MIA
Nachdem Lex gegangen war, senkte sich Stille über den Raum. Mia saß immer noch auf Raffaels Schoß und sah gedankenverloren ins Nichts. Das leise, sanfte Schnurren des Alphas hinter ihr unterdrückte die aufsteigende Panik, die durch die Erinnerungen ausgelöst worden war. „Was meint ihr? Wird er Alpha Ellesedil dazu bringen können, sich einzumischen?" Unruhig sah Alia zu ihren Gefährten. Konstantin seufzte leise. „Das bleibt abzuwarten. Tatsächlich halte ich große Stücke auf den königlichen Alpha. Er ist ein fairer und gerechter Mann, dennoch.... Familie ist Familie. Wir werden sehen, inwieweit er sich gegen Canton stellen wird."
Grayson nickte nachdenklich. Dann sagte er, seinen Vater anblickend: „Dann sollten wir uns jetzt für den Ernstfall vorbereiten."
Warren fuhr sich über das Gesicht. „Wir sind soweit fertig. Die Gammas und Rekruten stehen alle bereit, die Koffer für das restliche Rudel sind gepackt und wir sind bereit, die Frauen, Kinder und die Alten in den Bunker zu bringen."
Jax richtete sich auf und sagte: „Die Anlage sind von unseren Leuten mit Vorräten vollständig ausgerüstet worden. Wir werden die Rudel also sofort in den Trotzenbergtunnel umsiedeln können..."Der Trotzenbergtunnel war Teil eines ehemaligen Regierungsbunkers und anders als die Öffentlichkeit dachte, niemals stillgelegt worden. Im Gegenteil... Da sich die Anlage auf seinem Gebiet befand, hatte Jackson, nachdem er den Krieg um das Rheinland gewonnen hatte, den Bunker modernisieren und ausbauen lassen. Er bot nun Platz für einige tausend Menschen und war auf dem neuesten Stand der Technik.
„Bevor wir aufgebrochen sind, hat meine Mutter bereits dafür gesorgt, dass all unsere Leute dort hin aufgebrochen sind. Abgesehen natürlich von unseren Gammas.."
„Sehr gut," sagte Gabriel. „Kannst du uns die Koordinaten geben? Dann werden wir unser Rudel ebenfalls in Gang setzen." Der Rheinland Alpha warf seinem ersten Beta Oliver einen auffordernden Blick zu. Der nickte kurz, zog sein Handy aus der Hosentasche und sagte: „Gib mir die Nummer von Nils. Ich werde ihm die Koordinaten geben, damit er euer Rudel losschicken kann."
Sam sprang auf und sagte: „Komm mit... Lass uns das zusammen regeln." Sie warf einen kurzen Blick auf Rafael, der seine Nase in Mias langen schwarzen Locken vergraben hatte. Ein zufriedenes Lächeln spielte kurz um ihre Lippen, als sie die halb geschlossenen, blauen Augen der kleinen Omega sah, die ohne Furcht in den Armen des Alphas lag.....
(Zwei Tage später)
WOW!
Mia sah sich staunend um. Wenn sie das Wort Bunker hörte, dachte sie eigentlich automatisch an dunkle, zügige, tropfende, kalte, nasse Gänge aus dicken Betonschichten. Doch der Trotzenbergtunnel, kurz Bunker ‚T' genannt, hatte nichts mit ihrer Vorstellung gemein. Klar Beton gab's hier auch und das nicht zu knapp, aber die Gänge waren nicht schmal und niedrig, sondern hoch und hell durch die gute Beleuchtung, an den Wänden waren tatsächlich Bilder von Landschaften und der Boden war mit Linoleum ausgelegt, welches eine Holzoptik aufwies. Auch die Quartiere waren großzügig... die Betten mit bequemen Matratzen und warmen Federbetten versehen, Teppiche lagen auf dem Boden und auch diese Wände waren mit Landschaften bemalt. Das sollten über die Tatsache hinweg täuschen, dass sie sich unter Tage befanden und keine Fenster hatten, so dass sich auch Wandler hier wohl fühlen konnten – zumindest für eine kleine Weile. Auf jeder der drei Ebenen gab es vier Badezimmer. Gemeinschafts-Bäder natürlich, die aber groß, geräumig und luxuriös waren. Dazu kamen pro Ebene zwei große Speisesäle und eine Küche.
Nachdem Mia ihre Koffer ausgepackt hatte, verließ sie ihr Zimmer, um sich auf die Suche nach Gesellschaft zu machen. Nach 5 Minuten hatte sie sich hoffnungslos verlaufen... Ihre Wölfin winselte unglücklich. Sie wollte an die frische Luft... Sie wollte raus in den Wald und laufen!
Nein, der Bunker gefiel ihr ganz und gar nicht. Frustriert knurrte ihr Seelentier und rollte sich beleidigt in ihrem Innern zu einer kleinen Kugel zusammen. „Großartig," maulte Mia. „Als würde ich das nicht auch gerne wollen!" Ihre Wölfin schnaufte nur und steckte den Kopf unter ihre Hinterbeine. „Oh, so eine Affenscheiße!" fluchte Mia lauthals los und schlug wütend mit der Faust gegen die Betonwand. „Auuuu!!!" jammerte sie, als die Knochen hörbar knackten.
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Mia
WerewolfJahre lang war ich in meiner Wolfsform gefangen. Gezwungen von meinem mir zugewiesenen Gefährten. Weil er eine andere wollte und sie nicht bekam, ließ er seinen Frust an mir an. Quälte, folterte und schändete mich auf jede nur erdenkliche Art und We...