Einundzwanzig

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Aislinn und Vienna wurden wie jeder andere im Umkreis von zwei Blocks um die Mall bereits evakuiert. Meine Hand schmerzt. Es braucht alle Kraft einen Krampf zu verhindern, der mich noch dazu bringt loszulassen. Meine Stirn ist so nass wie Aislinn, wenn ich sie Prinzessin nenne.
Fuck.
Jack Thornton wird nicht mit einer Erektion draufgehen. Trotzdem. Die vergangene Stunde habe ich damit verbracht einer Frau in einem Bomben- Schutzanzug dabei zu zusehen, wie sie versucht mich von der Last zu befreien, die über unser beider Leben und Tod bestimmt.
„Wie lange haben sie gedient?", frage ich irgendwann, um die Stille zu durchbrechen, bevor es die Bombe für mich tut.

„Warum denken sie, ich hätte gedient?", nuschelt die konzentrierte Polizistin, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ein müdes Schmunzeln.
„Sie haben nicht einmal gesagt, dass alles gut wird." Ertappt blickt Professorin Gadget nun doch zu mir. "Marine Corps. Sechs Jahre. Und sie?"
„Woher wollen sie wissen, ob ich gedient habe?", kontere ich mit einem Schmunzler Galgenhumor auf meinen trockenen Lippen.

„Sie haben nicht einmal gefragt, ob alles wieder gut wird." Wir müssen beide lachen. „Fuck...", seufze ich mit dem Kopf schüttelnd. Im Krieg habe ich mich immer mit dem Tod abgefunden. Jeden Tag hätte es mich erwischen können, jede Mission hätte meine letzte sein können. Und es war mir egal. Meine Brüder würden um mich trauern, mehr Familie habe ich nicht. Meinen leiblichen Bruder zähle ich schon seit Jahren nicht mehr dazu.
Doch heute ist es anders. Ich erinnere mich an Vienna's Worte. Ich will nicht sterben. Nicht jetzt. Nicht so. Nicht als zufälliges Opfer eines Irren, der in einem Kaufhaus um sich schießt.

Nicht ohne die Mädchen in meiner Nähe.

„Sie können loslassen, Bodyguard." Ich hatte meiner Lebensretterin im laufe unserer kurzen Beziehung von meiner Arbeit erzählt.
Ihre Worte holen mich zurück in die Realität.
Ein bereichernder Blick in ihre Augen, bestärkt mich darin zu tun was sie sagt. Ich sehe auf meine Hand. Langsam, wie in Zeitlupe bewege ich meinen Daumen vom Zünder herunter.
Es klickt. Dann lasse ich das Ding fallen. Wir sehen uns an und atmen gleichzeitig erleichtert aus. Nass geschwitzt lasse ich mich nach hinten fallen, während Dutzende Cop's und ein SWAT Team das Einkaufszentrum stürmen und mich von der Leiche des Täters weg ziehen.

Vier Stunden und eine lange Befragung später, stehe ich vor dem Spiegel in meinem Badezimmer. Ich dusche nicht in Vienna's Apartment, unsere Wege haben sich irgendwie in komischer Stimmung getrennt. Außerdem brauche ich ein paar Minuten allein. In meinen potentiellen letzten Momenten habe ich weder an meine Kameraden, noch das letzte bisschen verbleibende Familie gedacht. Ich dachte an sie.

Kaltes Wasser läuft über mein Gesicht ins Waschbecken zurück. Die eiskalte Dusche hat mir offensichtlich nicht gereicht. Und auch das kurze, schmerzhafte Gefühl des Wassers auf meiner Haut, ist nicht genug, weshalb ich den Prozess einige Male wiederhole. Jedes Mal treffen mich meine Hände härter.
Dann klopft es.

Aislinn steht vor mir. Sie sieht genauso aus wie noch vor ein paar Stunden. Sie trägt eine enge Jeans, Sneaker und ein helles Shirt, dass durch Mascaraflecken dunkler erscheint. Ihre Augen sind dunkel und voll von Trauer. Angst.
Eine weitere Note, die sich mir noch nicht erschließt.
Einen Moment später verdeutlicht mir ein Schlag des Mädchen, der mich völlig unvorbereitet gegen die Brust trifft, dass die andere Emotion wohl Wut sein muss.

„Du hättest sterben können!", wimmert das Mädchen mit aufgequollenen Augen. Ein weiterer Schlag, diesmal in Richtung meines Magens, den ich glücklicherweise abfangen kann. Wie kann so viel Kraft in so wenig Mensch stecken?
Aislinn kneift die Augen zusammen, als sich mein Griff um ihr Handgelenk verstärkt.
„Was verdammt ist los mit dir, Aislinn?! Ich hab meinen Job gemacht, sonst hättest du jetzt keinen beschissenen Arm mehr, um mich damit zu schlagen!"
„Du hast uns allein gelassen und bist auf diesen Psychopathen zugelaufen! Ich dachte du stirbst!", weint das Mädchen, während sie versucht sich aus meinem Griff zu winden.
Meine Augen funkeln sie wütend an. Ich mache einen Schritt auf Aislinn zu, löse meine Hand von ihrem Gelenk, nur um sie um ihren Hals zu legen und die Studentin gegen die geschlossene Tür zu drücken.

„Sag noch einmal, ich hätte euch allein gelassen und ich lege dich solang übers Knie, bis du jeden  verfluchten Tag an mich denkst, wenn du versuchst dich auf deinen kleinen, blau- gelben Arsch zu setzen."

„Das traust du dich nicht, Jack! Vienna würde es sehen."
Jetzt bin ich es, der Wut in den Augen trägt. Darüber, dass Aislinn hier steht, mich und meine Professionalität beleidigend. Was hätte ich machen sollen? Sie aus der einzigen Deckung holen und durch den Haupteingang, am Schützen vorbei nach draußen bringen?
Den Typen explodieren lassen und womöglich noch verletzte am Boden gefährden? Ich bin Vienna's Bodyguard, ich bin für die Frau mit der sie ihren Mann betrügt genauso da, wie für sie, dennoch bin ich immer noch Soldat.
Die Entscheidung die Mädchen hinter ihrer sicheren Deckung zu lassen und den Amokläufer davon abzuhalten, weiter auf sie zu zu gehen, war die richtige.

Ich grinse, als Mechanismus meine Wut über das schlechte Gewissen, dass Aislinn mir in den Kopf gesetzt hat, zu überspielen.
„Sag das nochmal, Prinzessin. Sag mir nochmal, ich würde dich nicht spüren lassen, wie wütend du mich machst." Meine freie Hand kreist Millimeter für Millimeter über Aislinn's süßen Hintern. Der Stoff ihrer Jeans lässt mich sauer auf die ganze Industrie werden, dafür dass sie mich davon abhält, ihre unbescholtene Haut in ein Kunstwerk aus knallenden Farben zu verwandeln, dass Hundertwasser aussehen lassen wird wie ein Kind mit Fingerfarben.

„Ich habe keine Angst vor dir, Jack.", flüstern Linn's feine Lippen so nah an meinen, dass ich ihren Pumpkin spice Latte von heute morgen noch wahrnehmen kann. Etwas, das mir sorgen macht, weil sie seitdem nichts mehr gegessen und getrunken hab wird. Sorgen die ich für den Moment vergesse.
„Geben wir dir einen Grund dafür.", knurre ich ihr zwischen die nach Luft schnappenden Lippen.

Aislinn einen japsenden Seufzer entlockend, ändere ich ihr Sichtfeld von mir auf die Tür, zu der sie reingekommen ist. Unaufgefordert streckt sich mir ihr Hintern entgegen, provokant wie unschuldig. Adjektive die Aislinn nicht perfekter beschreiben könnten.
Ohne weiter zu warten, öffne ich ihre Hose und lasse meine Hand am rauen Jeans- Stoff direkt über ihrem Höschen schweben. Ich muss sie nicht mal berühren, um die Hitze und ihre in Erregung getränkte Klit zu spüren.

„Weißt du, wie gut du in dieser rosa Unterwäsche ausgesehen hast, als ich euch heute Mittag überrascht habe? Fuck, ich hätte dich in dieser Kabine ficken können, die ganze Mall wissen lassen können, was für ein verhurtes Mädchen in dir steckt.", raune ich der frechen Göre, hinter ihr stehend ins Ohr. Ihr Atem stockt hörbar, ein leises jaulen verlässt Aislinn's Körper. Ich halte sie mit einem festen Griff in den Haaren in der Position, in der ich sie will. Auch wenn ich sie am liebsten auf meinen Fingern hätte sitzen lassen, ziehe ich meine Hand zurück und lasse sie über ihrem Hintern ruhen.

„Ich werde dir jetzt diese nervende Hose runterziehen und du wirst dankbar dafür sein. Ich werde dir deinen dreisten Hintern grün und blau schlagen und du wirst dich nach jedem Schlag dafür entschuldigen, mir zu unterstellen, ich hätte euch allein gelassen. Hast du kleines Miststück das verstanden, oder muss ich mich wiederholen?"

Aislinn schluckt.

„Sag dein Wort für mich, Prinzessin."
„Lilie.", stößt mein kleines Spielzeug heraus, als könne sie es nicht abwarten von mir benutzt zu werden.

„Das ist mein braves Mädchen."

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