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Amara

Am nächsten Tag wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt und ich verzog müde das Gesicht. Am weiterschlafen war jetzt nicht mehr zu denken, also stand ich mit einem seufzen auf, begab mich in das Badezimmer und fing an zu duschen.

Mit dem Duschen fertig, zog ich mir ein Knie-langes Kleid an und verließ dann auch schon mein Zimmer. Gähnend lief ich die Treppe nach unten, wo mich ein köstlicher Geruch in die Küche führte.

„Guten Morgen”, begrüßte ich die Familie und erhielt ein belustigtes Schnauben von meinem Bruder.

Fragend sah ich ihn an, als ich mich setzte und mir sofort eine Tasse Kaffee gereicht wurde.

„Mañana? Princesa es mediodia”, gluckste Mason und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. (Morgen? Prinzessin es ist Mittag)

Verflucht wie lange hatte ich bitte geschlafen? Und wieso zur Hölle hatte mich niemand geweckt? Aber gut so lange geschlafen hatte ich schon lange nicht mehr. Es tat gut, aber ich wollte doch mit Zeus spazieren gehen.

„Mierda, por qué Nadine me despertó?”, fluchte ich auf spanisch und fing mir einen mahnenden Blick von Mason ein. (Scheiße, wieso hat mich keiner geweckt)

Kopfschüttelnd saß ich am Tisch, wobei Mason dann Aufstand, mir einen Kuss auf den Kopf gab und mit einem "Hab dich lieb" die Küche verließ.

Nun saß ich alleine in der Küche, bekam von einer Haushälterin mein Frühstück und ich bedankte mich mit einem Lächeln bei ihr. Ich fing an zu essen, genoss dabei die Stille und dachte nach. Was wird jetzt eigentlich passieren?

Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ab jetzt mein restliches Leben so aussehen soll. Damit meine ich, dass ewige verstecken und davon laufen. Irgendwann muss ich mich ihm stellen und ich hatte verdammt nochmal Angst davor.

Ein Bellen unterbrach meine Gedanken und mit einem Lächeln sah ich zu Zeus der nun neben mir saß und seine Pfoten auf den Stuhl legte.

„Hola, cachorrito”, hauchte ich und kraulte Zeus hinter den Ohren, was ihm gefiel. (Hallo, kleiner Welpe)

Da ich mit dem verspäteten Frühstück sowieso fertig wahr, stand ich auf und nahm den kleinen Zeus auf meine Arme und vergrub mein Gesicht in sein weiches Fell.

„Das erste mal, dass ich dich spanisch reden höre”, sprach eine tiefe Stimme hinter mir, was mich zusammenzucken ließ.

„Mierda”, fluchte ich und drehte mich zu der Stimme um, die zu Cecilio gehörte.

Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass jemand das Wohnzimmer betreten hatte und mein Herz ist mir dementsprechend auch beinahe in die Hose gerutscht.

„Erschreck mich doch nicht so, verdammt mein armes Herz”, sprach ich und ließ Zeus runter.

„Tut mir leid, wusste nicht, dass du so in Gedanken warst”, entschuldigte sich Cecilio und setzte sich auf die Couch.

×××

Es war zwar bereits dreizehn Uhr, doch wir saßen bereits wieder alle am Tisch und fingen mit dem Mittagessen an. Wobei ich nur in dem Essen herumstocherte, da ich erst vor einer Stunde gefrühstückt hatte, hatte ich dementsprechend keinen großen Hunger.

„Amara, schmeckt es dir nicht?”, fragt mich Emilia und ich hob mein Kopf, um sie anzusehen.

„Doch schon, aber ich hab erst vor einer Stunde gefrühstückt und hab gerade keinen Hunger”, entschuldigte ich mich bei ihr und sah wie sich lächelte.

Als alle fertig waren, standen wir auf, wobei Emilia die Haushälterin anwies, mein Essen in den Kühlschrank zu packen, falls ich später doch noch Hunger bekommen würde. Danach verließen wir das Esszimmer und ich lief in den Garten.

Dort spielte Cecilio gerade mit Zeus, wobei Zeus ihn spielerisch immer ins Bein zwickte, was mich kichern ließ. Ich ließ mich auf einen der Stühle nieder und sah den beiden dabei zu.

„Ahi, dannazione, fermati”, fluchte Cecilio auf italienisch und ich fing an zu lachen, was er hörte und seinen Kopf zu mir drehte.
(Aua verflucht hör auf)

Auch Zeus drehte seinen Kopf zu mir und als er mich sah, rannte er auf mich zu und sprang auf mein Schoß, wo ich ihn wieder kraulte.

„Ich fand das nicht lustig, dieses kleine Monster hat verdammt spitze Zähne”, murrte Cecilio und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber.

Ich grinste und als ich zu Zeus sah, hatte er seinen kleinen Körper eingerollt und schlief seelenruhig auf meinem Schoß, so als wäre nie was passiert.

„Er ist kein Monster. Zeus hat sich nur verteidigt als du ihm sein Spielzeug weggenommen hast”, verteidigte ich meinen kleinen Welpen und hörte wie er schnaubte.

×××

Den gesamten Nachmittag, saß ich draußen auf der Terrasse und ließ die Sonne auf mein Gesicht scheinen. Es tat so unglaublich gut, diese Ruhe und diese Entspannung.

Doch diese Ruhe blieb nicht lange, denn ich hörte geschreie und ich blickte mich um, aber konnte niemanden sehen. Bis mir einfiel, dass das geschreie von der Einfahrt kam. Also stand ich auf, setzte Zeus auf den Stuhl und lief zur Eingangstür.

Als ich diese öffnete, hätte ich sie am liebsten wieder geschlossen. Denn in der Einfahrt standen mehrere Männer, allen voran Mason sein Vater. Der übrigens heftig mit Mason stritt.

Die Männer hinter Mason seinem Vater, hatte ihre Waffen gehoben und auch die Wachmänner, die um das Haus verteilt waren, hoben ihre Waffen.

„Sei nicht so stur, Mason. Übergib mir Amara und niemand hier wird verletzt”, sprach er und ich hörte Mason sein Lachen.

„Nur über meine Leiche, werde ich dir Amara geben. Du dreckiger Hund wagst es, mir zu drohen? Wer bist du? Du nennst dich Vater, dabei hast du in allen Punkten versagt. Ein Vater, verheiratet seine Tochter nicht durch zwang. Verschwinde von hier oder es passiert ein Unglück”, schrie Mason und bei seiner Lautstärke zuckte ich heftig zusammen.

Meine Beine trugen mich zu Mason, stellte mich neben ihn hin und fixierte Mason sein Vater mit einem Emotionslosen Blick. Ich spürte den Blick von Mason, aber auch den Blick von seinem Vater.

Mutig sah ich ihm entgegen, setzte eine eiskalte miene auf und fing an zu reden.

„Ich werde nicht mit dir kommen. Heiraten werde ich auch nicht. Du hast mich zwar aufgenommen und mit großgezogen aber ich habe nie deine liebe gespürt. Die einzigen die mich wirklich geliebt haben, waren Mason uns seine Mutter. Am Anfang habe ich dich als mein Vater angesehen, aber mit jedem neuen Jahr, fing ich an dich zu hassen. Ich würde lieber sterben, als mich verheiraten zu lassen”, spuckte ich und verschränkte die Arme.

Plötzlich ging alles so schnell, die Männer fingen an zu schießen und ich wurde geschubst. Leise fluchte ich, da ich mir wehgetan hatte und dann hoben mich zwei Arme hoch und trugen mich weg.

Ich wehrte mich, da ich nicht wusste wer mich da soeben trug, aber als ich eine männliche tiefe Stimme hörte, die mir bekannt vorkam, beruhigte mich.

„Adriano”, hauchte ich und sah zu ihm auf.

Er lächelte mich beruhigend an, trug mich ins Haus und nach unten in den Keller. Vor einem Raum hielt er an, öffnete die Tür und trug mich rein.

„Todo irá bien pequeño”, hauchte er und küsste mein Kopf. (Es wird alles gut kleines)

Er stand auf und ohne mich noch einmal anzusehen, lief er aus dem Raum und schloss diesen zu.

„No, por favor. Quédate aqui”, wimmerte ich und dann wurde ich umarmt.

××××

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Lasst mir gerne eure Meinung da, würde mich wie immer sehr freuen 🩵



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