(Vor 2 Tagen)
MIAEs wird so eine Art Ritual geworden. Sam saß in der Kommandozentrale und Mia kam alle paar Stunden und brachte ihr Kaffee. So auch jetzt... Die Beta lächelte dankbar und reichte der schwarzhaarige Omega im Gegenzug einen Schokoriegel. Mia war ganz versessen auf Schokolade, doch im Bunker war diese Köstlichkeit zu ihrem größten Bedauern streng rationiert worden. Ein glückliches Strahlen breitete sich auf ihrem hübschen Gesicht aus, als sie begierig, wie ein kleines Kind, die Hände nach dem süßen braunen Gold ausstreckte. Sam schüttelte grinsend den Kopf und murmelte: „Ist schon irgendwie witzig... Für Hunde ist Schokolade hoch giftig, doch wir Wolfswandler können Tonnen davon essen, ohne dass uns schlecht wird!" Mia hatte derweil den Riegel gierig ausgepackt und lutschte genüsslich stöhnend mit geschlossenen Augen. Die Beta beobachtete die schlemmende junge Frau aus den Augenwinkeln, während sie gleichzeitig die Monitore im Blick hielt. Nachdem Mia den Schokoriegel vernichtet hatte, leckte sie sich zufrieden die Finger ab und richtete dann ihre Aufmerksamkeit auf Sam. „Hast du schon irgendwelche Neuigkeiten?" fragte sie betont unschuldig. „Von irgendwem bestimmten? flötete die dunkelhäutige junge Frau zurück und grinste breit über das Erröten der kleinen Omega. Schüchtern scharrte Mia mit den Füßen über den Betonboden und nuschelte: „Na ja, ich meinte so allgemein... Wie es deinem Bruder geht und... den, den Blackfords... und Ace! Und ... deinen ... Alphas..."
Sam lachte leise und schüttelte dann allmählich wieder ernst werdend den Kopf. „Nein... Noch keine Neuigkeiten. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig etwas schlechtes! Vermutlich müssen sie das feindliche Rudel erst mal finden, dann diversen Fallen ausweichen... Eventuell warten sie auch irgendwo auf das Rudel der Ellesedils... es kann also einige Tage oder vielleicht sogar eine Woche dauern, bis sich einer von den Jungs zurückmeldet." Mia nickte nachdenklich und seufzte leise. Die Beta strich sich durch die langen Rastahaare und nahm noch einen Schluck von dem Kaffee. „Versteh mich nicht falsch, Mia... Ich freu mich über deine Gesellschaft, aber warum bist du nicht bei den anderen Omega. Würdest du dich dort nicht wohler fühlen, so mit den Welpen und deinen Freundinnen um dich herum?"
Mia seufzte erneut und antwortete schließlich:
„Sollte ich wohl... Aber ich kann es einfach nicht. Ich sehe, wie unglaublich sie alle sich bemühen, die Angst und Ungewissheit von Elias und Klein Emma fernzuhalten. Damit die Welpen nur ja nichts mitbekommen ... deswegen sind so viele von den Weibchen immer in diesem Raum und... Ich weiß einfach nicht, wie ich dazu passe. Bei dir ist es irgendwie einfacher. Du versuchst nicht, mich zu irgendetwas zu animieren, bei dir muss ich mich nicht verstellen und einen auf fröhlich tun. Hier bin ich keine kindervernarrte Omega, sondern einfach nur Mia."
Sam nickte und antwortete: „Ja, das mit der Gesellschaft kann ich verstehen... Nach der Nachricht von Nils' Tod wollte ich einfach nur raus und irgendjemanden den Kopf abreißen. Gesellschaft von mehr als eine Person wäre mir jetzt auch viel zu viel.. Mit dir ist das....."Die Kaffeetasse fiel aus Sams mit einem Male schlaff gewordener Hand und zerschellte dem Boden. Die Beta verdrehte die Augen und sank über den Computertastaturen zusammen. „Sam? Sam! Sam... wach auf!" rief Mia und rüttelte verzweifelt an der bewusstlosen Frau. „Was im Namen der Göttin geht hier nur vor," stöhnte die Omega und dann bemerkte sie auf einmal einen kleinen Pieks an ihrem Hals. Mias Hand schnellte hoch und schloss sich um einen winzigen kleinen Pfeil?!?... Was zum Donnerwetter passierte hier? Sie spürte, wie ihre Wölfin aufjaulte, dann jedoch immer stiller wurde und schließlich fühlte Mia sie gar nicht mehr. Mia wirbelte herum, riss die Faust hoch, um sie auf den Alarmknopf zu schlagen, als eine Frauenstimme leise sagte: „Ah, ah, ah... Das lass mal schön bleiben! Wir wollen doch nicht, dass noch jemandem was passiert oder?" Die Omega hob den Blick und sah sich einer weiß-blonden Frau mit üppigen Vorbau gegenüber. Diese schob gerade eine seltsam aussehende Pistole mit einem sehr langen Lauf in den Gürtel, zog eine weitere, ziemlich normal aussehende Glock aus dem Holster daneben und schraubte seelenruhig einen Schalldämpfer darauf.
„Mach bloß kein Blödsinn, Omega! Und du kannst aufhören, deine Wölfin rufen zu wollen. Das, was du und diese nervige Beta Schlampe da verpasst bekommen habt sind Shots mit einer hübschen Mischung aus Eisenkraut und Silbernitrat. Dein Wolf ist für einige Tage blockiert. Ihrer.." die blonde Frau deutete mit einer Kopfbewegung auf Sam und sprach weiter: „Nun, ihrer nur ein paar Stunden. Sie ist ein Beta und wird das Gift daher schneller abgebaut haben als du. Deshalb würde ich sagen, machen wir uns beide lieber auf dem Weg. Findest du nicht auch? Schließlich haben wir noch viel zu tun.."Die weiß-blonde Frau hob die Glock und feuerte das halbe Magazin in die Kommunikationseinrichtung. Dann trat sie auf die halb bewusstlose Mia zu, schubste sie ein Stück zur Seite, gab einen Escape Code ein und steckte einen USB Stick in den entsprechenden Port.
Ihre Hand schloss sich danach wie ein eiserner Klammergriff um den Oberarm der Omega und zerrte sie gnadenlos hinter sich her zu einem kleinen, schmalen Seitengang, an dessen Ende sich eine gut verborgene Ausfallpforte befand. Die Frau stieß die Tür auf, verließ mit Mia im festen Griff den Bunker und schmetterte die Tür hinter sich wieder ins Schloss. Die kühle Luft der Wälder umgab sie, während die fremde Frau die junge Omega zwischen den Bäumen hindurch zu einer Straße zerrte. Dort wartete bereits ein schwarzer Geländewagen auf die beiden Frauen.... und ein vertrauter Anblick schickte Angst wie flüssiges Eis durch Mias Adern.
„Na, das hat ja großartig geklappt! Aber solltest du nicht Emma mitbringen?" Die weißhaarige Frau zuckte mit den Achseln und sagte: „Ich hab's versucht... Aber ich hab sie nicht ein einziges Mal alleine erwischen können... sie hatte immer ein Haufen von Weibchen um sich herum. Das war einfach zu schwierig und diese hier war nur mit einer Beta zusammen.... also habe ich halt sie mitgebracht, zumal wir schon etwas unter Zeitdruck stehen! Ich hab mir eben gedacht... Omega ist Omega. Und mit eurem Plan bekommen wir Emma so oder so."Clayton Manning lächelte finster, machte einen Schritt nach vorne und packte Mia am Hals. „Na, Kleines? Hast du wirklich gedacht, du könntest mir entkommen?" Die Omega starrte ihn verwirrt an. „Ich verstehe nicht.. Wie habt ihr das... Wie... Und wer bist du?" Anklagend sah sie zu der fremden Frau hin. Die schob die Waffe in den Gürtel zurück, strich sich durch die langen hellen Haare und verschränkte die Arme vor der Brust. „Oh, wie unhöflich von mir! Mein Name ist Kayla." Mia wurde kreidebleich im Gesicht. „Ich sehe, du kennst die Geschichte... Anscheinend eilt mir mein Ruf voraus. Wie du siehst, jetzt hast du den Arsch tatsächlich voll Probleme! Denn nicht nur mein Alpha, sondern auch ich habe noch eine gewaltig große Rechnung mit der verdammten Omega Schlampe Alia offen!"
„Nicht dass ich jetzt unhöflich sein will," lallte Mia, „aber was wollt ihr dann von mir?" Kayla sah sie kühl an und sagte mit einem grausamen Lächeln: „Von allen Omegas bist du diejenige, die bis lang am entbehrlichsten ist. Zumindest für uns... Deshalb wurdest du zu unserem Back-up Plan befördert. Fühl dich geehrt, Omega... dein Leben wird bald so viel kostbarer sein!"
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Mia
WerewolfJahre lang war ich in meiner Wolfsform gefangen. Gezwungen von meinem mir zugewiesenen Gefährten. Weil er eine andere wollte und sie nicht bekam, ließ er seinen Frust an mir an. Quälte, folterte und schändete mich auf jede nur erdenkliche Art und We...