Kapitel 15: Was nun?

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Allmählich verschwand die Sonne am Horizont und machte langsam Platz für den Mond. Im Wald würde es komplett dunkel werden, wenn die Sonne einmal ganz verschwunden war.

Noch immer befanden sich Mingi und die anderen an Ort und Stelle, weil San noch immer nicht zu sich gekommen war. Er schlief noch immer seelenruhig, mit dem Kopf auf Yunho's Schoß. Er hatte sich nicht einmal mehr gerührt. Er atmete ganz normal und auch sonst war nichts ungewöhnliches zu erkennen. Wahrscheinlich war er einfach nur Tod müde.

"Was sollen wir denn jetzt machen?" fragte Mingi, während er der untergehenden Sonne zu sah. Der Himmel hatte sich bereits dunkelrot gefärbt. "Ich...habe keine Ahnung." sagte Yunho niedergeschlagen und sah runter zu San. "Man, San! Komm endlich wieder zu dir." sagte er zweifelnd, aber es schien wirklich nicht zu helfen. "Er scheint wohl wirklich sehr erschöpft zu sein." schlussfolgerte Yeosang daraus, als er ihn ebenfalls langsam ansah, doch Jongho schüttelte gleich den Kopf. "Es ist eher so ein Burn Out, aber sicher bin ich mir nicht." Jongho könnte recht haben, aber noch niemand konnte es mit Bestimmtheit sagen.

Die Sonne war nun ganz untergangen und es herrschte im Wald pure Dunkelheit. Nur der Mond sorgte für helles und klares Licht.

Yunho schreckte mit einem Mal auf, als er etwas spürte. "Wir müssen hier weg." flüsterte er und schob San leicht von sich, damit er aufstehen konnte. Alle anderen sahen ihn fragend an. "Gefahr...aus allen Richtungen." Daraufhin stand der Rest auch auf, während Jongho San auf dem Rücken trug. "Das musst du nicht machen. So schwer ist er auch wieder nicht." gab Mingi mürrisch von sich und verschrenkte die Arme.

"Hey, hab ich da eben jemanden gehört?" Sie erschraken alle, als sie die Stimme der Wissenschaftler hörten. "Schnell, wir müssen hier weg!" sagte Yunho und rannte schon mal los. Mingi folgte schnell, während Yeosang und Jongho sich zunickten und ihre Freunde ebenfalls folgten. Hoffentlich wurden sie von den Wissenschaftlern noch nicht gesehen, aber sie konnten sich auch nicht sonderlich sicher sein. Mit Hongjoong wäre es einfacher.

Sie rannten immer weiter und weiter. Die Bäume zogen blitzschnell an ihnen vorbei. "Da sind sie!" Sie sahen zurück und erblickten die Wissenschaftler in ihrer unmittelbaren Nähe.

Da Yeosang die ganze Zeit nervös zu den Wissenschaftlern gesehen hatte, stolperte er über einer Wurzel und knallte hart auf den Boden. "Yeo!" Jongho hatte sofort angehalten und war zu ihn zurückgerannt.

Die Wissenschaftler hatten sie erreicht. Sie hielten auf beiden eine Pistole. "Keine Bewegung...oder ihr werdet sterben." Jongho spannte sich sofort an, während er neben Yeosang hockte.

Mingi rannte schnell in Blitzgeschwindigkeit zurück und versuchte die Wissenschaftler zu verwirren. Yunho blieb hinten und schloss seine Augen. Er versuchte sich zu konzentrieren und nach einiger Zeit materialisierte sich ein Bild vor seinen inneren Auge. Er sah, wie Mingi durch Zufall in die Seite getroffen wurde und gegen einen Baum knallte. Zusätzlich hatten Jongho und Yeosang versucht zu entkommen, doch dann erklangen Schüsse, die die beiden und San trafen.

Yunho atmete schwer aus, während er die Augen wieder öffnete. "Gar nicht gut!" Jongho half Yeosang hoch und rannte mit ihn weiter. "Das ist ein Fehler!" schrie Yunho den beiden zu, woraufhin sie ruckartig stehen blieben.

"Das nervt!" Mingi bekam mit einem Mal einen Ellenbogen in die Seite, woraufhin er gegen den Baum knallte und daran langsam zu Boden rutschte. In diesen Moment wurden die Pistolen auf Jongho, Yeosang und San gehalten. "Verdammt!" Yunho erblickte neben sich einen Ast, den er nahm und mit einem gezielten Wurf in den Ablauf der Pistole warf. Somit fing es an zu knallen, woraufhin alle Wissenschaftler aufschrien. Jongho und Yeosang nutzten die Zeit und rannten weiter.

Mingi richtete sich ebenfalls langsam auf und rannte in Blitzgeschwindigkeit zu Yunho zurück. "Du hattest wieder eine Vision?" fragte Mingi, woraufhin Yunho nickte. "Stimmt und jetzt komm! Wir haben nicht viel Zeit." Schon liefen die beiden ebenfalls langsam weiter und versteckten sich alle hinter verschiedene Bäume, damit die Wissenschaftler sie nicht mehr sehen konnten.

Einige Zeit war verstrichen, in denen die Wissenschaftler wie dumm die Gegend absuchten, aber niemanden finden konnten. Letzendlich schlugen sie einen anderen Weg ein und sie kamen hinter ihren Bäumen langsam hervor. "Das war knapp." atmete Yunho entspannt aus und sah leicht lächeln zu Mingi. Er nickte nur knapp.

"Was nun?" fragte Jongho das, was jeden so brennend interessierte. Was tun sie jetzt? Wohin sollen sie am besten gehen? "Gute Frage! Vielleicht würde San ja auch Wasser helfen." meinte Yunho und machte sich auf den Weg zu einem Fluss. Alle waren verwirrt, aber folgten ihn dann schließlich.

Nach einiger Zeit waren sie erstaunt. Sie waren tatsächlich an einem Fluss angekommen. Woher wusste denn Yunho wo ein Fluss war? "Woher..." fing Mingi an, doch stoppte, als er Yunho's Grinsen sah. "Ich war auf der Suche nach Jongho schon mal hier vorbeigekommen. Jongho, leg ihn neben den Fluss." Angesprochener nickte und legte ihn an den Rand des Flusses.

Yunho bespritzt ihn dann mit etwas Wasser, woraufhin er davon mit den Augen blinzelte. Alle beugten sich überrascht über ihn. San schlug langsam seine Augen auf und erblickte gleich vier neugierige Gesichter über sich. "Ist was?" fragte er gleich, bevor er sich aufrichtete. Sofort wurde er freudig von jeden in die Arme geschlossen. San war etwas überfordert, aber erwiderte dann langsam die Umarmung. "Danke, Freunde!" sagte er bloß überglücklich und schloss genüsslich seine Augen. San war echt froh solche Freunde wie diese Chaoten zu besitzen, aber schnell war ihn aufgefallen, dass sie nicht vollständig waren.

Langsam entfernten sie sich alle voneinander und sahen etwas traurig aus. "Wo sind die anderen?" fragte er langsam und vorsichtig. Sie seufzten traurig, bis Mingi begann zu erzählen. "Wir wurden von Wissenschaftlern verfolgt. Sie haben es nicht geschafft und wurden gefangen genommen." San's Augen weiteten sich schockiert und ungläubig. "W-Was...! Das kann nicht sein!" Doch niemand wiedersprach ihn.

"Worauf wartet ihr noch? Wir müssen sie retten!" sagte San entschlossen und stand auf. "Was? Es ist aber mitten in der Nacht und auch hier sind Wissenschaftler unterwegs. So einfach geht das nicht." versuchte Mingi ihn klar zumachen. "Ist es das...was wir nun tun müssen?" fragte Yeosang besorgt und sah nicht auf. "Willst du sie etwa im Stich lassen?" fragte Jongho empört und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Das wollte ich damit nicht sagen, aber..." "Da haben wir sie ja!!!"

Alle standen schockiert vom Boden auf, als die Wissenschaftler vor ihnen standen und mit ihren Pistolen auf sie zielten. "Entweder du wirst dich freiwillig ergeben, oder wir machen es auf der harten Tour!" sprach der Wissenschaftler grinsend zu Jongho. "Als ob ich mich freiwillig ergeben würde." "Gut, wie du willst!"

Ein Schuss ertönte gefolgt von einem grausamen und schmerzhaften Schrei. Yeosang war neben ihn zu Boden gesackt und hielt sich sein blutiges Bein. "Yeo..." Mingi und San kümmerten sich schnell um ihn. Mingi hielt ihn an den Schultern fest, woraufhin San ihn schnell heilte. "Wie siehts aus? Weigerst du dich immer noch?" Jongho biss die Zähne zusammen und trat langsam auf die Wissenschaftler zu. "So ist brav!" Der Rest starrte Jongho schockiert an. "Denkt ihr ernsthaft...das ich so naiv bin?" grinste er fragend und trat kräftig mit einem Bein auf den Boden. Risse bildeten sich und es ging ein kleines Beben durch die Erde. Unter dem Wissenschaftler war ein Stein herausgekommen, der ihn durchbohrte.

Die anderen drumherum wichen ängstlich einen Schritt zurück. "Habt ihr...noch nicht genug?" Die Wissenschaftler bekamen es mit der Angst zu tun und rannten weg. Während dessen wurde Yeosang vollständig von San geheilt. Alle sahen sprachlos zu Jongho. Sowas hatten sie noch nie bei ihn gesehen. Er war einfach nur erstaunlich, aber auch abschreckend.

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Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt