn sie will, dass du überlebst und - wie wir beide unsere kleine Emma kennen, will sie das sehr! - nun, dann muss sie ihre Freiheit für dein Leben eintauschen. Oder zumindest wird sie bei unserer Vorgeschichte annehmen, dass wir dir ohne zu Zögern dein Licht auslöschen werden. Vielleicht muss ich dir noch ein, zwei Finger abschneiden, du weißt schon... um sie von der Ernsthaftigkeit unseres Anliegens zu überzeugen," Henning auf einen kurzen Blick zu Clayton. „Keine Sorge, selbst mit ein paar Fingern weniger kann sie immer noch Welpen bekommen.." Der Alpha des Eifel Rudels winkte ab und antwortete: „Solange ihr den Uterus intakt lasst, ist mir das egal. Von mir aus könnt ihr auch die Beine abhaken. Dann kann sie zumindest nicht weglaufen.. Ich will die Omega schließlich nicht fürs Vergnügen, dafür habe ich meine eigenen Delta Huren, das Weibchen muss mir nur Welpen gebären."
Cole schlich sich lautlos an Mia heran und flüstert ihr von hinten ins Ohr: „Hast du gehört, Kleines? Vielleicht darf ich dich nicht mehr ficken. Aber weh tun darf ich dir noch. Und glaub mir... Das werde ich auch! Ich werde es genießen, deine Schreie wieder zu hören und wenn ich dann mit dir fertig bin und du der Eifel übergeben wirst, wirst du Alpha Manning als dein Erlöser und Retter ansehen!"

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Mia
WerewolfJahre lang war ich in meiner Wolfsform gefangen. Gezwungen von meinem mir zugewiesenen Gefährten. Weil er eine andere wollte und sie nicht bekam, ließ er seinen Frust an mir an. Quälte, folterte und schändete mich auf jede nur erdenkliche Art und We...