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Amara

Am nächsten Morgen wachte ich durch das gezwitscher der Vögel auf und ich streckte mich. Zumindest versuchte ich es, denn irgendwas war anders. Verschlafen sah ich zu meiner rechten, blinzelte etwas und erinnerte mich daran, dass gestern Abend Adriano hier angekommen ist. Auch an den Kuss erinnerte ich mich, weshalb ich leicht lächeln musste.

„Buenos días, Amara”, hörte ich seine Stimme, die unglaublich tief war.

Ich hätte nicht gedacht, dass eine Stimme am Morgen so tief sein kann. Verlegen sah ich Adriano in die Augen, erwiderte aber sein guten Morgen und stand dann auf. Ich musste heute wieder in die Schule und eigentlich würde ich viel lieber noch schlafen. Aber was tat man nicht alles, für seine Bildung.

Nachdem ich mich frisch gemacht und angezogen hatte, fing ich an ein kleines Frühstück zu machen. In der Zwischenzeit, ist auch Adriano aufgestanden, der sich nun an der Theke setzte und mir lächelnd zu sah.

„Ich muss zur Schule, wenn du magst kannst du hier bleiben und dich wie zu Hause fühlen”, sprach ich während ich an mein Kaffee nippte.

Als er mich direkt ansah, wusste ich, dass er was sagen wollte und ich sah ihn auffordernd an. Irgendwie wollte ich, dass er mir sagt, dass ich lieber hier bleiben sollte. Ich wusste nicht, ob mein Erzeuger seine Männer an der Schule positioniert hatte, um mich nach Hause zu bringen.

„Amara, dass ist keine gute Idee. Wir wissen nicht was dein Vater geplant hat. Wenn dir was passiert, dann wird Mason mir den Kopf abreißen. Ich wurde beauftragt, dich zu beschützen.”, sprach er und ich schluckte.

„Dann begleite mich zur Schule und nimm am Unterricht teil. So weißt du, dass es mir gut geht und kannst mich so beschützen.”, schlug ich vor worauf er nickte.

××

In der Schule angekommen, liefen wir gemeinsam in das Sekretariat, wo Adriano kurz den Direktor schilderte, dass er mein "Bodyguard" war und mich nicht aus den Augen lassen durfte, da ich in Gefahr war. So ganz gelogen war es nicht, denn mein Vater plante etwas und ich wollte nichts riskieren.

Als wir dann in meine Klasse rein liefen, lagen alle Blicke auf uns, eher gesagt auf Adriano. Ich muss zugeben, dass er echt heiß aussah, in seiner schwarzen Jeans, seinem schwarzen Hoodie und der schwarzen Cap. Ich sah wie sich ein Mädchen zu uns lief und meine Laune sank zu Boden.

„Hi, du bist neu wenn du willst kann ich dir nach dem Unterricht die Schule zeigen. Ich bin übrigens Diana und du bist?”, fragte sie mit einer piepsigen stimme, bei der ich Ohrenschmerzen bekam.

„Nicht interessiert”, sprach Adriano kalt, nahm meine Hand in seine und ich lief an mein Platz.

Neben mir setzte sich Adriano hin, grinste mich kurz an und als der Unterricht begann, konzentrierten wir uns darauf. Gott ich hasste diesen Unterricht so sehr, Mathe war einfach nicht meine Stärke, dafür liebte ich alle anderen Fächer.

„Mierda”, fluchte ich leise als ich sah, wie Diana immer wieder zu Adriano blickte. Was will sie damit erreichen? Denkt sie, Adriano schenkt ihr Aufmerksamkeit?

„Cariño, no te preocupes, sólo tengo ojos para ti.”, flüsterte er in mein Ohr und gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange.

Lächelnd sah ich ihn von der Seite an, dann grinste ich Diana provozierend an, woraufhin sie mich mich wütend ansah.

Tja, leg dich nicht mit einer Ramirez an, bitch!

××

Endlich war die Schule aus, weshalb wir schnell das Gebäude verließen und plötzlich blieb ich stehen, als ich ein mir bekanntes Auto sah. Es war ein schwarzer Audi R8 und an diesem lehnte mein großer Bruder. Mason blickte von seinem Handy auf, nahm seine Sonnenbrille ab und breitete seine Arme aus. Ich rannte auf ihn zu, schmiss mich in seine Arme und drückte mich an ihn.

„Te he echado de menos Princesa”, flüsterte er und küsste mein Haar. Verdammt ich war gerade so glücklich ihn wieder umarmen zu können.

„Ich dich auch Bruderherz. Aber was machst du hier? Ich dachte du sitzt in Spanien?”, fragte ich, nachdem ich mich gelöst hatte und ihn in die braunen Augen sah.

Adriano meinte gestern Abend noch, dass er noch in Spanien ist und das es noch länger dauern würde, bis er nach Hause kommt. Umso glücklicher war ich, dass er hier war.

„Ich musste zurück, um unseren Vater zur Rede zu stellen. Er hat mich gestern angerufen und wollte wissen, wie es in Spanien läuft. Glaub mir als ich fragte, wie es dir geht, hat er dich beleidigt und am liebsten hätte ich ihn geschlagen. Außerdem wollte ich dich mit meinem besten Freund nicht allzu lange alleine lassen.”, meinte er und grinste zu Adriano.

Dieser lachte auf, legte seinen Arm um mich und ich sah auf den Boden. Wenn Mason wüsste, dass sein bester Freund und ich uns gestern Abend geküsst hatten, dann wäre Adriano jetzt einen Kopf kürzer.

Ohne weiteres zu sagen, stiegen wir in unsere Autos und führen vom Schulhof. Ich fuhr vorne weg, Mason fuhr hinter mir und ich hab ein wenig mehr Gas. Ich liebte es, mit ihm ein kleines Wettrennen zu starten wobei er manchmal verlor.

Als wir an der Hütte ankamen, stieg ich aus meinem Auto aus, lehnte mich an dieses und wartete auf Mason. Kurz darauf stellte er sein Auto neben meinem und stieg ebenfalls aus. Nur hatter jetzt einen grimmigen Blick drauf und ich fragte mich ob ich der Grund war.

„Ich kann nicht lange bleiben, Amara. Vater will mich sofort sehen”, brummte er und ich zuckte zusammen.

Ich wollte nicht, dass er zu ihm geht, aber ich wusste, dass ihm nichts passieren würde. Verstehend nickte ich, lief an ihm vorbei und betrat die Hütte. Ehrlich gesagt, war ich ein wenig verletzt und das ließ ich mir sogar ansehen.

„Princesa, sei nicht traurig. Ich werde sobald ich alles geklärt habe, sofort hier her kommen. Adriano bleibt so lange hier und passt auf dich auf”, sprach er und sah mich liebevoll an.

„Mason, ich hab ein ungutes Gefühl wenn du zu ihm fährst. Er wird dich sicher verfolgen lassen und dann wird er wissen wo ich bin”, erklärte ich leise.

„Keine sorge kleines, ich werde dann schon Adriano bescheid geben und ihr werdet dann verschwinden”, meinte er und schenkte mir ein Lächeln.

Hoffentlich geht alles gut!

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