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Alessio

Seit mehreren Stunden sitze ich nun im Büro meines Vaters und darf mir langweiliges Gerede über das Geschäft anhören. Versteht mich nicht falsch, ich liebe das was wir tun, nur muss ich gestehen, dass ich das schon alles tausendmal gehört habe. Langsam wird es echt langweilig. Meine Brüder schauen mich mahnend an, obwohl ich der älteste von vier Jungs bin.

„Hijo mio me estas escuchando?” („Mein Sohn, hörst du mir zu?”), fragte mich mein Vater und als ich zu ihm sah, hatter er seine Augenbrauen nach oben gezogen. Entschuldigend sah ich ihn an, nickte ihm zu und schon redete er weiter.

Ich hasste solche Gespräche, viel lieber würde ich jetzt in meinem Club sitzen und mich volllaufen lassen. Ey war Freitag, warum zur Hölle müsste ich hier sein?

„Alessio, verdammt wieso hörst du nicht zu? Papá bringt dich um, wenn du den Auftrag vermasselst”, zischte mein jüngerer Bruder und ich sah ihn genervt an.

Man musste mir nicht sagen, was ich zu tun hatte. Ich wusste was ich tat und ich war immer erfolgreich. Genau aus diesem Grund gab mein Vater auch mir den Auftrag, weil ich auf diesem Gebiet der beste war.

Als die Besprechung endlich zu Ende war, atmete ich erleichtert auf. Kaum zu glauben, dass ich nicht einfach aufgestanden und abgehauen bin. Ohne jemanden bescheid zu geben, flüchtete ich aus dem Arbeitszimmer meines Vaters, verließ das Haus und fuhr in den nächsten Club. Ich freute mich auf ein paar Drinks und eventuell auf eine Frau, mit der ich machen konnte, was ich wollte.

*
Nach einer kurzen Fahrt kam ich an einem Club, der uns gehörte an, stellte den Motor aus und stieg aus meinen Wagen. Vor dem Club stand eine riesige Schlange voll von Mädchen, die unbedingt feiern wollten. Ich lief an dieser vorbei, wobei ich lauten Protest hörte, doch ich ignorierte es. Vor dem Eingang, nickte ich die Türsteher zu und betrat den Laden.

Es war schon sehr voll, ob die anderen überhaupt noch reingelassen wurden, bezweifelte ich. Aber die Jungs draußen, machten ihre Arbeit und ich lief direkt auf die Bar zu.

„Das übliche Boss?”, fragte der Barkeeper und ich nickte grinsend.

Sekunden später hatte ich mein Glas mit purem Whisky, das ich direkt exte und schon ein neues bekam. Dankend nickte ich ihm zu, nahm das Glas und lief in die VIP Lounge. Dort war es ruhig und ich konnte mich endlich entspannen. Dachte ich zumindest.

„Ich wusste, dass ich dich hier finden werde”, grinste mein Bruder Fernando. Verdammt hatte ich keine Minute Ruhe? Ich wollte doch nur abschalten, was ist da so schwer?

„Was willst du?”, zischte ich genervt und sah ihn mit verschränkten Armen an. Fernando lachte auf, bestellte sich von der süßen Kellnerin ein Glas Whisky und dann sah er mich an.

„Papá bat mich, dir zu sagen, dass der Auftrag schon morgen Abend stattfindet. Du warst vorhin so schnell weg, dass er es dir nicht mehr sagen konnte.

„Dios, ich weiß was ich zu tun habe. Papá kann sich auf mich verlassen. Du weißt doch, dass ich noch nie ein Auftrag vermasselt habe”, spuckte ich und sah ihn streng an.

Er nickte, was mir zeigte, dass er verstanden hatte. Mir war die Lust auf die Drinks vergangen, weshalb ich Aufstand, einige Scheine auf den Tisch legte und den Club wieder verließ. Wenn ich eines nicht ausstehen konnte, dann war es mich zu nerven.

Wieder zu Hause angekommen, wollte ich eigentlich in mein Zimmer, jedoch wurde ich von meiner Mutter aufgehalten. Lächelnd drehte ich mich auf der Stufe um, sah sie an und merkte direkt, dass sie überhaupt nicht gut gelaunt war. Fragend sah ich meine Mamá an.

„Mamá was gibt es?”, fragte ich sie ruhig. Sie kam auf mich zu, schlug mir kurz gegen die Brust und zischte etwas? Was zur Hölle hatte ich getan, dass sie sauer war?

„Dein kleiner Bruder hat schon wieder Mist gebaut. Wann lernt ihr endlich, dass man nicht alles mit Gewalt lösen kann? Sieh zu, dass du ihn vom Revier abholst”, schimpfte sie und ich verfluchte meinen kleinen Bruder.

Meine Mutter war keine Spanierin, sie war deutsche und ich fand es immer ganz lustig auf spanisch zu reden. Sie ärgerte sich immer und beschwerte sich bei Papá.

Ohne ihr zu antworten verließ ich wieder das Haus, diesmal war ich nicht mehr nur genervt, sonder echt sauer.

*

„Hermano, es tut mir leid. Aber dieser Bastardo hat mein Mädchen angemacht. Ich konnte das nicht zu lassen”, wimmerte Alejandro, als ich ihm am Genick ins Haus zog. Mir war es egal, wer wen angemacht hat. Ich musste immer alle aus der scheiße ziehen und so langsam war ich es leid.

„Dein Problem nicht meins. Es war das letzte mal, dass ich dich von den Bullen abgeholt habe. Alejandro ich warne dich, wenn du weiter so machst, sperr ich dich in den Keller, so wie Papá es bei uns anderen gemacht hat, als wir scheiße gebaut haben. Du musst lernen, dein Temperament zu zügeln”, zischte ich und sah wie er schuldbewusst zu Boden sah.

Endlich konnte ich in mein Zimmer gehen, was Alejandro tat war mir egal. Ich wollte nur noch ins Bett und niemand hielt mich jetzt noch davon ab. Dort zog ich mich direkt aus, legte mich ins Bett und fand sofort Schlaf. Den brauchte ich, bevor der Auftrag los gehen würde. Hoffentlich würde alles glatt laufen. Ich hatte kein Bock auf die Bestrafung von meinem Vater.

***

Am Anfang ein kurzes Kapitel, aber die anderen werden länger, dass verspreche ich. Falls jemand von euch spanisch kann und das was ich geschrieben habe falsch ist, der kann gerne korrigieren. 

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