16.Kapitel

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*Leyla's Sicht*
~ zwei Wochen später

Mittlerweile ist Roman wieder gefühlslos und kalt.
Mir gegenüber ist er sogar noch schlimmer geworden.
Er meidet jeden Kontakt mit mir und wenn, spricht/macht er nur das Nötigste mit mir.
Fienchen geht es mittlerweile wieder schlechter und sie braucht eine teuere Therapie, die kann ich mir nur leisten, indem ich noch zwei Nebenjobs mache.
Der ganze Stress und Schmerz nimmt mir meine letzten Kräfte.
Ich kann und will nicht mehr stark sein, aber muss es .

Heute ist Freitag und die Zwillinge sind noch im Kindergarten.
Der Herbst gewinnt langsam mehr und mehr die Oberhand.
Die warmen Sonnenstrahlen werden meist von eisig wehenden Winden begleitet.
Immer häufiger breiten sich dunkle Wolken über uns aus und lassen dicke Regentropfen herab fallen.
Allgemein gesagt: Genau mein Wetter!

Mit einer Decke um den Schultern sitze ich auf dem gemütlich Sofa im Wohnzimmer und ziehe mir 'Hänsel und Gretel, die Hexenjäger' rein.
Das klingelnde Telefon unterbricht den Film.
Roman ist irgendwo in der Küche und kocht Mittagessen, deshalb bin ich gezwungen, auf Pause zu drücken und den Anruf entgegen zu nehmen.
Le: Janke am Apparat Lochmann.
Unbekannt: Hier spricht Professor Tischler. Ich bin der behandelnde Arzt ihrer kleinen Schwester.
Le: Ist ihr was passiert?
Arzt: Die letzte Rate ist nicht gekommen, wir konnten die Therapie also noch nicht fortsetzten. Ihr Zustand ist kritisch...sehr kritisch. Meine Kollegen und ich, waren gezwungen, sie in ein künstliches Koma zu versetzten. Wir wissen nicht, ob sie ohne eine weiter Therapiephase die nächste Woche überlebt.
Le: Ich..ich.
Arzt: Es tut mir leid Frau Janke. Bitte versuchen sie das Geld aufzutreiben, so schnell wie möglich. Ich melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt. Auf Wiedersehen.
Le: Bye...
*tut*tut*
Langsam lasse ich die Hand mit dem Telefon nach unten sinken.
In Zeitlupe rutscht es mir aus den Fingern und fällt mit einem gedämpften Knall auf den Teppichboden.
Tränen sammeln sich in meinen Augen und bahnen sich ihren Weg nach außen.
Lautlos weinend, lasse ich mich auf den Boden sinken und vergrabe meinen Kopf, in meinen angewinkelten Beinen.
Wie soll ich das Geld auftreiben? Noch einen Job schaffe ich nicht, aber ich will Fienchen nicht verlieren.
Mein lebensfroher, kleiner Engel.
Sie war immer eine Stütze für mich, hat mir immer in schwierigen Situationen geholfen, war stark, wenn ich es nicht war und jetzt...jetzt soll sie sterben?
Immer mehr Tränen verlassen meine Augen und durchnässen meine schwarze Leggins.
Ro: SAG MAL GEHT'S NOCH? DU KANNST DAS TELEFON DOCH NICHT AUF DEN FUßBODEN SCHMEIßEN!
Vorsichtig hebe ich meinen Kopf an und erkenne, unter verschwommender Sicht, die Umrisse Roman's vor mir.
Bevor er was machen kann, murmle ich ein zittriges 'sorry' und gehe hoch in mein Zimmer.
Verweint lasse ich mich auf mein Bett fallen und schreie alles aus mir raus.
Alles, was ich bisher still mit mir rumgetragen habe und versteckt habe.
Mit Fienchen würde mein letzter Lebenswille gehen.
Warum trifft es immer die besonderen Menschen? Die lebensfrohen, immer freundlichen und von allen sofort geliebten.
Warum ist das Leben so ungerecht?
Le: ICH WÜNSCHTE ICH WÄRE AN DEINER STELLE UND DU AN MEINER!!
Ich wünschte...ich könnte ihr das Leben mit meinem retten.!
o(╥﹏╥)o

DieLochis ~ FF: HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt