MIA
„Uff..." keuchend schnappte Mia nach Luft, als eine kleine, pelzige Kanonenkugel schnurstracks auf ihrem Bauch hüpfte. Die Kanonenkugel entpuppte sich als winziger, weißer Wolfswelpe, der sie aus Smaragdgrünen Augen betont unschuldig anblinzelte und dann an ihrem T-Shirt schnüffelte. Anscheinend zufrieden mit dem Geruch wühlte sich der Welpe jetzt unter die Kleidungsschichten und schnupperte an ihren Brüsten herum. „Äääääh..." Mia zog ihren Ausschnitt nach vorne und linste an sich hinunter. „Also, wenn ich nicht wüsste, dass deine Mutter dich gerade gestillt hätte, würde ich sagen, du hast Hunger!" Ein helles, perlendes Lachen hallte aus dem Flur und als Mia den Blick hob, sah sie auf Neuankömmlinge die grinsend das Geschehen beäugten. Noch immer kichernd hüpfte eine zierliche rothaarige Frau auf Mia zu und griff ihr beherzt zwischen die Brüste. Klein-Elias jammerte herzzerreißend, als die erwachsene Emma ihm wieder ans Tageslicht beförderte. Der Welpe funkelte sie frustriert knurrend an und zeigte seine winzigen Milchzähnchen. „Na, na, na, du kleiner Frechdachs!" Jax, der Alpha des Rheinlandes trat zu seiner Gefährtin, legte ihr den Arm um die Schulter und stippte den kleinen Wolf auf die Nase. Elias packte den Zeigefinger des Mannes mit seinem kleinen Vorderpfötchen und begann dann munter darauf rumzukauen. Den Sinn für Gefahr hatte er anscheinend noch nicht so richtig entwickelt. Mia kicherte leise, dann erhob sie sich und umarmte Emma und Jax fröhlich.
Emma lächelte und setzte den Welpen auf dem Boden. Elias wuselte sofort davon, um nur Sekunden später zu versuchen, Aarons Hosenbein emporzuklettern. Der zweite Beta des Rheinlands schüttelte grinsend den Kopf und sagte seinen besten Freund Oliver. „Das kann ja lustig werden, wenn unsere Luna endlich ihre Welpen bekommt," sagte er mit einem breiten Grinsen und hob die kleine, weiße Flauschkugel hoch. Auffordernd präsentierte Elias sein Bäuchlein, um gekrault zu werden. „Ihr seid schon da!" Lucan, Grayson und Konstantin kamen just in diesem Moment, zusammen mit ihrem Vater Warren aus dem Büro, um die Alphariege des Rheinlandes zu begrüßen.
„Emma!!! Bleib sofort stehen!" und zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit rollte der kleine schwarze Welpe komplett in rosanes Strickgarn gehüllt durch die Eingangshalle.... Dicht gefolgt von Sarah...
Die rothaarige Omega lachte und sagte dann ihren Gefährten gerichtet: „Ich hab mir schon irgendwie gedacht, dass ich damit nicht gemeint war!" Jax grinste und küsste sie auf die Schläfe. Das wandelnde Wollknäuel hat es mittlerweile unters Sofa geschafft wo es jetzt schwer damit beschäftigt war, die rosane Wolle zu Konfetti zu verarbeiten! Genervt blies sich Sarah eine schwarze Haarlocke aus den Augen und funkelte die Drillinge vorwurfsvoll an. „Eure zwei Welpen sind schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe!" mit diesen Worten kniete sie sich vor das Sofa und legte sich flach hin um darunter zu sehen. Welpe Emma hatte es irgendwie geschafft, sich einen Strang der Wolle um den Hals zu wickeln und war gerade dabei, sich munter selbst zu erdrosseln. „Grundgültige Göttin... Sofa weg, SOFORT!" Jax packte zu und hob das schwere Ding kurzerhand hoch. „Fuck!!! CHRISTOFER!!!!" brüllte Konstantin über die Schulter und stürzte dicht gefolgt von seinen Brüdern zu Sarah um seine Tochter in Augenschein zu nehmen.Nachdem sich die ganze Aufregung gelegt und der Rudelarzt allen zehn mal versichert hatte, dass Klein-Emma völlig in Ordnung war, kamen sie im großen Wohnzimmer der Blackford wieder zur Ruhe.
„Also... Da sind wir wieder," murmelte Grayson und fuhr sich durch die dunklen Haare. Emma, Mia und Sarah sahen sich Schuld bewusst an. „Was?" Lucan betrachtete die drei mit ernster Miene. Während die beiden Omegas auf den Boden sahen, presste Sarah kurz ihre Lippen zusammen, bevor sie dem Alpha in die Augen sah. „Wir fühlen uns schuldig," sagte sie für ihre Verhältnisse merkwürdig kleinlaut. „Uns ist klar, dass Hamburg einen Riegel vorgelegt werden muss... trotzdem wissen wir, dass dieser Krieg viele Opfer fordern wird und wir haben das Gefühl, dass das unsere Schuld ist." Ungläubig hob Lucan eine Augenbraue, dann schüttelte er den Kopf, blickte zu Ace und sagte: „Ja, Mann... übernimm doch mal!" Der Beta knurrte zustimmend und schlich auf seine Gefährtin zu. Seine muskulösen Arme schlossen sich um Sarahs Taille, dann setzte er sie auf seinen Schoß und fixierte die anderen beiden Frauen mit einem strengen Blick.
„Diesen Blödsinn will ich nie wieder hören! Ihr zwingt hier niemanden zu irgendetwas. Das Hamburger Rudel hat seinen Weg verloren und es ist die Aufgabe unserer Alphas das zu korrigieren!" Jax klatschte in die Hände und sagte gut gelaunt: „Gut, dass wir drüber gesprochen haben! Also, ich habe vor unserer Abfahrt mit den Sauerländern Kontakt aufgenommen. Sie werden sich im Laufe des morgigen Tages mit ihren Gammas zu uns gesellen." Ein wohliger Schauer lief durch Mias Nervensystem, als sie an Gabriel und Rafael dachte. Doch zusammen mit den beiden Alphas war sehr wahrscheinlich auch das Miststück Sherin informiert worden. Und dieses hinterfotzige Drecksding wollte sie nun wirklich nicht wiedersehen! Diese dämliche Hamburger Schlampe, die ...uuuuh..... heilige Affenscheiße!!!!!„Ääääh, ja, da könnte es ein Problem geben!"
Alle Augen richten sich auf die schwarzhaarige Omega, die jetzt voller Panik von einem zum anderen sah. „Wenn die Sauerland Alphas kommen, dann habt ihr sie auch über meine letzten Tage dort informiert und dann, dann kommt auch...oh Göttin!!! Deren Gefährtin steckt doch mit Hamburg unter einer Decke!!! Wir müssen.. wir dürfen nicht..." „MIA! Beruhige dich! Als ich mit dem Sauerland Kontakt aufnahm, hab ich mit der Beta gesprochen, nicht mit den Alphas. Und das war NACHDEM Gray mich angerufen hatte, um zu erzählen, mit wem wir es zu tun kommen. Sam wird sich um das Problem mit der Verräterin kümmern. Mach dir keine Sorgen!"
„Uuuuh,....das heißt, du kannst dich ganz auf die beiden hübschen Alphas konzentrieren!" Alia hüpfte fröhlich ins Wohnzimmer und wurde sofort von ihren beiden Welpen belagert. Jaulend und winselnd sprangen die beiden Winzlinge an ihrem Hosenbeinen auf und ab und taten ganz so, als wären sie fürchterlich am verhungern. Unisono hoben alle drei Blackford eine Augenbraue, verschränken die Arme vor der Brust und fixierten ihre Gefährtin mit einem scharfen Blick. „Müssen wir uns Gedanken machen?" knurrte Lucan.
„Hä?" fragte Alia leicht abgelenkt, weil ihre Tochter sich just als Bergsteigerin versuchte und unter Zunahme der winzigen, aber ausgesprochen scharfen Krallen begann an Lias linkem Bein hochzukraxeln.
Der goldäugige Alpha erhob sich, pflückte den Kletterwelpen vom Oberschenkel seiner Liebsten und klemmte sich die heftig protestierende Klein-Emma unter den Arm. „Findest du die beiden attraktiv? Willst du uns etwa ins Sauerland abhauen, Baby?" murmelte Lucan nur Millimeter von Alias vollen Lippen entfernt. Diese verdrehte grinsend die Augen und presste ihren Mund auf seinen. Nachdem sie ihren Mann in Grund und Boden geknutscht hatte, sagte sie mit einem frechen Zwinkern: „Was soll ich denn mit den Sauerländern? Ich hab doch schon drei von eurer Sorte. Und außerdem will ich Mia nichts wegnehmen!" Alle Blicke wandten sich jetzt der schwarzhaarigen Omega zu, die beschämt mit hochroten Wangen zu Boden blickte. Und doch... da spielte ein leichtes Lächeln um ihre Mundwinkel....

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Mia
WerewolfJahre lang war ich in meiner Wolfsform gefangen. Gezwungen von meinem mir zugewiesenen Gefährten. Weil er eine andere wollte und sie nicht bekam, ließ er seinen Frust an mir an. Quälte, folterte und schändete mich auf jede nur erdenkliche Art und We...