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Amara

Geschockt von dem was ich soeben gehört habe, saß ich auf der Rückbank und ließ die Tränen freien Lauf. Ich wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte, außer eben nichts. Das schlimme daran ist nicht, dass ich adoptiert wurde, sondern das mir niemand was sagte. All die Jahre dachte ich, diese Familie wäre meine. Aber es war alles gelogen. Ich fühlte mich gerade mehr als verletzt, und verraten hatte mich dieser Mann auch.

„Amara, auch wenn du adoptiert bist. Du wirst immer meine kleine Schwester bleiben. Wir sind nicht vom selben Blut, das heißt aber nicht, dass ich dich nicht weiterhin vor ihm beschütze”, sprach Mason doch ich nahm das alles nicht wahr.

Meine Gedanken waren ganz weit weg und ich fühlte mich verdammt schlecht. Ich bekam nicht mal mit, wie Mason vor einer riesigen Villa stehen blieb. Erst als er meine Tür öffnete, kam ich wieder zurück und sah ihm in die Augen. Sie sahen mich so liebevoll an aber ich konnte auch diesen Funken Mitleid sehen.

Meine Tränen wurden von ihm weg gewischt, dann nahm er mich in den Arm und flüsterte mir liebevolle Sachen ins Ohr, was mich mehr und mehr beruhigte. Dankbar lächelte ich ihn an, wischte mir die restlichen Tränen von meinen Wangen und sah mir dann die Villa mit großen Augen an.

„Wo hast du die denn her?”, wollte ich geschockt wissen, was Mason zum Lachen brachte.

Verwirrt und dennoch unglaublich überwältigt, sah ich von der Villa zu Mason und trat vom Auto weg. Dieser Anblick der Villa, hatte mir wortwörtlich die Sprache verschlagen.

„Ich wusste, die Villa würde dir gefallen. Bei meinem Aufenthalt hier, hab ich sie gesehen und da ich mir dachte, dass sie dir gefallen würde, habe ich sie gekauft. Niemand außer wir drei weiß von dieser Ville. Hier bist du in Sicherheit und du hast sogar deine eigene Etage”, sprach er und ich quietschte vor Freude auf.

Ich fiel ihm um den Hals, gab ganz viele Küsse auf seine Wange und war noch nie so glücklich wie heute. Das ich hier sicher war, daran hatte ich keine Zweifel. Ich wusste, das Mason mich vor allem und jeden beschützen würde.

×××

Nachdem wir ins Innere der Villa gingen, hatte ich staunend alles angesehen und war nun in meiner Etage. Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit, dass diese Etage mehrere Zimmer hatte und zu meiner Überraschung auch ein eigenes Ankleidezimmer. Ich nahm direkt meine Tasche, verstaute all meine Sachen, die ich mitgenommen hatte und verließ dieses Zimmer wieder. Als nächstes ging ich in mein Schlafzimmer, welches aus einer puren Glaswand bestand und ich einen direkten Blick auf den Pool und auf das unendlich weite Meer hatte. Ich war unglaublich glücklich.

Da es hier so warm war, zog ich mir schnell ein Sommerkleid an, verließ mein Zimmer und lief nach unten in das Wohnzimmer. Dort saßen Mason und Adriano auf der Couch und unterhielten sich angeregt. Ich räusperte mich und hatte die volle Aufmerksamkeit von beiden. Mit einem riesigen Lächeln ging ich auf mein Bruder zu, der mich fragend ansah und ich ließ mich einfach neben ihn fallen.

„Gefällt dir deine Etage?”, wollte er wissen und ich nickte immer noch lächeln.

„Und wie es mir gefällt. Danke wirklich, Mason. Ohne dich würde ich wahrscheinlich bei diesem Mann sein und eingesperrt sein. Ich weiß gar nicht, wie ich dir das alles zurückgeben kann”, sprach ich und sah wie er den Kopf schüttelte und mich liebevoll in den Arm nahm.

Wenn ich könnte, würde ich ihm all das was er für mich getan hatte, zurück geben. Aber ich hatte absolut nichts. Wahrscheinlich hatte der Mann der angeblich mein Vater ist, mein Konto dicht gemacht. Mir war es jedoch egal, lieber würde ich in Armut leben, als sein Geld zu bekommen.

„Amara, alles was ich dir gebe, tue ich von mir aus. Du musst mir nichts zurückgeben. Ich will dich glücklich sehen nur das allein ist mir wichtig und wenn es dir hier gefällt, dann bin ich auch glücklich”, meinte er und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, als Zeichen dafür, dass ich ihm unglaublich dankbar war.

Die restliche Zeit verbrachten wir damit, über alles zu reden auch darüber das Mason seinen Vater vom Thron stürzen will. Ich nahm es ihm nicht übel, denn ich konnte aus Erfahrung sprechen, dass er kein guter Mann war. Aber Mason würde ein toller Boss sein. Er war nicht nur liebevoll sondern auch sehr streng und des öfteren auch kalt. So wie es ein Mafiosi sein sollte.

Kurz darauf stand ich auf, lief zur Terrassentür, öffnete sie und ging in den Garten. Mein Weg führte mich zum Pool, an den ich mich setzte und meine Füße in das kühle Wasser tauchte. Jetzt wo ich hier saß, gingen meine Gedanken wieder zurück. Noch immer hatte ich das nicht verarbeitet, dass ich adoptiert wurde. Irgendwie verletzte es mich, aber auf der anderen Seite, war ich unglaublich froh, einen so tollen Bruder zu haben.

Wenn ich nicht in diese Familie gekommen wäre, würde ich wahrscheinlich für immer da sein, wo ich eigentlich herkomme. Die Frage ist nur, wer sind meine richtigen Eltern? Ich würde sie wirklich gerne kennenlernen und auch wissen wollen, warum sie mich nicht behalten haben. Schon irgendwie traurig zu wissen, dass die Eltern einen nicht wollen. Vielleicht war ich ein Unfall oder aber meine Eltern waren noch sehr jung.

Weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn plötzlich spürte ich einen Stoß und ich fiel in das kühle Nass. Erschrocken öffnete ich meinen Mund, weshalb Wasser rein lief und ich panisch anfing zu zappeln. Ich konnte nicht schwimmen, weil es mir nie beigebracht wurde.

„Mierda! Adriano was verdammt sollte das?”, schrie Mason.

Ich spürte wie mir die Luft ausging, mir schwindlig wurde und bevor ich schwarz sah, wurde ich aus dem Wasser gezogen. Hustend lag ich auf dem Gras, hielt mir meine Brust und dann sah ich Adriano wütend an.

„Woher sollte ich wissen, dass sie nicht schwimmen kann? Jeder kann schwimmen!”, sprach er und ich stand ruckartig auf.

Auch wenn mir unglaublich schwindlig wurde, lief ich auf ihn zu und gab ihm eine Ohrfeige. Wütend sah ich ihn dabei an und sah wie er sich die Wange hielt.

„Vielleicht solltest du vorher nachdenken, bevor du jemanden ins Wasser schubst”, zischte ich und lief nach drinnen.

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