Kapitel 19: Ein Streit mit Folgen

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San war gerade dabei Mingi's Hand zuheilen, was durch Jongho gebrochen wurde. Währenddessen hatte Yeosang versucht Jongho aufzuhalten, aber dieser war zu schnell verschwunden, dass er nicht die Zeit dafür hatte und niedergeschlagen, aber auch wütend zu Mingi und den anderen zurückgegangen war.

Als er sah, dass sie sich kaum Sorgen um Jongho machten, wurde er nur noch wütender und ballte die Hände zu Fäusten. "Mingi, was sollte das eben? Du weißt doch selbst wie empfindlich er darauf reagiert?" fragte er wütend, woraufhin Mingi vom Boden aufstand. San hielt sich daraus und kümmerte sich um den geschwächten Yunho, der allmählich wieder zu sich zukommen schien.

"Er hätte sich uns eben nicht in den Weg stellen sollen! Außerdem ist es doch wahr! Mit seiner Kraft kann er bald die ganze Welt zerstören. Willst du das etwa?" Keine Ahnung wieso Yeosang es so empfand, aber es war ihn tatsächlich egal. "Das ist noch lange kein Grund ihn als Monster zu bezeichnen. Er ist es nicht! Er war doch immer für uns da gewesen und hat uns beschützt. Glaubst du wirklich, dass er sich eines Tages gegen uns stellen würde?" Mingi zögerte etwas, aber dann nickte er. "Na klar! Was glaubst du denn? Er ist eine Gefahr für die Menschheit!" Yeosang wurde von Mingi's Einstellung immer wütender, dass er einfach ausholte und ihn eine heftige Ohrfeige verpasste.

Mingi taumelte einige Schritte überrumpelt zurück. "Nimm das zurück! Nur wegen seiner Kraft musst du nicht gleich schlecht von ihn denken. Wir sind seine Freunde! Niemals würde er uns etwas antun. Klar kann es mal passieren, dass er die Kontrolle verliert, aber dann bin ich immer noch da! Er würde mir niemals etwas antun. Außerdem...sind wir wie eine große Familie. Wir sind zusammen aufgewachsen. Sind gemeinsam, als Team und Freunde, aus dieses Labor geflohen. Wir haben immer aufeinander aufgepasst. Für uns gab es nicht nur ein 'du' oder 'ich', sondern ein 'wir'! Würde das Yunho hören, oder Hongjoong, die beide bestimmt genauso dachten, dann steht es für dich sehr schlecht!" Damit endete Yeosang's Rede und nur mit aller Mühe schaffte er es nicht gleich in Tränen auszubrechen.

Mingi brachten Yeosang's Worte zum Nachdenken. Tatsächlich hatte er ja recht damit, aber was ließ ihn gerade so denken? Was war das in seinem Kopf? Was waren diese negativen Gefühle die ihn gerade so denken ließen? So dachte er nie, aber wieso mit einem Mal jetzt? Er verstand gar nichts mehr.

Mingi wollte gerade etwas dagegen sagen, als eine warme und sanfte Hand sich um sein Handgelenk geschlossen hatte. Mingi sah verwundert nach unten und erblickte einen traurigen Yunho. "Yunho..." Er schüttelte leicht den Kopf. "Es ist okay! Yeo hat schließlich recht! Wir sind eine Familie und...es tut mir weh...das du von Jongho so negativ denkst. Glaubst du denn nicht...er würde sich für uns opfern...um uns zu retten?" Yunho's Worte hatten Yeosang leicht zum zittern gebracht. Jongho war schließlich irgendwo da draußen und niemand wusste, wo er sich befand. Da draußen waren doch schließlich immer noch die Wissenschaftler.

"Leute, wir sollten Jongho suchen!" Alle sahen besorgt zu Yeosang. "Die Wissenschaftler sind doch noch da draußen." Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden und schon machten sie sich auf die Suche nach Jongho. Schon allein San's Beschöpfung machte sich auch langsam mal wieder bemerkbar.

***

Jongho war irgendwo hin gerannt, wo er alleine sein konnte. Er musste erstmal über alles nachdenken und das war schwerer als wirklich gedacht. Seine Gedanken waren gerade voll von nur einem Wort! 'Töten! Töten! Töten! Töten! Töten! Töten! Töten! Töten!' Jongho schüttelte den Kopf, doch er bekam den Gedanken nicht mehr raus. "Nein...lasst mich in Ruhe!!!" sagte er gequält und verzweifelt und sah dann langsam erschöpft auf. Er war mitten im Nirgendwo!

Er hielt die Stimmen in seinen Kopf nicht mehr aus, weshalb er sich den Kopf immer und immer wieder gegen den Baum schlug. Eine große blutige Wunde erschien da durch auf seiner Stirn, aber das war ihn im Moment herzlich egal. Er musste nur irgendwie diese Stimmen losbekommen, aber er wusste einfach nicht, wie er das anstellen sollte. Sie wurden lauter und penetranter.

"Wen haben wir denn hier?" Als er die Stimmen hörte, verschwanden die in seinem Kopf und er drehte sich wie in Zeitlupe zu den Wissenschaftlern um. Sie alle grinsten Jongho an. Dieser war schockiert und ließ sein Blick durch die Reihen gehen. Sie hatten ihn umzingelt. Es gab dieses Mal wohl wirklich kein Entkommen mehr. Schließlich wollte er nicht mehr töten, nicht mal mehr die Wissenschaftler.

"Bist du so freundlich und kommst mit, oder müssen wir dir erst wehtun?" Jongho wollte allerdings auch nicht kampflos aufgeben. "Vergiss es! Ich gebe mich niemals gegen euch geschlagen!" Gerade als er das sagte, kam einer der Wissenschaftler von hinten und stieß ihn den Elektroschocker in die Seite. Jongho schrie da durch schmerzhaft auf und fiel zu Boden. Er war gelähmt und konnte sich keinen Zentimeter mehr rühren.

Zwei andere Wissenschaftler kamen aus der Reihe und hoben ihn an den Armen auf seine Beine. Mit einem Mal kam unter ihnen schließlich der Anführer hervor und war auf Jongho zugegangen. "Jetzt haben wir dich endlich!" Er packte ihn grob am Hals, dass er die Augen zusammenkneifen musste. "Endlich haben wir das was wir über all die Jahre wollten." Jongho wollte trotzdem nicht so ganz aufgeben. "Meine Freunde...werden kommen und euch umbringen!" spuckte er ihn entgegen, woraufhin er nochmal kurz zu drückte und dann grob und abrupt losließ.

Er fing an zu knurren. "Du sollst besser mal nicht so eine große Fresse haben!" Schon landete der erste Schlag auf seiner linken Wange. "Die werden nicht kommen! Schließlich habe ich etwas vorbereitet!" Direkt danach schnipste er mit den Fingern und aus der Menge kam ein kleiner Junge, was in einem Roboterkostüm steckte. "Darf ich vorstellen? Das ist Jae! Das ist kein Roboterkostüm, sondern er wurde als Roboter erschaffen." Jongho's Augen weiteten sich, aber dann nahm er schnell seine übrige Haltung an und spuckte den Wissenschaftler, wortwörtlich, ins Gesicht.

Dieser ächzte auf und wischte sich die Spucke von seinem Gesicht. "Ihr seid doch krank!" fauchte Jongho ihn entgegen, doch da bekam er erneute Schläge in seinem Gesicht und immer auf die gleiche Stelle.

Es dauerte eine Weile, bis er damit fertig war und ihn vergnügt ansah. "Deine richtige Strafe wirst du im Labor noch bekommen. Vielleicht erinnerst du dich ja noch an deine Peiniger!" In diesen Moment kamen Erinnerungen in Jongho hoch, was ihn damals alles angetan wurde. Er versuchte sich nun erneut zu befreien, aber sein Körper gehorchte ihn nicht mehr. Es schien wohl wirklich aussichtslos zu sein.

"Spar dir deine Kräfte noch auf! Jae, tu deinen Job!" Der Wissenschaftler wandte sich von dem verletzten Jongho ab und an seiner Stelle trat Jae, der wohl ein Roboter sein musste. "Los, zieh ihn etwas Blut ab und dann verwandle dich!" Aus seiner Hand war mit einem Mal ein kleiner dünner Tentakel erschienen. Er ging direkt brutal in seinen Arm hinein. Jongho biss die Zähne vor Schmerzen zusammen und dann spürte er, wie er immer schwächer wurde.

Es dauerte seine Zeit bis Jae fertig war und er dann langsam aufleuchtete. Jongho bemerkte dies nur noch mit verschwommener Sicht. Jae schien sich langsam zu verwandeln. Vor Jongho stand nun ein anderer Jongho. "Als dich, werden wir uns nun an deine Freunde ranmachen. Sie werden ihn für dich halten und dann wars das. Sobald sie nicht hinsehen, töten wir sie!" Jongho stockte. Das durfte nicht passieren. Er musste hier unbedingt raus, aber er war zu schwach und noch dazu war sein Körper komplett gelähmt. "Er kann alles was du kannst. Er hat deine Kraft, dein Aussehen und letzendlich sogar auch deine Stimme! Noch dazu teilt ihr euch auch ein Gedächnis!"

Jongho wusste, dass das schlimme Konsequenzen haben könnte, aber was sollte er auch machen? Er konnte nichts dagegen tun, selbst, wenn er gewollt hätte. Er merkte aber auch, wie er immer mehr in die Bewusstlosigkeit rutschte und dann nichts mehr mitbekam, außer dieses grauenhafte Lachen von dem Wissenschaftler. Danach wurde alles schwarz.

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Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt