Kapitel 40: Der Plan und ein Streit

12 1 0
                                    

Sie kamen nach ungefähr weiteren fünf Stunden am Fuße des Berges an. Sie hatten es endlich geschafft. Sie waren beinahe am Ziel. Sie mussten nur noch den Berg nach oben und dann hatten sie es soweit geschafft. Alle hatten geschwiegen, da sie sich auf sich selbst konzentrieren mussten. Jetzt waren sie ja endlich da. Ihr Ziel war schon zum Greifen nach.

Mit einem Mal blieb Hongjoong aber einfach stehen. Alle sahen ihn verwirrt an. Niemand wusste so recht, was gerade mit ihn los war und was nicht stimmte. Naja, fast alle. Jongho war wieder in seiner eigenen Welt abgedriftet, was Yeosang nicht entgangen war.

Hongjoong drehte sich langsam zu den anderen um. "Ich finde, dass wir uns einen Plan zurecht legen sollten. Wir sollten nicht alle auf einmal auf dieses Gebäude zu stürmen. Würden wir zusammenbleiben, dann würden wir viel einfacher gefangen werden können. Ich würde es besser finden, wenn wir uns in drei Gruppen aufteilen würden. Wir würden dann auf unterschiedlichen Wegen ins Labor einbrechen. Was haltet ihr denn davon?" Alle waren schockiert von Hongjoong's Überlegenheit. Tatsächlich hatten sie es sich aber auch schon gedacht.

"Also, für mich würde es mehr Sinn machen." meinte Seonghwa, woraufhin ihn die anderen schnell mit einem Nicken zustimmten. Naja, fast alle. Jongho hatte darauf nichts gesagt und dies war Hongjoong aufgefallen.

Der Rest folgte langsam Hongjoong's Blick und alle blieben dann bei Jongho stehen. "Jongie, wie findest du denn diesen Plan?" fragte Hongjoong und verschränkte die Arme. Er sah verwundert auf, bis er kurz traurig ausseufzte. "Ich bin mir nicht so sicher. Mein Bruder...war anscheinend sehr intelligent. Er würde es sofort herausbekommen. Das habe ich im Kampf gegen ihn bemerkt. Es schien damals so, als hatte er meine Bewegungen vorhergesehen." Dies brachte jeden zum Nachdenken, aber dann ergriff Yeosang das Wort. "Jongho, dieses Mal bist du ja nicht alleine. Wir kämpfen zusammen mit dir. Dann kann er uns gar nichts!"

Jongho sah ihn überrascht an. Kurz danach nickte der Rest entschlossen, woraufhin Jongho ein kleines Lächeln auflegte. "Ich danke euch. Ihr seid echt die Besten." Sie nickten alle synchron, bis Hongjoong schließlich langsam mit dem Plan rausrückte.

"Ich habe mir gedacht, dass sich Jungkook, Yoongi, Taehyung und Seonghwa um die Rettung von Jimin konzentrieren sollten. Ich vertraue die Rettung lieber euch an. Ursprünglich wollte ich Seonghwa nicht mit euch mit schicken, aber ich finde es wiederrum sicherer." Seonghwa war erstaunt von der Logik, woraufhin er kurz angebunden nickte. "Keine Sorge! Ich versuche euch so gut zu helfen, wie es eben geht." Alle drei nickten ihn sicher zu.

Hongjoong atmete nochmal tief durch und wandte sich dann an den Rest. "Yunho, Mingi, Wooyoung und San, ihr werdet über den Haupteingang nach drinnen stürmen und für Ablenkung sorgen. Dann werden Seonghwa und die anderen vorstürmen und schon einige Wissenschaftler aus dem Weg räumen, die uns in die Quere kommen könnten. Anschließend versucht ihr vier herauszubekommen, wo sich Jimin aufhalten könnte. Solange werden Seonghwa und die anderen bei euch bleiben. Yeosang, Jongho und ich werden über den Hintereingang nach drinnen stürmen und seinen Bruder aufsuchen. Nur ihn können wir schließlich zur Rechenschaft ziehen, damit das alles aufhört."

Niemand schien etwas gegen den Plan zuhaben, denn sie nickten alle entschlossen. "Gut, alles klar! Aber am liebsten...würde ich ihn umbringen wollen." meinte Jongho knurrend und ballte wütend die Hände zur Faust. "Aber das darfst du nicht!" meinte Yeosang sofort und sah ihn traurig und erschrocken zu gleich an. Der Rest war schon weitergegangen. Sie bekamen dieses Gespräch nicht mehr mit.

"Weißt du...wieso mir diese Bombe ins Gehirn gepflanzt wurde?" Daraufhin blieb Yeosang ruhig und sah ihn fragend an. "Ganz einfach! Meine Mutter...wollte doch schließlich...das ich eines Tages sterbe. Ich hätte niemals geboren werden dürfen. Ich bin doch wirklich ein schreckliches Monster. Ohne zu zögern würde ich ihn mit in den Tod reißen. Es wäre mir egal." Yeosang konnte ihn schließlich nicht mehr so negativ reden hören, weshalb er mit der Hand ausholte. "ES REICHT!!!"

KLATSCH!!!

Alle anderen blieben stehen und drehten sich schockiert zu den anderen beiden um. Yeosang hatte schwer zu atmen begonnen, als er allmählich realisiert hatte, was er hier eigentlich getan hatte. "Ich...! B-Bitte...hör auf! Ich will das nicht hören." gab er zittrig von sich und ging einige Schritte zurück.

Jongho sah ihn die ganze Zeit nur schockiert an. Nur seine linke Wange hatte schmerzhaft zu Pochen angefangen. Er konnte, außer das, nicht richtig begreifen, was gerade geschehen war.

In Yeosang's Augen traten langsam Tränen, während er schwer atmete. "Bitte, hör einfach auf! Mittlerweile...verstehe ich deine Gefühle immer besser. Es ist so, als seien es meine eigenen. Ich kann auch Hongjoong's Gefühle immer mehr spüren. Ich spüre in jeden von euch die Angst und die pure Verzweiflung. Ich halt das nicht mehr aus." Er ging auf die Knie und fasste sich schmerzhaft an die Brust.

Alle anderen waren schockiert. Ja, sie hatten Angst und waren vollkommen verzweifelt. Es war die Wahrheit, aber sie konnten es leider nicht so einfach abstellen. Mit jedem Schritt zum Ziel wurden die Gefühle stärker und das war es, was Yeosang am Ende nicht mehr aushielt.

Schon in der Stadt hatte San bemerkt, dass er sich ans Herz gefasst hatte und so ein schmerzverzehrtes Gesicht gezogen hatte. Das war ja alles kein Geheimnis. Es wurde mittlerweile zu einer riesigen Qual.

Hongjoong ging langsam an die anderen vorbei und zu Yeosang. Er kniete sich vor ihn und legte ihn eine Hand auf die Schulter. "Es tut uns leid, aber wir können unsere Gefühle nicht abstellen. Die Gefühle sind angeboren. Und ich kann verstehen, was für Schmerzen das eigentlich sind. Und durch Jongho...werden sie nur noch stärker, hab ich recht?" Yeosang wimmerte etwas vor Schmerzen auf und nickte dann schwach.

Hongjoong atmete traurig aus und stand dann langsam auf. "Ich lass euch jetzt alleine. Ihr müsst das jetzt leider unter euch klären. Aber Yeo...! Glaub mir einfach! Das machen wir nicht mit Absicht. Deine Fähigkeit scheint nur stärker geworden zu sein. Sie gerät allmählich außer Kontrolle, denn damals hast du es getan, wenn du es wolltest. Du musst nur versuchen sie besser unter Kontrolle zubekommen und das schaffst du bestimmt. Wir warten oben auf euch." Somit drehte sich Hongjoong weg und ging wieder vor. Alle sahen Yeosang nochmal besorgt an, bis sie sich wegdrehten und Hongjoong weiter nach oben folgten.

***

Jongho stand noch immer sehr unschlüssig da und wusste nicht, was er jetzt am besten machen sollte. "Yeo, ich..." Jongho wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste nur, dass er etwas sagen musste.

Yeosang stand dann langsam vom Boden auf. Die Schmerzen in seiner Brust waren etwas zurückgegangen und auch seine Atmung hatte sich soweit wieder verlangsamt.

Beide schwiegen etwas, während Yeosang in den rötlichen Himmel sah. "Ich...wollte das nicht!" versuchte es Jongho nochmal, doch dann zischte eine Rakete über sie hinweg, die dann auch noch in die Felswand neben Jongho krachte und einen großen Fels löste. Dieser fiel auf Jongho und Yeosang nieder. "Nein, Yeosang!" Jongho hatte Yeosang aus dem Weg geschubst. Dieser sah alles wie ein Zeitlupe vergehen, als er weggeschleudert wurde und dann auf den Boden schlug. Der große Stein landete schließlich auf Jongho und vergrub ihn unten drunter. Yeosang konnte es nicht so richtig fassen, was da eben mit Jongho geschehen war und was er getan hatte.

"NEIN, JONGHO!!!"

*****

Bloody Escape || Ateez FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt