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Der Koffer ist gepackt und ich lade meinen gerade ein, als James mit seinem hinterher kommt. "Scheiße, ist das Teil schwer!", meint er nur zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Er ist die letzten Tage wirklich sehr gereizt. Tja. Wenn ein Casanova keinen Sex hat ist er halt wütend. Ich werde ihn in Deutschland in unserem Hotelzimmer zur Rede stellen.

Ich kann es einfach immer noch nicht fassen, dass er mich betrogen hat. Ich meine.. es lief die ganze Zeit perfekt und dann ? Es ist so schwer, es geheim zu halten. Charlet habe ich es allerdings gesagt. Sie ist total ausgetickt und wollte James verprügeln doch ich habe ihr gesagt was ich vor habe. Sie hat nicht sonderlich viel Verständnis, für das was ich tue. Ich so langsam.... auch nicht mehr. Ich liebe James. Mit jeder Faser meines Herzens. Um so mehr verletzt es mich, dass ich nicht genug bin. Er will mehr als nur mich. Ich hätte es mir denken können. Ich bin nur ich. Ich liebe ihn. Und er tut mir so etwas an. Er tut mir so verdammt weh. Mein Herz zerbricht während ich daran denke, wie er auf unser Bett mit Tatjana geschlafen hat. Das schlimmste an der ganzen Sache ist. Das ich ihn brauche. Ich brauche ihn so sehr. Doch er verletzt mich. Mum hat auch immer gesagt, dass ich mein Herz nur dem schenken soll, der es wirklich verdient hat. In erster Linie hatte sie wohl eher daran gedacht, dass ich mit Will zusammen käme, doch... Nein.
James fährt los und ich bitte ihn vor unserem Flug, noch bei dem Starbucks zu halten, wo ich morgens immer meinen Earl Grey hole. "Wieso denn ?! Das ist sau teuer, können wir uns nicht leisten!", meint James, doch dann hält er vor dem Starbucks.

Ich lächle und küsse ihn schnell auf die Wange, als Dankeschön. Auf dem Weg zum Eingang kommt mir Christian ins Gedächtnis. Ich hätte ihn anrufen sollen! Den Becher hab ich weggeworfen! Scheiße. Ich trete ein und sehe das Christian nicht da ist. Gut. Ich bestelle einen Earl Grey und einen Kaffee. Während ich auf die Getränke warte, wird ein Schichtwechsel vorgenommen. Eine total müde aussehende Frau zieht sich die Schürze aus und geht nach hinten. Kurze Zeit später kommt Christian hinter die Theke und sieht mich nicht. Gott sei dank. Ich nehme gerade die Getränke in die Hand und will gehen als James ins Starbucks kommt. "Was brauchst du denn so lange?! Wir haben nicht ewig Zeit !", blafft er mich an und ich schaue nur verwundert auf ihn. Wie redet er mir mir ?! "James, bleib bitte ruhig, ich komme doch jetzt.", meine ich mit schwacher Stimme. Mir geht es echt nicht gut. Dieses ganze verheimlichen.. "Entschuldigen sie, aber könnten Sie bitte Ihren Disput außerhalb des Kaffee's führen ?!", schaltet sich dann Christian ein. Ich drehe mich zu ihm um und blicke ihm direkt in die Augen. Er hält in seinem Tuen inne und schaut mich verwirrt an. Dann scheint er mich zu erkennen. Ich habe das Gefühl, dass er in mich hinein sieht. In meine Gedanken. Doch das will ich nicht, weswegen ich wegblicke und aus dem Kaffee spaziere. James folgt mir. "Wie kannst du mich so bloß stellen, vor all den Leuten ?!", fragt er mich und ich will ihm sofort weh tun. Denn er hat mir weh getan!
"Ich habe dich nicht bloß gestellt. James bitte.. lass uns einfach..", doch weiter konnte ich nicht reden, da James mich in eine tiefe Umarmung zog. "Ich hab deine Nähe so vermisst.", meint er nur und kuschelt sein Gesicht in meine Haare. Ich habe ihn auch vermisst. Doch kann ich jetzt so sein und ihn von mir weg stoßen ? Nein. Ich bin besser. Und verdammt nochmal, ich liebe ihn. Ich liebe James Fry. Den blonden, großen, bildhübschen Mann, der mich betrogen hat. Und während ich so nach denke, was ich jetzt tun soll, nimmt James mein Gesicht in die Hand und küsst mich. Er küsst mich als wenn es kein Morgen gäbe. Er hat immer so Stimmungsschwankungen. Er ist voll von seinen Facetten. "Schatz, wir müssen jetzt leider wirklich los, sonst verpassen wir den Flieger.", meint er uns löst sich von mir, mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht. Ich kann nicht anders als auch zu lächeln. Er hat Grübchen. Da ist es schwer ihm böse zu sein. Außerdem... Ich könnte doch auch einen Seitensprung machen, er hatte ja schon viele, da ist einer bei mir nicht ganz so schlimm.

To the Moon and back (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt