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Ich bin seit 3 Tagen und keine Ahnung wie vielen Stunden und Sekunden hier. Ich bekomme kaum was zu essen. Jeden Tag einen Apfel und eine Flasche Wasser. Meine Hände sind mit Kabelbinder an eine Heizstange gefesselt. Der Kabelbinder hat meine Handgelenke aufgeschürft und sie bluten. Allerdings nicht viel. Ich habe fast 2 Tage lang nach Hilfe geschrieen, doch niemand hat geantwortet. Deswegen bin ich still. Niemand wird mich finden und befreien. Ich bin gefangen bei meinem eigenen Vater. Ich habe Angst und ich will, dass meine Mom bei mir ist. Sie hat mich früher als ich traurig war, immer in den Arm genommen und meinte dann: "Alles wird wieder gut. Ich verspreche dir.. das ich immer bei dir sein werde.", danach ging es mir deutlich besser.. doch jetzt?! Jetzt ist sie tot. Und ich bin auf mich allein gestellt. Ich hätte gerne Mr. Rudd bei mir. Er ist immer so nett zu mir und ich brauche jetzt jede Hilfe die ich kriegen kann. Ich will meine Arme strecken, doch der Kabelbinder reißt meine Haut weiter ein. Ich stöhne vor Schmerz und versuche mit den Zähnen, den Kabelbinder los zumachen. Ich knabbere an dem schwarzen Plastik und in meinem Mund macht sich ein ekelhafter Geschmack breit. Ich Rümpfe die Nase und knabbere weiter. Ich schaue auf mein Werk und sehe, dass ich es fast geschafft habe. Der Kabelbinder ist fast durch. Voller Elan mache ich weiter und kurze Zeit später habe ich den Kabelbinder durch geknabbert. Triumph kommt in mir auf und ich stehe auf. Alles schmerzt, aber das ist jetzt egal! Ich muss hier sofort raus und zu Charlet und James!! Ich gehe zur Tür.. sie ist verschlossen. Egal. Ich nehme mir eine Spange aus dem Haar und biege sie so, dass sie perfekt ins Schlüsselloch passt. Ich drehe die Spange ein paar Mal und höre ein Klicken. Sie ist auf. Vor Freude hüpfe ich kurz hoch und öffne die Tür. Vor mir ist ein kurzer Flur und eine Treppe die nach oben führt. Leise schleiche ich Treppe hoch. Am Ende der Treppe ist eine Tür, es ist eine Haustür. Ich sehe mich um. Alles ist dunkel und die Wände sind gesprenkelt. Ich schaue aus einem Fenster. Es ist Nacht. Gut, dann schläft Michael bestimmt. Ich schleiche weiter zur Tür. Sie ist verriegelt aber im Schloss hängt der Schlüssel. Ich drehe daran und die Tür geht auf. Gleich bin ich frei !! Ich öffne sie langsam, gehe raus und schließe die Tür so, dass man nicht hören kann das jemand aus dem Haus geht. Ich gehe ein paar Schritte und bin froh, das ich meine Jacke noch hab. Es ist kalt. Ich schaue auf das Haus aus dem ich gerade gekommen bin. OMG. Das ist das Haus in dem ich vor dem Tod meiner Eltern gewohnt habe. Das ist mein altes Haus!! So ein krankes Schwein habe ich zum Vater. Ich durchforste meine Jackentaschen. Mein Handy (46% Akku, weil ich es nicht benutzt habe, YES), meine Busfahrkarte und Geld!!! Ich bin gerettet!! Ich renne vom Grundstück zu der nächst gelegenen Bushaltestelle und schon kommt ein Bus!! Heute hab ich echt Glück !! Ich zeige meine Fahrkarte und setze mich rein. Nach einer halben Stunde steige ich um. Danach fahre ich noch 12 Minuten und gehe dann den letzten Weg zu Fuß zum Haus in dem ich nun lebe. Alles kommt mir so unwirklich vor. Aber ich freue mich. Ich freue mich so sehr wieder meinen Freund zu sehen und Charlet und Mrs. Fry.. Scheiße!! Ich brauche noch ein Geschenk für James und Charlet !!! Ich muss umkehren!! Ich will gerade wieder gehen, als ich höre dass die Tür geöffnet wird. Dann höre ich ein schluchzen: "Wir müssen sie endlich finden!! Sie wird dich hassen!! Wie konntest du nur mit Barbie-Girl wieder schlafen!! Sie ist einen Tag weg und du schläfst mit einer anderen!!", schreit Charlet jetzt jemanden an. "Es sind 3 Tage Charlie. Sie ist seit 3 Tagen verschwunden und ich mache mir doch auch Sorgen um sie. Charlet!! Sie muss das mit mir und Tatjana nicht erfahren wenn.."-"Ach sie heißt Tatjana!!", schreit Charlet dazwischen, "Ich werde meiner Freundin nicht in den Rücken fallen. Ich werde es ihr erzählen, dass du Schwein sie betrogen hast!!!". Ich atme scharf ein. James hat mich betrogen?! Mit Tatjana?! Ich glaube ich sterbe. Ich will wegrennen, doch ich trete auf einen Ast. "IST DA WER?!", schreit jetzt James und ich halte vor Angst inne. Das wird mir zu viel. Ich ... ich...

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Piep. Piep. Piep.
Von diesem SCHEIß Geräusch werde ich wach. Ich öffne die Augen. Doch ich bin nicht, wie erwartet, in einem Krankenhaus. Sondern in meinem Zimmer. Ich setze mich auf und reiße die Kabel von mir ab. Sofort stehe ich auf. Ich koche vor Wut. James hat mich betrogen?! Und jetzt bin ich endlich seit 3 Tagen wieder da und keiner ist hier?! Was soll die Scheiße?! Doch ich hab immer noch meine alten Sachen an. Ich gehe zum Schrank und ziehe ein weißes Kleid an. Mir ist danach. Keine Ahnung warum. Barfuß und mit glatten Haaren gehe ich aus meinem Zimmer und gehe die Treppe hoch in den 2. Stock. Zu James. Ich bin sauer!! Ich will ihm weh tun, so wie er mir weh getan hat. Doch ich will gerade die Klinke von seinem Zimmer runter drücken, als ich Stimmen höre.. Quatsch, es sind keine Stimmen, es sind Geräusche! Ein Stöhnen, was eindeutig von James kommt und ein Schrei der nach ihm ruft. Danach ist nur noch das Quietschen von seiner Matratze zu hören. Er ist tot. Er ist mehr als tot.
Sofort stürme ich in den Raum. Das Licht ist aus. Was ist ?! Haben die Angst sich beim Sex oder beim 'Mich betrügen' zu sehen?! Offenbar wurde ich gehört, denn die Matratze wird weggeschlagen und Barbie-Girl schaut ins Dunkel. "Ahhh.... James da ist ein Geist mit lila Haaren!!! Der Geist ist pervers !!!", schreit sie und James kommt von ihrem Unterleib hoch. Er schaut ins Dunkel und dann mir in die Augen. Ich versuche in diesen Blick alle meine Gefühle zu legen. Alles was ich gerade fühle und je für ihn gefühlt habe. Er schaut traurig und bestürzt. Und damit ist es besiegelt.
Dies ist mein Blick. Er bedeutet: Abschied.

To the Moon and back (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt