17.Kapitel

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*Roman's Sicht*
~ zwei Tage später

Jeden Sonntag ist Ley bisher nach Köln zu ihrer Schwester gefahren...diesen jedoch ist sie geblieben.
Seit dem Telefongespräch vom Freitag ist sie wie ausgewechselt.
Sie erinnert mich zunehmend an mich selbst.
Die sonst so aufgeweckte, lachende Ley ist verschwunden.
Trauer spiegelt sich in ihren Augen, die meist in Richtung Boden gerichtet sind.
Ich weiß durch Zufall, dass sie fünf Nebenjobs angenommen hat.
Jeden Abend schleppt sie sich völlig erschöpft hoch in ihr Zimmer.
Die ganze Nacht lang hört man ihr Schluchzen und wenn sie eingeschlafen ist, dann wird sie von Alpträumen geplagt.
Innerhalb der letzten zwei Tage hat sie kein Essen zu sich genommen und das sie was getrunken hat bezweifle ich stark.
Langsam mache ich mir ernsthaft Sorgen um sie....
Auch wenn ich sie praktisch gar nicht kenne, fühle ich mich zu ihr hingezogen. Nicht aus Liebe, nein.
Irgendwas verbindet uns, irgendwas Starkes.

Mit roten, geschwollen Augen erscheint Ley vor mir. Mit einem schnellen 'Bye' ist sie auch schon wieder weg.
Wahrscheinlich geht sie zu einem ihrer Nebenjobs...an ihrem freien Tag.
Jetzt reicht es mir.
Man muss doch irgendwas dagegen tun können...
Schnell hole ich mir das Telefon und rufe die Nummer von Freitag an.
Arzt: Professor Tischler am Apparat, was kann ich für sie tun?
Ro: Ehm, also ich rufe wegen Fiona Janke an....
Arzt: Kann Frau Janke die Rate für die Therapie endlich bezahlen? Es wird höchste Zeit, warten wir noch länger, endet es tödlich für Fiona.
Ro: Ja sie kann die nächste Rate bezahlen. Sie wird ihnen über eine andere Kontonummer überwiesen.
Arzt: Ok, das ist richtig gut.
Ro: Wissen sie was? Ich komme direkt vorbei, dann können sie mir alles genau erklären.
Arzt: Ich bin an die ärztliche Schweigepflicht gebunden,..
Ro: Sehen sie mich als Spender.
Arzt: Ok gut. Wann werden sie kommen?
Ro: Ich bin gegen 17:00 Uhr da.
Arzt: Ok das passt. Bis nachher .
Ro: Bis nachher.
Seufzend lege ich auf.
Das hat sie also die ganze Zeit mit sich rumgeschleppt .
Zum ersten Mal seit drei Jahren regen sich wieder Gefühle in meinem Inneren.
Mitgefühl, Trauer und Zuneigung.
Ich weiß am besten, wie es ist, jemanden Wertvollen zu verlieren.
Durch Andreas weiß ich, das Fiona das Einzigste ist, was Ley noch hat.
Sie macht sich völlig kaputt, um ihrer kleinen Schwester zu helfen, dafür hat sie meinen vollen Respekt.

Schnell stopfe ich meine Sachen in eine Tasche und bringe die Zwillinge zu Heiko.
Durch die Stadt rasend, mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof.
Zum Glück fährt sofort ein Zug nach Köln.

Mit einem festen Ziel steige ich aus dem Zug am Kölner Hauptbahnhof aus: Ich werde Fiona helfen, koste es, was es wolle.
Keiner soll sowas durchmachen müssen wie ich.
Besonderst nicht so eine tolle Person wie Ley.
Sie hat mir geholfen, jetzt helfe ich ihr.

DieLochis ~ FF: HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt