4

434 16 0
                                    

Mason

Nachdem meine kleine Schwester mich anrief und mir sagte, dass unser Vater sie an unseren Feind verkaufen wollte, wurde ich unfassbar wütend auf ihn. Wie konnte er Amara das nur antun? Sie war so unschuldig, immer respektvoll gegenüber unseren Eltern und trotzdem zog er sowas ab? Ich werde ihn töten, sobald ich wieder zu Hause ankomme.

„Hermano que pasa?”, wollte mein bester Freund Adriano wissen, da er meinen angespannten Körper sah.

Ich atmete zischend aus, um ihn nicht anzufahren und so erzählte ich ihm das, was mir Amara zuvor sagte. Auch Adriano wurde wütend und zusammen machten wir uns einen Plan aus. Niemals würde ich zu lassen, das Amara an unseren Feind verkauft werden würde. Meinem Vater verschwieg ich den Plan und tat so, als würde ich es nicht wissen.

Mir war klar, dass ich Amara versprochen hatte, sie nicht aufzusuchen, aber ich wollte sie unbedingt sehen. Ich musste mich vergewissern, dass es ihr gut ging und ob sie Verletzungen hatte. Jedes mal wenn unser Vater ihr gegenüber handgreiflich wurde, beschützte ich meine kleine Schwester. Ich wich ihr nie von der Seite, bis vor ein paar Tagen. Mein Vater kam auf die glorreiche Idee mich auf eine beschissene Mission zu schicken.

Ich sollte unseren Feind in Spanien ausspionieren, um eventuelle Gefahren, die von denen ausgehen konnten zu dokumentieren. Ich hasste es, da ich dadurch nicht bei Amara sein konnte. Wenn sie verletzt wurde, dann werde ich jeden töten, der sie angefasst hatte. Anders als meine Eltern, liebte ich Amara sehr. Ich hab ihr die Liebe, die sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr von unseren Eltern nicht mehr bekam. Warum sie sie nicht mehr liebten, war mir ein Rätsel und ich schwor mir, dass ich es herausfinden werde.

„Adriano, ich möchte, dass du meine Schwester beschattest. Flieg zurück nach New York, Pass auf sie auf und gebe mir bescheid, wenn irgendwas passiert. Ich will sie nicht verlieren. Du kennst mich, meine Schwester ist alles für mich. Also tu mir bitte den Gefallen und beschütze sie, während ich hier bleibe und diese Hunde hier weiterhin im Auge behalte”, sprach ich zu meinem besten Freund, der mich geschockt ansah.

Ich wusste bereits das er was für sie empfand, was nicht freundschaftlich war und ich vertraute ihm. Wenn er sie liebte, dann hatte ich damit kein Problem, denn er war besser als jeder andere Mann an ihrer Seite.

„Aber Mason, was wenn dein Vater sie findet? Alleine habe ich gegen ihn keine Chance. Du weißt, wenn sich jemand gegen ihn stellt, dass die Person dann auf seiner Liste landet.”, meinte er und ich seufzte.

Ja das wusste ich nur zu gut. Damals waren wir noch zu dritt und ich hatte damals keine Ahnung von dieser Liste. Mein zweiter bester Freund, Emilio hatte sich gegen meinen Vater gestellt und er wurde getötet. An diesem Tag, wurde ich gefühlskalt, emotionslos und ließ niemanden an mich heran. Bis auf Amara und Adriano. Beide hatten mich aus meiner Dunkelheit geholt und ich war beiden dankbar dafür.

„Ich weiß, was du für meine kleine Schwester empfindest. Deine Blicke, wenn sie bei uns war, konnte ich immer sehen. Erzähl mir nicht, dass du sie nicht magst. Bevor mein Vater dich tötet, werde ich ihn töten. Ich habe lange genug mit angesehen, wie er mit Amara umgeht. Sie ist mein ein und alles. Geh zu ihr und tu was ich dir sage!”, zischte ich wütend und sah ihn an.

Er nickte, stand auf und packte seine Sachen. Ich war froh, ihn meinen besten Freund nennen zu können. Er war für mich da, wir teilten alles miteinander außer Frauen.

Bevor er das Hotel verließ, gab ich ihm die Adresse, wo die Hütte stand und sagte ihm, er solle mich sofort anrufen, wenn etwas passieren sollte. Wieder erhielt ich ein nicken und dann verließ er das Zimmer.

In der Zwischenzeit, schaute ich wieder die Überwachungskameras an, über dich hier in Spanien verfügte. Niemand wusste, dass ich hier war und sie beobachtete. Wahrscheinlich wussten es unsere Feinde, aber ließen es sich nicht anmerken. Zu meinem Glück, denn ich hatte echt kein Bock, meine Waffe zu benutzen.

Die Familie Diaz war schon immer ein Dorn im Auge meines Vaters, er hasste sie dafür, was sie damals getan haben. Wir waren einst mal ein Team, hatten zusammen gearbeitet bis zu dem Tag, an dem man meinem Vater etwas nahm, was er mehr liebte als sein Leben.

Bei einem Meeting, rastete Mr. Diaz aus und tötete meine Mutter. Amara war damals noch ein Baby bis mein Vater erneut heiratete. Sie wuchs bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr liebevoll auf, aber irgendwas hatte sich geändert. Aber dazu erzähle ich später mehr.

Mein Handy fing an zu klingeln und als ich sah wer anrief wurde ich wütend. Mein Vater reif gerade an, weshalb ich meine Wut runterschluckte und neutral den Anruf entgegen nahm.

„Vater, was gibt es”, sprach ich ohne ihn überhaupt zu begrüßen. Er rief mich nur selten an, weshalb es mich jetzt überraschte.

Er wollte wissen, wie es lief und ich erzählte ihm, dass es bisher keine Vorkommnisse gab wo ich hätte einschreiten müssen. An sich verhielten sie sich sehr ruhig und eigentlich müsste ich beunruhigt sein, aber ich vertraute meinem Gefühl.

Bevor er auflegte grinste ich und fragte ihn wie es Amara geht. Noch behielt ich es für mich, dass sie von zu Hause weg gelaufen ist und wollte es von ihm hören.

„Dieses Miststück ist abgehauen. Aber ich werde sie finden und dann werde ich ihr Manieren bei bringen. So respektlos lasse ich mich von ihr nicht behandeln. Ich bin immer noch ihr Vater”, zischte er, was mich wütend werden ließ.

„Ein Vater der seine einzige Tochter liebt, würde sie nie an einem unsere Feinde verkaufen. Denkst du im Ernst, dass ich nicht mitbekommen habe, wie du sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr behandelst? Das sie abgehauen ist, kann ich bei Amara verstehen. Du hast aufgehört ihr deine Liebe zu schenken. Du bist so ehrenlos geworden Vater. Wenn ich nicht hier in Spanien sitzen und deine Arbeit machen würde, hätte ich mir Amara genommen und wäre mit ihr aus New York geflohen. Seit dem Tod von Mamá und seit der Hochzeit mit dieser Hure, hast du dich verändert. Wo ist mein Vater hin, von dem ich alles gelernt habe? Wo ist er, der uns Kinder ein Lächeln gegeben hat? Der uns Geschichten aus seiner Jugend erzählt hat? Wo ist er? Ich kann Amara sehr gut verstehen und ich hoffe ihr geht es gut, wo auch immer sie hingegangen ist. Solltest du sie finden und ihr weh tun, dann sei dir sicher, dass ich dich töten werde”, sprach ich und legte auf.

Ich werde definitiv morgen zurück nach New York fliegen, Amara holen und mit ihr hier in Spanien, unserer Heimat wohnen.

Mafia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt