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Amara

„Was ist denn mit Adriano los?”, wollte ich leise von meinem Bruder wissen, der nachdenklich zur Tür sah. Dann sah er mich an und zuckte die Schultern, Ehe er sich auf die Kante setzte und meine Hand strich.

Ich hätte zu gerne gewollt, dass Adriano noch bleiben würde, aber ich glaube er ist sehr beschäftigt. Als ich vorhin das erste mal meine Augen öffnete war ich sehr verwirrt, wo ich denn nun bin. Doch der hier arbeitende Arzt hat es mir dann erklärt und mir Medikamente gegeben. Danke denen, fühle ich mich bereits besser, als noch im Flugzeug.

„Ich muss mit dir reden, Amara. Es geht um Adriano. Ich finde es nicht in Ordnung, wie er dich anschaut und ich möchte, dass er sich von dir fern hält. Nimm es mir nicht böse aber ich will nicht, dass ihr euch näher kommt”, meint er und ich reiße entsetzt meine Augen auf.

Deshalb war Adriano gerade so komisch und ist ohne eine Wort gegangen. Auch wenn Mason mein Bruder ist, kann er absolut nicht darüber bestimmen, wem ich näher komme und wem nicht.

„Sag mal, was denkst du denn? Du kannst nicht darüber bestimmen. Ich kann selber entscheiden, wem ich näher komme und ich lasse mir von dir nichts verbieten auch wenn du mein Bruder bist”, zischte ich sauer und sah ihn böse an.

Natürlich nahm ich es ihm böse, denn ich war zwar siebzehn, aber wenn ich jemanden mag, muss ich ihn dann auch noch um Erlaubnis fragen?

Aufgebracht steht er auf, läuft hin und her, bevor er stehen bleibt und mich wütend aussieht.

„Verdammt, Amara, verstehst du denn rein gar nichts? Ich Versuche dich doch nur zu schützen und du weißt das Adriano kein unschuldiger ist. Er hatte schon viele Frauen, die er nur einmal vögelt und dann links liegen lässt. Denkst du es wäre bei dir dann anders?”, fragt er und ich sehe weg.

Es tat weh solche Worte zu hören und ich weiß selber das Adriano des öfteren Frauen nur für eine Nacht hatte. Auch weiß ich, dass er schon oft Menschen getötet hat. Aber genau das ist es, was mich so an ihm fasziniert.

„Geh bitte, ich will alleine sein”, flüstere ich und merke wie eine einzelne Träne meine Wange entlang läuft.

„Amara bitte, ich will dich nur schützen warum verstehst du das nicht?”, fragt er und ich drehe mich von ihm weg.

×××

Nachdem Mason weg war, kam der Arzt noch mal nach mir schauen und wirkte zufrieden. Es scheint, als würden die Medikamente anschlagen. Ich hatte kein Fieber mehr und auch keine Schmerzen.

„Sie können das Bett zwar verlassen, aber bitte seien Sie vorsichtig und wenn Sie schmerzen haben, nehmen Sie diese Schmerztabletten aller 8 Stunden oder bei Bedarf”, erklärte mir der Arzt, was ich dankend annahm.

Endlich durfte ich das Bett wieder verlassen. Ich hasse es, nur herum zu liegen und freute mich ehrlich, auf das was noch kommt. Beziehungsweise will ich wissen, wo genau wir sind. Auch wenn ich wusste, dass wir in Italien waren. Ich wollte mir alles ansehen.

Kurz nachdem der Arzt das Zimmer verlassen hatte, kam ein Mädchen zu mir und brachte mir ein paar Sachen, die ich mit ihrer Hilfe anzog.

„Kannst du mir sagen, wo ich die Küche finde? Ich hab unglaublichen Hunger”, fragte ich sie und sie nickte mit einem Lächeln.

„Ich bin übrigens Lilian, aber du kannst mich Lili nennen”, antwortete sie mir und ich nannte ihr auch meinen Namen.

Vorsichtig lief ich die Treppen runter, wobei ich immer wieder kurz Luft holen musste und kurz dachte ich, meine Wunde würde aufgehen. Doch das tat sie nicht und ich kam ohne Schmerzen unten an.

Lili zeigte mir den Weg zur Küche, ehe sie dann ihrer Arbeit nachging. Vorsichtig lief ich in die Küche, wo ich abrupt stehen blieb und die vielen Leute am Tischen sitzen sah.

„Du musst Amara sein. Wie ich sehe, geht es dir bereits besser”, sprach ein etwas älterer Mann mich an und lächelte freundlich.

Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, nickte ich nur und lächelte zaghaft. Diese Leute machten mir irgendwie Angst und ich wusste nicht, wer sie sind. Mason hat mir nichts erzählt.

„Ich bin Riccardo, das sind meine Söhne: Cecilio, Luciano, Mario und Gabriel. Und meine wunderschöne Frau Emilia. Möchtest du etwas essen?”, stellte er sich und seine Familie vor und ich nickte unbeholfen.

Ich war mit dem ganzen hier überfordert, was Emilia augenblicklich bemerkte und ihren Mann zurechtwies. Dankbar lächelte ich sie an, ehe ich mich dann vorsichtig auf einen freien Platz setzte.

Neben mir saß ein junger Mann, aber ich kannte seinen Namen nicht. Wie auch wenn Vier junge Männer am Tisch sitzen, wobei zwei gleich aussahen. Eindeutig sind das Zwillinge.

„Ich bin Cecilio der älteste”, stellte er sich vor und lächelte mich an.

„Amara”, meinte ich nur und sah mich um.

Kein Adriano und auch kein Mason. Wo zur Hölle sind die beiden? Haben die mich ernsthaft hier alleine gelassen? Na die sollen mir mal über den Weg laufen.

×××

Mehrere Bedienstete kamen in das Esszimmer, welches an die große Küche angrenzte und servierten das Essen. Ich erkannte auch Lili, die mich an grinste und mich fragte, ob ich einen Tee wollen würde.

„Nein danke, ich hatte in den letzten Stunden genug zu trinken”, antwortete ich freundlich, was die anderen zum Lachen brachte.

Was daran lustig war, wusste ich nicht und dennoch nahm ich es mit Humor.

„Also, Amara, wie ist es in Spanien zu leben?”, fragte einer der Zwillinge und sah mich aufmerksam an.

Ich schluckte das bisschen Essen runter, ehe ich ihm antwortete. Auch wenn ich es bis vor kurzem noch unglaublich toll in Spanien fand. Aber seit der Flucht, würde ich nie wieder einen Fuß in dieses Land setzen.

„Es ist wunderschön dort, immer schönes Wetter und ich hatte dort alles was ein Mädchen braucht”, sprach ich, wobei das letzte gelogen war.

„Erzähl uns mehr von deiner Heimat. Wir waren noch nie in Spanien”, erklärte er und ich sah ihn verwirrt an.

„Oh, du weißt gar nicht, mit wem du gerade sprichst. Ich bin Gabriel und das neben mir, ist mein Zwillingsbruder Luciano”, stellte er sich vor und ich nickte.

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Tada ein neues Kapitel und wir werden immer wieder neue Charaktere kennenzulernen.

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Bis zum nächsten mal ihr süßen Kekse 🩵

Mafia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt