Kapitel 46: Mit aller Kraft

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Jongho's Sicht:
Ich richtete mich langsam mit schmerzverzehrten Gesicht auf, während ich Yeosang und meinem Bruder nicht aus den Augen ließ. Seine Schläge hatten tatsächlich mehr angerichtet. als ich eigentlich dachte. Ich will eigentlich gar nicht wissen, wie sich Hongjoong und Yeosang erst gefühlt haben mussten. Sie hatten ja irgendwie doch noch mehr abbekommen, als geplant war. Ich wollte den Kampf alleine führen, aber die beiden hatten ja darauf bestanden das sie mich begleiten würden. Würde es aber so weitergehen, dann würde ich echt keinen anderen Ausweg mehr finden und das nur, weil ich meine Freunde beschützen wollte.

Yeosang bekam langsam einige Schwierigkeiten ihn festzuhalten. Er war nicht der stärkste, aber er hatte die treueste Seele, die man sich nur vorstellen konnte. Das er jetzt sowas durchmachen muss, konnte ich einfach nicht raffen. Ich wollte es einfach nicht glauben.

"Du gehst mir langsam auf die Nerven." Ich sah langsam wieder auf und bemerkte, dass seine Beine ja noch frei waren. "Yeo, geh da weg!" Er war verwundert, aber dann schüttelte er nur den Kopf. "Tja, hättest du mal lieber auf deinen Freund gehört." Nun begann er ihn mit dem Knie immer und immer wieder in den Bauch zu treten. Allerdings befanden sich an seinem Knie stachelige Knieschoner. Mittlerweile blutete er schon nachdem ersten drei Tritten. Dennoch hielt er sich wacker und umschloss seine Handgelenke fester. "Yeosang..." Ich kann das einfach nicht glauben. Das wollte ich nicht. Ich wollte nie, dass er sich hierfür opfern muss.

Ich muss etwas unternehmen, aber nur was? "Jongho..." Ich blickte wieder zu Yeosang, der bereits mit den Schmerzen kämpfte. "...ich tue dies nur für dich. Ich will nicht...dass du das alleine durchstehen musst. Ich will...dich unterstützen. Ich will für dich da sein und wenn es heißt so mein Leben für dich zu geben, dann war es eben so. Zumindest...hab ich dann gar nichts getan." Das kann doch nicht sein Ernst sein.

Ich spürte langsam die Tränen hochkommen. So kann es nicht enden und das werde ich verhindern müssen.

Ich sah mich um, nach irgend etwas, womit ich Yeosang retten konnte, aber ich fand einfach nichts. Er muss meinetwegen sovieles durchmachen. Meinetwegen wird er noch lebensgefährlich verletzt. Ich kann das so nicht stehen lassen.

"JONGHYUN, HÖR AUF!!!" Er hielt tatsächlich in seiner Bewegung inne und dann sah er mich gehässig an. "Bitte...lass Yeosang in Ruhe." Dieser schien nicht so recht zu glauben, was ich hier gerade getan hab. "Wenn das so ist..." Mit einem letzten Tritt in den Magen, schleuderte er ihn über sich drüber, dass er gegen die Wand knallte und dort erstmal liegen blieb, während er sich seinen blutigen Bauch umklammerte.

Jonghyun stand langsam auf und ich tat es ihn schließlich nach. Ich wischte mir die Tränen weg und sah ihn wütend an. "Das werde ich...dir auf keinen Fall durchgehen lassen, HAST DU GEHÖRT???" schrie ich ihn wütend an und rannte auf ihn zu. Jetzt kannte ich keine Gnade mehr. Wenn es sein muss, dann werde ich ihn umbringen. Da durch werde ich zwar selber sterben, aber das war mir so ziemlich egal. Ich hab Yeosang und den anderen zwar versprochen, heil zurückzukehren, aber dieses Versprechen werde ich dann leider nicht halten können. Es tut mir furchtbar leid.

Ich gab ihn einen Schlag ins Gesicht und dann wolltete ich ihn noch einen weiteren in den Magen geben, doch da wich er aus und packte mein Handgelenk. Er schlug mir so kräftig auf den Arm, dass man ein unangenehmes Knacken hörte. Mein Arm war gebrochen, weshalb ich schmerzhaft aufschrie. "Jongho..." Schon gab er mir einen Knietritt in den Magen, womit er mich gegen die nächste Wand schleuderte.

Ich prallte mit dem Rücken kräftig dagegen und knallte dann auf dem Boden. Jonghyun kam grinsend zu mir. Er streckte seine Hand aus und brachte mich so schließlich zum Schweben. Wie er das machte, war und blieb mir ein unerklärliches Rätsel.

Er drückte mich heftig gegen die Wand, während er dann langsam vor mir stehen blieb. "Du bist wirklich hart im Nehmen, aber ich werde schließlich stärker sein." Er ballte seine Hand zu Faust. Alles in mir zog sich schmerzhaft zusammen, dass ich die ganze Zeit vor Schmerzen nur schreien konnte. "Wenn ich könnte, könnte ich dich töten, aber das macht mir gerade soviel Spaß dich zu quälen."

"Jongho..." Langsam schlug ich ein Auge auf, was ich vor Schmerzen zusammengekniffen hatte. Das war die Stimme von Hongjoong, der wieder auf die Beine gekommen war. "Gib nicht auf!" Was meint er denn? Ich kann mich nicht wehren. "Wenn sich jemand aus eigener Kraft daraus befreien kann, dann bist du es!" Er könnte recht haben, aber ich war nicht mehr bei voller Kraft. So könnte das also nichts werden. "Jongho, ich glaub auch an dich." Yeosang! "Du darfst nicht aufgeben. Wir wollten hier alle gemeinsam lebend verschwinden. Komm schon! Kämpfe und zeig was in dir steckt! Wir glauben alle an dich! Du hast die Kraft das Unmögliche möglich zu machen! Wenn du jetzt aufgibst...dann werde ich dir das nie verzeihen."

Ich war echt beeindruckt von seinen und Hongjoong's Worten. Ich spürte mit einem Mal, wie neue Kraft durch meinen Körper floss und die Schmerzen komplett ausblendete. Sie könnten recht haben. Wenn sich jemand daraus befreien kann, dann war ich das. Das wurde mir jetzt auch erst klar.

Ich kniff die Augen fest zusammen, biss die Zähne aufeinander und ballte meine Hände zu Fäuste. Ich durfte auch nicht mehr an meinen gebrochenen Arm denken. Dieser würde mich nur davon abhalten.

Ich strengte mich wirklich sehr an und versuchte mich hier raus zu befreien. "Du kannst es schaffen!!!" Yeosang! Sie alle glauben an mir. "Gib nicht auf!!!" Hongjoong! Ja, er hat recht. Niemals aufgeben!

"Ich gebe...niemals AAAAAAAAAAAAAAUF!!!" schrie ich aus und schaffte es ein Stückchen mich zu bewegen. "Was..." Ich schrie immer weiter und dann gelang es mir tatsächlich die Barriere zu durchbrechen. Er war so schockiert, dass er nichts mehr tun konnte. Ich stieß mich schnell mit meinen Beinen von der Wand ab und stürmte auf ihn zu. Ich gab ihn einen Schlag ins Gesicht, doch das war noch nicht alles. Danach gab ich ihn einen Knietritt in den Magen, dann einen Seitentritt und einige weitere Schläge ins Gesicht.

Er war so schockiert, dass er sich wirklich nicht mehr wehren konnte. "Das wars!" Ich gab ihn dann noch einige weitere Schläge in die Brust und gegen die Beine. Sein Gesicht war voller Blut und auch durch sein Oberteil war Blut gedrungen. Er brach letzendlich zusammen.

Ich atmete schwer, als ich langsam wieder runter kam. Hatten wir es eigentlich geschafft? Gerade als ich das glaubte, lachte er fies auf. "Glaubst du wirklich...das die Gefahr vorrüber ist, wenn du mich nicht tötest?" Er hat recht! Die Welt wird sich nie ändern. Ich muss dieses Labor zerstören, aber vorher muss ich Hongjoong und Yeosang hier rausholen. Sie werden mich aber niemals zurücklassen. Das wusste ich. Ich musste mir was anderes ausdenken und dann fiel mir hier drinnen eine Kapsel auf. "Was ist mit der Kapsel? Ist die Explosionsgeschützt?" Er nickte. "Natürlich! Die kann alles standhalten. Man ist da drinnen sogar recht unversehrt." Das war gut. Jetzt musste ich sie nur noch da rein bekommen. Es tut mir sehr leid, aber ich muss diesen Wahnsinn ein für alle Mal beenden, sonst wird sich nie etwas ändern.

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Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt